Abnehmspritzen sind der neue Hoffnungsträger im Kampf gegen Adipositas. Das Interesse ist riesig: Ein Blick auf Google Trends zeigt, dass die Suchanfragen zu diesem Thema seit 2023 deutlich gestiegen sind. Die Verfügbarkeit der Abnehmspritzen, auch GLP-1-Rezeptoragonisten, haben das öffentliche Interesse an professioneller Adipositas-Behandlung enorm gesteigert.
Adipositas ist nach WHO-Definition eine chronische Erkrankung, die Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) ab 30 kg/m² betrifft. In Deutschland waren nach Daten von 2021 etwa 19 % der Erwachsenen von Adipositas betroffen. Die Erkrankung ist assoziiert mit über 200 Begleit- und Folgeerkrankungen, darunter Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bestimmte Krebsarten und Gelenkerkrankungen.
Für viele Betroffene ist der Entschluss, etwas gegen ihr Gewicht zu unternehmen, ein wichtiger Wendepunkt im Leben. Der erste Schritt ist oft die Suche nach professioneller Hilfe - sei es nach Informationen über Abnehmspritzen oder nach Ärzten und Spezialisten, die bei der Behandlung helfen können. Doch genau hier zeigt sich ein Problem.
Unsere Analyse auf Basis aktueller Daten offenbart eine besorgniserregende Versorgungslücke: Deutschlandweit stehen nur 1.167 Adipositas-Spezialisten zur Verfügung - das sind gerade einmal 1,4 Spezialisten pro 100.000 Einwohner. Gleichzeitig verzeichnen wir jährlich über 1,75 Millionen Suchanfragen zu Adipositas-relevanten Themen. Erschwerend kommt hinzu: Selbst wenn Betroffene einen Spezialisten finden, bleiben wirksame GLP-1-Medikamente für die meisten unerschwinglich. Mit Kosten von bis zu 400 Euro monatlich werden diese Abnehmspritzen trotz anerkannter medizinischer Wirksamkeit nicht von den Krankenkassen erstattet. Auch wenn die Preise je nach Anbieter variieren können, bleiben diese Kosten ohne Erstattung für viele eine erhebliche finanzielle Belastung.
Um zu verstehen, wo die Versorgungssituation am kritischsten ist, haben wir alle 16 deutschen Bundesländer verglichen. Dabei haben wir das Suchinteresse der Bevölkerung den tatsächlich verfügbaren Behandlungskapazitäten gegenübergestellt. Das Ergebnis zeigt dramatische regionale Unterschiede: Während manche Bundesländer eine noch akzeptable Versorgungsdichte aufweisen, herrscht in anderen regelrechte Versorgungsnot.
Wer heute in Deutschland einen Termin bei einem Adipositas-Spezialisten sucht, erlebt je nach Wohnort völlig unterschiedliche Realitäten. Für viele Betroffene beginnt die Suche nach Hilfe zunächst in der eigenen Region - schließlich hofft man auf kurze Wege und eine Behandlung vor Ort. Doch genau hier zeigt sich das Ausmaß der Versorgungskrise.
Die Zahlen sind ernüchternd: Mecklenburg-Vorpommern, mit 1,6 Millionen Einwohnern, verfügt über gerade mal 8 Adipositas-Spezialisten (Kliniken und Beratungsstellen). Bedeutet, auf über 200.000 Einwohner kommt statistisch gesehen nur ein einziger Spezialist. Für einen Betroffenen, der endlich den Mut gefasst hat, professionelle Hilfe zu suchen, bedeutet das oft: Warten, hoffen und frustriert sein.
Bremen steht kaum besser da: 4 Spezialisten für knapp 700.000 Einwohner. Auch Thüringen und Sachsen-Anhalt kämpfen mit dramatischer Unterversorgung. Ganz anders die Situation in Hamburg: Hier stehen 41 Spezialisten für 1,9 Millionen Einwohner zur Verfügung - fünfmal mehr als in Mecklenburg-Vorpommern.
Diese extremen Unterschiede zeigen ein besorgniserregendes Muster: Vor allem die ostdeutschen Bundesländer haben die schlechteste Versorgung, während einige westdeutsche Länder deutlich besser aufgestellt sind.
Natürlich können Betroffene auch überregional nach Spezialisten suchen. Doch für viele Menschen mit Adipositas, die oft bereits unter dem Stigma ihrer Erkrankung leiden, ist schon der erste Schritt zur lokalen Hilfesuche eine große Überwindung. Wenn dann keine Termine verfügbar sind oder monatelange Wartezeiten drohen, geben viele auf - obwohl sie dringend Unterstützung bräuchten.
