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Übergewicht in Deutschland: Zahlen, Statistiken und Maßnahmen

Auswirkungen auf Gesundheit, Gesellschaft und Wirtschaft

Übergewicht ist in Deutschland ein wachsendes Problem – bei Erwachsenen ebenso wie bei Kindern und Jugendlichen. Die steigenden Zahlen haben Folgen für Gesundheit, Gesellschaft und Wirtschaft. Sie erhöhen das Risiko für chronische Krankheiten und belasten das Gesundheitssystem. In diesem Artikel findest Du aktuelle Statistiken, Ursachen, Risiken und Maßnahmen gegen Übergewicht.

Übergewicht in Deutschland: Zahlen & Fakten (2021 / 2022)

Übergewicht wird anhand des Body-Mass-Index (BMI) definiert. Ab einem BMI von 25 spricht man von Übergewicht, ab einem Wert von 30 von Adipositas (Fettleibigkeit). 

Aktuelle Zahlen Erwachsene:

  • 53,5 % übergewichtig (~37 Mio.) 
  • 19 % der Gesamtbevölkerung sind adipös (~13 Mio.)1

Aktuelle Zahlen Kinder & Jugendliche, 3–17 Jahre:

  • 15,4 % übergewichtig (~2 Mio.)
  • 5,9 % der Gesamtbevölkerung sind adipös (~770.000)

Wer ist besonders häufig betroffen?

Männer sind häufiger betroffen (62 % übergewichtig, 24 % aller Männer adipös ) als Frauen (44 % übergewichtig, 19 % aller Frauen adipös). Mit zunehmendem Alter steigt die Zahl der Betroffenen weiter an.

  • 18–29 Jahre: 25 %
  • 30–49 Jahre: 50 %
  • 50–69 Jahre: 67 %
  • 70+ Jahre: 74 %1

Besonders gefährdet:

  • Menschen mit niedrigem Einkommen oder Bildungsgrad
  • Bewohner ländlicher Regionen
  • Bevölkerung in ostdeutschen Bundesländern1

Übergewicht in Europa: Wo steht Deutschland?

Deutschland liegt mit 53,5 % übergewichtigen Erwachsenen im oberen Bereich Europas. 

Europäischer Vergleich:

  • Frankreich: ca. 49 %
  • Italien: ca. 46 %
  • Schweden: ca. 51 %
  • Großbritannien und Ungarn: über 60 %4,5

Entwicklung bis 2023: Übergewicht nimmt weiter zu

Seit den 1990er-Jahren ist der Anteil übergewichtiger Erwachsener kontinuierlich gestiegen:

  • 1999: ca. 47 %
  • 2010: ca. 51 %
  • 2022: 53,5 %2

Auch die Adipositas-Quote wuchs von 12 % (1999) auf 19,7 % (2023).

Corona-Pandemie als Beschleuniger der Gewichtszunahme

Die Corona-Pandemie hat die Situation zusätzlich verschärft: Bewegungsmangel, veränderte Ernährungsgewohnheiten und psychischer Stress führten bei vielen Menschen zu einer Gewichtszunahme. Besonders Kinder und Jugendliche waren von diesen Veränderungen betroffen.6

Prognose: Übergewicht könnte weiter zunehmen

Experten warnen vor einem weiteren Anstieg der Übergewichts- und Adipositas-Raten, insbesondere bei jüngeren Altersgruppen. Ohne wirksame Präventions- und Gegenmaßnahmen könnte sich der Trend in den kommenden Jahren weiter verstärken.2

Ursachen von Übergewicht

Die Entstehung von Übergewicht beruht letztlich immer auf einer längerfristigen positiven Energiebilanz – also darauf, dass dem Körper mehr Energie zugeführt als verbraucht wird. Diese dauerhafte Differenz zwischen Kalorienaufnahme und -verbrauch ist die Ursache für eine Gewichtszunahme. Verschiedene Faktoren wie Ernährung, Bewegung, biologische Voraussetzungen oder soziale Lebensumstände beeinflussen dabei, dass ein solcher Kalorienüberschuss entsteht.

Was beeinflusst diese Energiebilanz?

