Wirkung, Dosierung, Anwendungsgebiete und mehr
Tirzepatid ist vornehmlich bekannt als Hauptwirkstoff in Mounjaro®, einem Medikament zur Gewichtsabnahme. Aber der Wirkstoff hat besondere Eigenschaften: Er ist sowohl zur Unterstützung beim Abnehmen als auch für die Behandlung von Diabetes Typ 2 zugelassen. Ein möglicher Vorteil für Menschen, die mit beiden – oft miteinander einhergehenden – Diagnosen konfrontiert sind. Die wichtigsten Zahlen und Fakten zur Dosierung und Wirkung von Tirzepatid sowie viele weitere Informationen findest Du hier.
Tirzepatid ist seit September 2022 zur Behandlung von Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes (T2DM) zugelassen. Wenn Unverträglichkeiten oder Kontraindikationen gegenüber dem Antidiabetikum Metformin bestehen, kann Tirzepatid auch als Monotherapie angewendet werden.
Als Ergänzung zu Diät und Bewegung kann seit Dezember 2023 Tirzepatid auch Erwachsenen über 18 Jahren verschrieben werden, zur unterstützenden Behandlung von:
Tirzepatid ist ein Wirkstoff, der den Blutzuckerspiegel stabilisiert und das Sättigungsgefühl verstärkt. Medikamente mit dem Wirkstoff können daher eine hilfreiche Unterstützung für Personen sein, die aus gesundheitlichen Gründen stark abnehmen müssen.
Wie andere Abnehmmittel sind auch Medikamente mit dem Wirkstoff Tirzepatid keine Diätmittel. Sie sind verschreibungspflichtig und nur auf ärztliche Verordnung erhältlich. Ebenso ist es wichtig zu verstehen, dass Medikamente zur Gewichtsreduktion nur ein Teil einer ganzheitlichen Therapie sein können. Die Anwendung solcher Mittel muss immer mit Bewegungstherapie sowie einer Umstellung der Ernährung und des Lebensstils einhergehen.
Während der Nahrungsaufnahme werden im Darm sogenannte Inkretine freigesetzt: die Hormone GLP-1 (Glucagon-like Peptide 1) und GIP (glukoseabhängiges insulinotropes Peptid). Der Wirkstoff Tirzepatid ahmt als dualer Agonist beide Hormone nach und ist daher auch als „Twincretin“ bekannt. Indem Tirzepatid die Insulinausschüttung in der Bauchspeicheldrüse fördert, wird Zucker (Glukose) in den Zellen aufgenommen und als Energie genutzt. Hierdurch sinkt bei Patientinnen oder Patienten mit T2DM der Blutzuckerspiegel. Außerdem führt Tirzepatid – unabhängig davon, ob eine Person an Diabetes leidet – zu einer Gewichtsreduktion. Vermutlich spielen die Magenentleerung sowie zentralnervöse Effekte hierbei eine Rolle. Denn Tirzepatid bremst die Entleerung des Magens und verlängert so das Sättigungsgefühl. Da sich GLP-1- undGIP-Rezeptoren auch im Gehirn finden, vermuten Fachleute, dass der Wirkstoff auch auf diesem Weg Appetit und Sättigungsgefühl beeinflussen kann.
Medikamente mit dem Wirkstoff Tirzepatid sind als Injektionsserum in Durchstechflaschen oder als Spritzen für die Anwendung zu Hause (Fertigpen) erhältlich. Injiziert wird der Wirkstoff in den Bauch, Oberschenkel oder Oberarm. Andere Darreichungsformen wie Tabletten gibt es derzeit nicht.
Die individuelle Dosierung von Tirzepatid hängt von persönlichen Faktoren wie Ausgangssituation, Behandlungsziel, Vorerkrankungen, Unverträglichkeiten und mehr zusammen und wird von der Ärztin oder dem Arzt festgelegt.
Bei einer Behandlung mit Tirzepatid liegt die Anfangsdosis in der Regel bei einmal wöchentlich 2,5 mg. Diese Dosis kann alle 4 Wochen um jeweils 5 mg erhöht werden. Die maximale Dosis ist 15 mg pro Woche.
Die häufigsten Nebenwirkungen von Tirzepatid sind leicht bis moderat und zeigen sich meist als
Außerdem kann es bei falscher Anwendung oder durch Wechselwirkungen zur Unterzuckerung kommen.
Als schwerwiegende potenzielle Risiken listet der EU Risk Management Plan4, eine Analyse zur Arzneimittelsicherheit der EMA (European Medicine Agency) für Tirzepatid:
Weiterhin werden vom Hersteller genannt:
WICHTIG: Wenn Du Medikamente mit dem Wirkstoff Tirzepatid anwendest, ist es wichtig, offen und umfassend mit Deinem Arzt / Deiner Ärztin über Deine Krankengeschichte und Lebensumstände zu sprechen. So können schwere Nebenwirkungen reduziert werden. Ebenso solltest Du Dich regelmäßig untersuchen lassen, um unerwartete Nebenwirkungen schnell zu erkennen und zu behandeln.
