Ozempic® Ratgeber — GoLighter

Ozempic® – Einsatz bei Typ-2-Diabetes und Wirkung des GLP-1-Rezeptor-Agonisten im Überblick

Drei Ozempic® Pens mit Semaglutid auf hellem Hintergrund, Symbolbild für das Medikament Ozempic®.

Ozempic® ist ein verschreibungspflichtiges Medikament zur Behandlung von Typ-2-Diabetes. Es wird meist dann eingesetzt, wenn andere Blutzuckermedikamente nicht ausreichen oder nicht vertragen werden. Zur Gewichtsreduktion ist Ozempic® nicht zugelassen. Die Anwendung erfolgt wöchentlich per Injektion und erfordert ärztliche Betreuung. In diesem Artikel erfährst Du, wie Ozempic® wirkt, wie es angewendet wird und welche Aspekte für eine sichere Anwendung zu beachten sind.

Letzte Änderung
18.7.2025
Lesezeit
5
Minuten
Wichtiger Hinweis zu Ozempic®

Ozempic® ist in Deutschland ausschließlich zur Behandlung von Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes zugelassen. Es darf nur nach ärztlicher Verordnung eingesetzt werden. Die Anwendung von Ozempic® zur Gewichtsreduktion gehört nicht zu den zugelassenen Indikationen. Der folgende Artikel dient der medizinischen Aufklärung. Wende Dich bei Fragen zur Behandlung immer an Deine Ärztin oder Deinen Arzt.

Du bist auf der Suche nach medikamentöser Unterstützung bei der Behandlung von Übergewicht? Hier findest du hilfreiche Informationen zu Wegovy®.

Was ist Ozempic®, und wofür ist es zugelassen?

Ozempic® ist ein Medikament aus der Wirkstoffklasse der GLP-1-Rezeptor-Agonisten. Es wird zur Behandlung von Typ-2-Diabetes bei Erwachsenen eingesetzt, deren Blutzuckerwerte mit anderen Antidiabetika – wie etwa Metformin – nicht ausreichend kontrolliert werden können oder wenn diese nicht vertragen werden.

Wie wirkt Ozempic® im Körper?

Der in Ozempic® enthaltene Wirkstoff Semaglutid wirkt ähnlich wie das natürliche Hormon GLP-1, das eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels spielt. Semaglutid verbessert die Blutzuckerkontrolle auf mehrere Arten:

  • Stimulation der Insulinausschüttung bei erhöhtem Blutzuckerspiegel.
  • Weniger Zuckerfreisetzung durch die Leber: Das Hormon Glucagon wird gehemmt, wodurch die Leber weniger Zucker ins Blut abgibt.
  • Langsamere Magenentleerung: Die Nahrung gelangt langsamer vom Magen in den Darm, was hilft, Blutzuckerspitzen nach dem Essen zu vermeiden.

Diese Effekte helfen dabei, den Langzeitblutzuckerwert (HbA1c) zu senken und den Blutzucker insgesamt besser im Gleichgewicht zu halten.

Anwendung & Dosierung Ozempic®

Ozempic® ist als Injektionslösung in einem Fertigpen erhältlich. Das Medikament wird 1-mal wöchentlich subkutan (unter die Haut) wahlweise in den Bauch, den Oberarm oder den Oberschenkel gespritzt.

Dosierungsempfehlung:

  • Startdosis: 0,25 mg 1-mal pro Woche für die ersten 4 Wochen
  • Standarddosis: 0,5 mg 1-mal pro Woche
  • Mögliche Steigerungen – abhängig von Wirkung und Verträglichkeit sowie ärztlicher Einschätzung:
    • auf 1 mg pro Woche, wenn nach mindestens 4 Wochen mit 0,5 mg die Blutzuckerkontrolle nicht ausreicht und das Medikament gut vertragen wurde
    • auf 2 mg pro Woche, wenn nach mindestens 4 Wochen mit 1 mg weiterhin eine Verbesserung erforderlich ist und keine Unverträglichkeiten bestehen
  • Maximale Dosis: 2 mg pro Woche (höhere Dosen sind nicht empfohlen)

Die Dosissteigerung erfolgt schrittweise und unter ärztlicher Aufsicht, um die Verträglichkeit zu verbessern. Die Anwendung sollte möglichst immer am gleichen Wochentag erfolgen. Eine vergessene Dosis kann – nach Rücksprache mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt – innerhalb von 5 Tagen nachgeholt werden. Danach sollte der reguläre Rhythmus wieder aufgenommen werden.

Mögliche Nebenwirkungen von Ozempic®

Wie alle Arzneimittel kann auch Ozempic® Nebenwirkungen haben.

Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):

  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Unterzuckerung (Hypoglykämie) bei Anwendung dieses Arzneimittels zusammen mit einem Arzneimittel, das Sulfonylharnstoff oder Insulin enthält

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):

  • Erbrechen
  • Unterzuckerung (Hypoglykämie) bei Anwendung dieses Arzneimittels zusammen mit Sulfonylharnstoffen (z.B. Glibenclamid, Glimepirid) oder Insulin
  • Verdauungsstörung
  • Magenschleimhautentzündung
  • Sodbrennen
  • Magenschmerzen
  • Aufgeblähter Bauch
  • Verstopfung
  • Gallensteine
  • Schwindel
  • Müdigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Geringerer Appetit
  • Blähungen
  • Erhöhung von Pankreasenzymen (wie Lipase und Amylase)

Magen-Darm-Beschwerden können insbesondere zu Beginn der Behandlung auftreten und klingen bei den meisten Patientinnen und Patienten im Verlauf der Therapie wieder ab.

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):

  • Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung): Mögliche Anzeichen sind starke, anhaltende Schmerzen im Oberbauch, die in den Rücken ausstrahlen können, begleitet von Übelkeit und Erbrechen. In solchen Fällen ist unverzüglich medizinische Hilfe erforderlich.
  • Änderungen des Geschmacksempfindens
  • Schneller Puls 
  • Reaktionen an der Injektionsstelle
  • Allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Jucken oder Nesselsucht
  • Klinische relevante Verzögerung der Magenentleerung

Selten (kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen):

  • Schwere allergische Reaktion
Ärztliche Rücksprache empfohlen!

Wenn während der Anwendung von Ozempic® Nebenwirkungen auftreten – insbesondere starke oder anhaltende Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder allergische Reaktionen – sollte umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden. Dies gilt auch bei Symptomen, die nicht in dieser Übersicht genannt sind.

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Häufige Fragen

Ozempic® ist nicht zur Gewichtsreduktion zugelassen. Wenn bei Patientinnen und Patienten mit Typ-2-Diabetes unter der Behandlung eine Gewichtsveränderung auftritt, ist dies ein individueller Nebeneffekt.

Da Ozempic® nicht für die Gewichtsreduktion zugelassen ist, existieren keine spezifisch dafür definierten Nebenwirkungsprofile. Die allgemeinen Nebenwirkungen bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes umfassen u. a.:

  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Verringerter Appetit

In seltenen Fällen: Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder Gallensteine.

Nein. Ozempic® ist ein verschreibungspflichtiges Medikament und darf in Deutschland nicht ohne ärztliches Rezept abgegeben werden. Der Erwerb ohne Rezept – etwa über ausländische oder nicht zertifizierte Online-Plattformen – ist illegal und mit gesundheitlichen Risiken verbunden. Achte immer auf das EU-Sicherheitslogo für legale Versandapotheken.

Der Wirkstoff Semaglutid gehört zur Klasse der GLP-1-Rezeptor-Agonisten und wirkt bei Typ-2-Diabetes auf mehreren Ebenen:

  • Er erhöht die Insulinausschüttung nach Mahlzeiten
  • Er verlangsamt die Magenentleerung, wodurch Blutzuckerspitzen abgeflacht werden
  • Er hemmt die Glucagonfreisetzung, was den Blutzucker zusätzlich senkt

Diese Effekte führen bei manchen Menschen auch zu einer reduzierten Nahrungsaufnahme, was sich indirekt auf das Körpergewicht auswirken kann. Für die Behandlung von Adipositas ist jedoch ein anderes Medikament mit demselben Wirkstoff zugelassen: Wegovy® (Semaglutid) – im Gegensatz zu Ozempic®, das ausschließlich für die Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen ist.

Die Kosten für Ozempic® hängen von verschiedenen Faktoren ab – unter anderem von Dosierung, Packungsgröße und Bezugsquelle. Für gesetzlich Versicherte mit diagnostiziertem Typ-2-Diabetes kann die Behandlung von der Krankenkasse übernommen werden, sofern eine medizinische Indikation vorliegt und die Therapie ärztlich verordnet ist.

Der Erwerb ist ausschließlich mit ärztlichem Rezept über zugelassene Apotheken oder zertifizierte Versandapotheken möglich.

Ozempic® ist ausschließlich zur Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen – nicht zur Gewichtsreduktion. Für Menschen mit Adipositas oder starkem Übergewicht ohne Diabetes stehen in Deutschland jedoch eigens dafür zugelassene Medikamente zur Verfügung, darunter:

  • Wegovy® (enthält Semaglutid in höherer Dosierung – zugelassen zur Gewichtsabnahme)
  • Saxenda® (enthält Liraglutid – tägliche Injektion zur Gewichtskontrolle)
  • Mounjaro® (enthält Tirzepatid – zugelassen zur Gewichtskontrolle und zur Behandlung von Diabetes Typ 2)

Die Entscheidung für ein bestimmtes Präparat trifft ausschließlich die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt – abhängig von medizinischer Ausgangslage, BMI, Begleiterkrankungen und individuellen Therapiezielen.

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