  • Ungesunde Ernährung: Der häufige Konsum hochverarbeiteter Lebensmittel wie Süßigkeiten, Fertiggerichte und Softdrinks kann leicht zu einem Kalorienüberschuss führen. Diese Produkte enthalten meist viel Zucker, Fett und Salz, liefern viele Kalorien, aber wenige Nährstoffe und können so die Gewichtszunahme fördern.
  • Bewegungsmangel: Wer sich im Alltag wenig bewegt und viel sitzt, verbrennt weniger Kalorien. Dieser reduzierte Energieverbrauch begünstigt bei gleichbleibender Kalorienzufuhr eine positive Energiebilanz und damit die Entstehung von Übergewicht.
  • Psychosoziale Faktoren: Menschen mit geringerem Einkommen und Bildungsstand sind häufiger von Übergewicht betroffen. Gründe dafür sind u. a. ein erschwerter Zugang zu gesunden Lebensmitteln, weniger Freizeit für Sport und ein höherer Alltagsstress. Auch Stress und emotionale Belastungen können das Essverhalten negativ beeinflussen.
  • Biologische Einflüsse: Genetische Veranlagungen, hormonelle Störungen (z. B. Schilddrüsenunterfunktion) und individuelle Stoffwechsel-Besonderheiten können das Risiko für eine Gewichtszunahme erhöhen. Ihr Einfluss ist jedoch deutlich geringer als häufig angenommen – entscheidend bleibt der längerfristige Kalorienüberschuss.

Gesundheitliche Folgen von Übergewicht

Übergewicht wirkt sich negativ auf fast alle Körpersysteme aus und erhöht das Risiko für zahlreiche Erkrankungen:

  • Typ-2-Diabetes: Das Risiko für Typ-2-Diabetes ist bei adipösen Menschen bis zu siebenfach erhöht.1
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Übergewicht begünstigt Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Arteriosklerose, was zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen kann.5
  • Gelenkbeschwerden und Arthrose: Durch die zusätzliche Belastung der Gelenke, insbesondere der Knie und Hüften, steigt das Risiko für Arthrose.
  • Einige Krebsarten: Adipositas ist mit einem erhöhten Risiko für verschiedene Krebsarten assoziiert, darunter Darm-, Brust- (postmenopausal), Bauchspeicheldrüsen- und Nierenkrebs.2
  • Psychische Belastungen: Menschen mit Übergewicht leiden häufiger unter Depressionen, Angststörungen und geringem Selbstwertgefühl. Stigmatisierung und Diskriminierung verschärfen diese Belastungen.3

Neben den individuellen gesundheitlichen Folgen verursacht Übergewicht auch gesellschaftliche Kosten:

  • Gesundheitssystem: Die direkten Behandlungskosten für Folgeerkrankungen betragen in Deutschland jährlich mehrere Milliarden Euro.7
  • Produktivitätsverluste: Arbeitsunfähigkeit, Frühverrentung und reduzierte Arbeitsleistung sind häufige Folgen.
  • Soziale Spaltung: Übergewicht tritt häufiger bei Menschen mit niedrigem Einkommen und Bildungsgrad auf, was soziale Ungleichheiten verstärkt.1

Maßnahmen gegen Übergewicht

Um der Zunahme von Übergewicht entgegenzuwirken, braucht es mehr als nur individuelle Verantwortung. Auch gesellschaftliche Strukturen und politische Maßnahmen spielen eine entscheidende Rolle.

Prävention und Aufklärung

Frühe Prävention gilt als wichtiger Ansatz, um Übergewicht langfristig zu verringern. Programme in Kitas, Schulen und Betrieben sollen gesunde Lebensweisen fördern – etwa durch Ernährungsbildung, Bewegungsangebote und Stressbewältigung. Initiativen wie „IN FORM – Deutschlands Initiative für ausgewogene Ernährung und mehr Bewegung“ zielen darauf ab, Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Alltag zu unterstützen. In der Praxis ist die Umsetzung jedoch häufig lückenhaft und abhängig von regionalen Ressourcen und Engagement.

Politische Initiativen

Auch politische Maßnahmen setzen Impulse – mit bislang begrenztem Effekt:

Die Einführung des Nutri-Scores soll Verbraucher:innen helfen, gesündere Produkte schneller zu erkennen. Die farblich unterlegte Buchstaben-Skala (A–E) bewertet Lebensmittel auf Basis ausgewählter Nährwerte pro 100 g oder ml. Allerdings ist die Kennzeichnung freiwillig und daher nicht auf allen Produkten zu finden.8

Kritik am Nutri-Score

Obwohl der Nutri-Score als Orientierungshilfe gedacht ist, steht er auch in der Kritik:

  • Vereinfachung komplexer Inhalte: Der Score basiert auf einer standardisierten Formel, die bestimmte Produktgruppen (z. B. Light-Getränke oder stark verarbeitete Fertiggerichte) besser bewertet als naturbelassene Produkte wie Nüsse oder Öle.