Gegenanzeigen: Ungeeignet ist Tirzepatid für Personen mit
Tirzepatid ist ein verschreibungspflichtiger Wirkstoff. Entsprechende Medikamente sind nur gegen ärztliches Rezept in registrierten Apotheken erhältlich. In Deutschland ist der Wirkstoff seit September 2022 zugelassen.
Ob die Krankenkassen die Medikamente erstatten, hängt im Wesentlichen vom Anwendungsgebiet ab. Für die Behandlung von Diabetes Typ 2 sind die Kosten erstattungsfähig, für die Anwendung als Abnehmspritze bei den gesetzlichen Kassen nicht. Ob private Kassen die Kosten übernehmen, hängt von der Kasse und den jeweiligen Tarifen ab. Privat Versicherte sollten sich vorab bei ihrem Versicherer erkundigen.
Abnehmmedikamente sind aktuell stark nachgefragt. Werden Medikamente mit Tirzepatid besonders günstig oder gar ohne Rezept angeboten, ist Vorsicht geboten. Meist handelt es sich dann um wirkungslose, im schlimmsten Fall gesundheitsgefährdende Medikamentenfälschungen. Zu Deiner eigenen Sicherheit solltest Du rezeptpflichtige Medikamente immer nur auf vertrauenswürdigen Plattformen und Online-Apotheken oder in der Apotheke vor Ort kaufen. Zertifizierte Online-Apotheken erkennst Du am EU-Sicherheitslogo.5
Tirzepatid ist ein Wirkstoff, der zur Behandlung von Diabetes Typ-2 und zur Gewichtsreduktion bei Adipositas und gesundheitsschädlichem Übergewicht zugelassen ist. Chemisch ist der Wirkstoff ein sogenannter dualer Agonist, der sowohl an GIP-Rezeptoren (glukoseabhängiges insulinotropes Peptid) als auch an GLP-1-Rezeptoren (Glucagon-like Peptide-1) anbindet. Tirzepatid wird verabreicht als Spritze für die Anwendung zu Hause (Fertigpen). Nebenwirkungen sind meist mild, es kann jedoch in Einzelfällen zu schweren Erkrankungen wie Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder der Gallenblase sowie Augenerkrankungen kommen. Medikamente mit Tirzaptid sind verschreibungspflichtig.
Tirzepatid ist zugelassen zur Therapie von Diabetes Mellitus Typ 2 und zur Unterstützung bei der Gewichtsabnahme bei Adipositas (BMI über 30) und gesundheitsgefährdendem Übergewicht (BMI von 27 einhergehend mit gewichtsbedingten gesundheitlichen Problemen).
Medikamente mit dem Wirkstoff sind als Injektionsserum in Durchstechflaschen oder Spritzen für die Anwendung zu Hause (Fertigpens) verfügbar. Das Serum wird in den Oberschenkel, Bauch oder Oberarm gespritzt.
Tirzepatid wird 1-mal wöchentlich verabreicht. Die Wirkung beginnt sofort, allerdings ist der Zeitpunkt, wann Patientinnen und Patienten erste messbare Erfolge sehen, unterschiedlich. Manche sehen die Wirkung sehr schnell, bei anderen dauert es länger. Solltest Du über längere Zeit keinen Erfolg sehen, wende Dich an Deine Ärztin oder Deinen Arzt.
Viele Patientinnen und Patienten bemerken typische Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden oder Müdigkeit vor allem am Anfang der Therapie. Häufig lassen diese anfänglichen Beschwerden wieder nach. Bei länger anhaltenden Nebenwirkungen solltest Du mit Deiner Ärztin / Deinem Arzt sprechen. Eventuell ist es dann sinnvoll, den Wirkstoff oder die Dosierung zu verändern.
Viele Patient:innen bemerken typische Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden oder Müdigkeit vor allem am Anfang der Therapie. Häufig lassen diese anfänglichen Beschwerden wieder nach. Bei länger anhaltenden Nebenwirkungen solltest Du mit Deiner Ärztin / Deinem Arzt sprechen. Eventuell ist es dann sinnvoll, den Wirkstoff oder die Dosierung zu verändern.
Ein verschreibungspflichtiges Medikament solltest Du nie eigenmächtig absetzen. Lass Dich in Deiner Arztpraxis beraten, ob und wenn ja, wie Du die Anwendung sicher beenden kannst. Nimmst Du das Medikament zur Diabetes-Therapie, solltest Du es auf keinen Fall ohne Rücksprache absetzen. Nimmst Du Tirzepatid zur Gewichtsreduktion, sollte sichergestellt sein, dass Du Ernährung und Lebensstil so weit umgestellt hast, dass Du auch ohne medikamentöse Therapie nachhaltig Gewicht reduzierst.
Mounjaro® muss vor dem ersten Gebrauch im Kühlschrank gelagert werden, darf aber nicht eingefroren werden. Nach erstem Gebrauch kann das Medikament bei Zimmertemperatur gelagert werden. Spätestens 30 Tage nach Anbruch sollte das Medikament entsorgt werden.