Magenverkleinerung zur Behandlung von Adipositas
Bei einer Magenverkleinerung unterscheidet man zwischen einer
- Verkleinerung des Magens, damit Patienten / Patientinnen schneller satt werden (z. B. durch Entfernen eines Teils oder Einschnüren des Magens).
- Veränderung des Verdauungstraktes, damit Nahrungsmittel (und somit auch Kalorien) nicht mehr so gut aufgenommen werden können.
Durch die Verringerung der Magengröße steigt das Sättigungsgefühl der Betroffenen, der Appetit sinkt, was letztendlich zu einer Gewichtsabnahme führt.
Zu den am häufigsten durchgeführten Methoden zur Magenverkleinerung zählen der Roux-en-Y-Magenbypass, das Magenband, der Schlauchmagen und die Biliopankreatische Diversion mit Duodenalswitch.
Magenband
Ein Magenband ist ein flexibles Silikonband, das um den oberen Teil des Magens platziert wird und diesen in zwei Teile trennt. Dadurch entsteht eine Art „Magentasche“ im oberen, kleineren Teil des Magens. Diese kann nur wenig Nahrung aufnehmen, das Sättigungsgefühl tritt schneller ein. Durch diesen Mechanismus isst der Patient kleinere Portionen und verspürt weniger Hunger, was eine Gewichtsabnahme fördert.
Da das Magenband aus flexiblem Material ist, kann der Arzt / die Ärztin die Enge durch einen Port einstellen. So kann die mögliche Nahrungsaufnahme an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasst werden.
Schlauchmagen
Ein Schlauchmagen, auch als Schlauchmagenresektion oder Magenärmel bezeichnet, ist ebenfalls ein chirurgischer Eingriff zur Behandlung von Fettleibigkeit. Dabei wird der größte Teil des Magens entfernt, um ein kleineres, schlauchförmiges Organ zu schaffen. Dadurch wird die Kapazität für die Nahrungsaufnahme drastisch reduziert und das Sättigungsgefühl tritt schneller ein. Der Schlauchmagen fördert somit die Gewichtsabnahme, indem er das Essverhalten des Patienten einschränkt.
Im Gegensatz zum Magenband ist diese Art der Operation irreversibel, da der entfernte Teil des Magens nicht wiederhergestellt werden kann. Die Entscheidung für eine Schlauchmagen-Operation sollte deshalb gut überlegt sein, da sie dauerhafte Veränderungen im Verdauungstrakt und im Essverhalten mit sich bringt.
Roux-en-Y-Magenbypass
Der Roux-en-Y-Magenbypass ist ein chirurgisches Verfahren, bei dem der Magen verkleinert und der Dünndarm neu verbunden wird. Dabei wird der obere Teil des Magens zu einer kleinen Tasche reduziert und direkt mit dem Dünndarm zusammengefügt, wodurch ein Großteil des Magens und ein Teil des Dünndarms umgangen werden. Dies begrenzt nicht nur die Nahrungsaufnahme-Kapazität, sondern reduziert auch die Nährstoffaufnahme, was zu einer Gewichtsabnahme führt.
Der Name „Roux-en-Y“ bezieht sich auf die Art und Weise, wie der Dünndarm an den Magen angeschlossen wird. Dieses Verfahren erfordert eine bedeutende Veränderung der Ernährung und kann auch positive Auswirkungen auf einige Stoffwechselstörungen haben.
In der Regel müssen im Anschluss an die OP lebenslang bestimmte Vitamine und Mineralstoffe supplementiert werden. Aufgrund der veränderten Dynamik kann es passieren, dass bestimmte Medikamente in geringerer Dosis aufgenommen werden. Sprich mit Deinem behandelnden Arzt / Deiner behandelnden Ärztin, ob eventuell Dosierungen angepasst werden müssen.
Biliopankreatische Diversion mit Duodenalswitch
Die biliopankreatische Diversion mit Duodenalswitch (BPD / DS) ist ein komplexes chirurgisches Verfahren: Es kombiniert eine Magenverkleinerung mit einer Umleitung des Verdauungstrakts. Zunächst wird der Magen in einen schmalen Schlauch umgewandelt, dann wird der Dünndarm so umgeleitet, dass der größte Teil des Dünndarms umgangen wird. Die Nahrungsaufnahme-Kapazität wird dadurch reduziert. Das Verfahren bewirkt eine drastische Einschränkung der Kalorien- und der Nährstoffaufnahme, was zu einer signifikanten Gewichtsabnahme führt.
Die Methode wird in der Regel bei extrem übergewichtigen Patienten angewendet, bei denen andere Verfahren weniger effektiv waren. Durch die begrenzte Nährstoffaufnahme müssen die Patienten nach der Operation regelmäßig ärztlich untersucht werden und ihre Ernährung anpassen, um Mangelzustände zu vermeiden.
Um einem Vitamin- und Proteinmangel vorzubeugen, ist meist eine lebenslange Supplementation erforderlich, unter anderem mit:
- Protein
- Eisen
- Vitamin B12
- Folsäure
- Vitamin B1
- Vitamin D und Kalzium
- Vitamine A, E und K
- Zink, Kupfer, Selen
- Magnesium