  • Keine Bewertung der Verarbeitung: Der Grad der industriellen Verarbeitung wird nicht berücksichtigt – ein wesentlicher Aspekt gesunder Ernährung.

  • Fehlende Transparenz: Die Gewichtung einzelner Nährstoffe ist für Verbraucher:innen nicht immer nachvollziehbar.

Die Nationale Reduktionsstrategie für Zucker, Fett und Salz soll Fertigprodukte gesünder machen. Die Umsetzung beruht jedoch auf freiwilligen Selbstverpflichtungen der Industrie. Kritiker:innen bemängeln fehlende Verbindlichkeit, mangelnde Kontrolle und bislang geringe Wirkung.

Förderung von Bewegung

Regelmäßige Bewegung ist ein zentraler Baustein der Prävention. Dazu zählen Maßnahmen wie:

  • Ausbau von Fahrradwegen und sicheren Gehwegen, um aktive Mobilität im Alltag zu fördern.
  • Öffentliche Sportanlagen und Bewegungsparks als niedrigschwellige Angebote, insbesondere in sozial benachteiligten Stadtteilen.
  • Schulsport-Initiativen wie „Fit4Future“, die Kinder zu mehr Bewegung motivieren und Sportangebote an Schulen stärken.

Trotz solcher Ansätze bleibt der tatsächliche Zugang zu Bewegungsangeboten stark vom sozialen Umfeld abhängig. Gerade in einkommensschwachen Regionen fehlen oft Ressourcen, Infrastruktur oder langfristige Förderung – sodass bestehende Maßnahmen den Bedarf vielerorts nicht ausreichend abdecken.

Medizinische Unterstützung

Präventionskurse: Gesetzliche Krankenkassen finanzieren Programme zu Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung (§ 20 SGB V), um Übergewicht vorzubeugen oder eine Verschlechterung zu verhindern.

Therapieprogramme bei Adipositas (Erwachsene):
Menschen mit diagnostizierter Adipositas (BMI ≥ 30) haben Anspruch auf sogenannte multimodale Therapien, die Ernährungs-, Verhaltens- und Bewegungstherapie kombinieren.

Reha-Maßnahmen für Kinder und Jugendliche: Bei starkem Übergewicht oder Adipositas können Kinder und Jugendliche stationäre Reha-Programme nutzen. Diese beinhalten Ernährungsberatung, Bewegungstraining, psychologische Unterstützung und oft Eltern-Coaching. Nach der Reha ist eine ambulante Nachsorge möglich.

Fehlende Kostenübernahme für Abnehmmedikamente

Medikamente zur Gewichtsreduktion – darunter auch GLP-1-Rezeptoragonisten – werden in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen derzeit nicht erstattet. Auch bei privaten Krankenversicherungen ist die Kostenübernahme nicht automatisch gewährleistet und hängt vom individuellen Vertrag ab. Fachgesellschaften kritisieren diese Regelung, da wissenschaftliche Studien9,10,11 zeigen, dass solche Medikamente bei starkem Übergewicht wirksam sein können. Für Menschen mit schwerer Adipositas könnten sie eine wertvolle Ergänzung im Rahmen einer langfristigen und ärztlich begleiteten Therapie sein.

Häufige Fragen

In Deutschland sind etwa 53,5 % der Erwachsenen übergewichtig. Das entspricht rund 46 Millionen Menschen.1

Aktuell liegen keine eigenen Erhebungsdaten für das Jahr 2024 vor. Die jüngsten verfügbaren Zahlen stammen aus 2019/2020. Demnach sind 53,5 % der Erwachsenen übergewichtig (BMI ≥ 25). 19 % der Gesamtbevölkerung gelten als adipös (BMI ≥ 30) – das entspricht rund 36 % der Übergewichtigen.2

  • Erwachsene (ab 18 Jahre, Stand 2022): 53,5 % übergewichtig, 19 % der Gesamtbevölkerung der Erwachsenen ist adipös1
  • Kinder und Jugendliche (3–17 Jahre, Stand 2021): 15,4 % übergewichtig, 5,9 % der Kinder und Jugendlichen sind adipös6

Seit den 1990er-Jahren ist der Anteil übergewichtiger Erwachsener kontinuierlich gestiegen:

  • 1999: 47 %
  • 2010: 51 %
  • 2022: 53,5 % 

Auch die Adipositas-Quote erhöhte sich von 12 % (1999) auf 19,7 % (2023).2

Übergewicht ist in allen Altersgruppen verbreitet, besonders jedoch bei:

  • Erwachsenen ab 45 Jahren: Prävalenz > 60 %1
  • Kinder und Jugendliche (3–17 Jahre): 15,4 % übergewichtig, 5,9 % der Kinder und Jugendlichen sind adipös6

Insgesamt sind 53,5 % der Erwachsenen übergewichtig, 19 % der Gesamtbevölkerung sind adipös.1

Nein, Wegovy® kaufen ohne Rezept ist nicht möglich. Das Medikament ist verschreibungspflichtig und kann nur mit einer ärztlichen Verordnung in der Apotheke erworben werden.

Du kannst Saxenda® bestellen, wenn dir ein Arzt ein gültiges Rezept ausgestellt hat. Danach ist die Bestellung über eine zertifizierte Versandapotheke möglich.

  1. 1Robert Koch-Institut. (2022). Journal of Health Monitoring | 3/2022 | Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen in Deutschland. https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Journal-of-Health-Monitoring/GBEDownloadsJ/FactSheets/JHealthMonit_2022_03_Uebergewicht_GEDA_2019_2020.pdf
  2. 2Robert Koch-Institut. (2025). Journal of Health Monitoring 1/2025: Verbreitung von Adipositas und Rauchen bei Erwachsenen in Deutschland – Entwicklung von 2003 bis 2023. https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Journal-of-Health-Monitoring/GBEDownloadsJ/Focus/JHealthMonit_2025_01_Adipositas_Rauchen.html
  3. 3Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. (o. D.). Übergewicht vorbeugen – Materialien. https://www.uebergewicht-vorbeugen.de/es-gibt-noch-mehr/materialien/
  4. 4Robert Koch-Institut. (2022). Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen in Deutschland – Ergebnisse der Studie GEDA 2019/2020-EHIS. Journal of Health Monitoring, 7(S3). https://edoc.rki.de/handle/176904/10231 
  5. 5World Health Organization. Regional Office for Europe. (2022). WHO European regional obesity report 2022. https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/353747/9789289057738-eng.pdf
  6. 6Robert Koch-Institut. (o. D.). Themenblatt: Adipositas bei Kindern und Jugendlichen. https://www.rki.de/DE/Themen/Nichtuebertragbare-Krankheiten/Studien-und-Surveillance/Studien/Adipositas-Monitoring/Adipositas/HTML_Themenblatt_Adipositas.html
  7. 7Konnopka, A., Bödemann, M., & König, H.-H. (2011). Health burden and costs of obesity and overweight in Germany: An update. European Journal of Health Economics, 12, 345–352. https://doi.org/10.1007/s10198-010-0242-6  
  8. 8Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. (o. D.). Nutri-Score – Wissenswertes für Verbraucherinnen – Der Nutri‑Score einfach erklärt*. Abgerufen am 17. Juli 2025 von https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/lebensmittel-kennzeichnung/freiwillige-angaben-und-label/nutri-score/nutri-score-erklaert-verbraucherinfo.html 
  9. 9Wilding, J. P. H., Batterham, R. L., Calanna, S., Davies, M., Van Gaal, L. F., Lingvay, I., ... & Kushner, R. F. (2021). Once-weekly semaglutide in adults with overweight or obesity. The New England Journal of Medicine, 384(11), 989–1002. https://doi.org/10.1056/NEJMoa2032183 
  10. 10Pi-Sunyer, X., Astrup, A., Fujioka, K., Greenway, F., Halpern, A., Krempf, M., ... & Skjøth, T. V. (2015). A randomized, controlled trial of 3.0 mg of liraglutide in weight management. The Lancet, 384(9941), 1657–1665. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26132939/ 
  11. 11Jastreboff, A. M., Aronne, L. J., Ahmad, N. N., Wharton, S., Connery, L., Alves, B., ... & Kushner, R. F. (2022). Tirzepatide once weekly for the treatment of obesity. The New England Journal of Medicine, 387(3), 205–216. https://doi.org/10.1056/NEJMoa2206038