So dramatisch die Versorgungslücke auch ist - sie wird noch erschreckender, wenn man sieht, wie verzweifelt Menschen nach Hilfe suchen. Unsere Analyse von Adipositas-relevanten Suchbegriffen zeigt: Deutsche stellen jährlich über 1,75 Millionen Suchanfragen zu Themen rund um Adipositas, Abnehmspritzen und Gewichtsreduktion. Von "abnehmspritze kosten" über "abnehmspritze erfahrungen" bis hin zu "welche abnehmspritze ist die beste" - die Bandbreite der Suchanfragen spiegelt die Verzweiflung und Hoffnung der Betroffenen wider.
Für viele Menschen ist die Google-Suche der erste Schritt auf dem Weg zur Hilfe. Sie recherchieren Behandlungsmöglichkeiten, suchen nach Erfahrungsberichten oder versuchen herauszufinden, wo sie professionelle Unterstützung finden können. Doch während das Interesse riesig ist, stoßen sie schnell auf die harte Realität der Unterversorgung.
Die regionalen Unterschiede beim Suchinteresse sind dabei bemerkenswert: Nordrhein-Westfalen führt mit über 421.680 jährlichen Suchanfragen, gefolgt von Bayern (288.480) und Baden-Württemberg (193.800). Doch auch hier täuschen die absoluten Zahlen über die wahre Verzweiflung hinweg. Selbst in Bremen, dem kleinsten Bundesland, suchen jährlich 10.200 Menschen nach Adipositas-Hilfe - bei nur 4 verfügbaren Spezialisten eine erschreckende Diskrepanz.
Das Suchverhalten zeigt deutlich: Die Menschen wollen Hilfe, sie sind bereit, den ersten Schritt zu gehen. Doch das Gesundheitssystem lässt sie im Stich. Während Millionen von Suchanfragen das enorme Hilfsbedürfnis dokumentieren, stehen deutschlandweit nur 1.167 Spezialisten zur Verfügung.
Angesichts der dramatischen Unterversorgung bleibt vielen Betroffenen nur noch ein Weg: das Internet. Online-Behandlungen und Telemedizin sind für Menschen in unterversorgten Regionen oft nicht nur eine Alternative, sondern der einzige realistische Zugang zu professioneller Adipositas-Hilfe - insbesondere bei einem Thema, das im klassischen Gesundheitssystem strukturell vernachlässigt wird.
Von den 1.167 Adipositas-Spezialisten in Deutschland bietet nur jeder vierte auch Online-Behandlungen an. Für viele Betroffene, die stundenlange Anfahrten scheuen oder aufgrund ihres Gewichts Mobilitätsprobleme haben, könnte die digitale Sprechstunde eine echte Lösung sein. Anders als bei der lokalen Versorgung können sie hier aus einem größeren Pool an Experten wählen.
Dennoch zeigen sich auch bei den Online-Angeboten regionale Unterschiede. Während Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bayern über ausreichend Online-Angebote verfügen, stehen Bremen und Thüringen komplett ohne digitale Adipositas-Behandlung da. Mecklenburg-Vorpommern hat immerhin einen Spezialisten mit Online-Angebot. Doch im Gegensatz zur lokalen Versorgung können Betroffene aus diesen Bundesländern problemlos auf Angebote aus anderen Regionen zugreifen.
Parallel dazu entstehen spezialisierte Telemedizin-Anbieter, die sich gezielt auf Adipositas-Behandlungen fokussieren. Unternehmen wie GoLighter bieten digitale Sprechstunden an und können nach einer Online-Beratung direkt Rezepte für Abnehmspritzen ausstellen. Sie überzeugen nicht nur durch solide medizinische Begleitung, sondern können auch kostengünstige Behandlungsoptionen bieten: GoLighter beispielsweise bietet Behandlungen bereits ab 99 Euro monatlich an. Doch selbst bei erfolgreicher Online-Beratung bleibt eine entscheidende Hürde: GLP-1-Medikamente kosten bis zu 400 Euro monatlich und werden trotz anerkannter Wirksamkeit nicht von den Krankenkassen erstattet - während aufwendige bariatrische Operationen übernommen werden. Trotz dieser Kostenhürde ist die Online-Behandlung für viele Betroffene ein wichtiger erster Schritt in die Behandlung - ohne monatelange Wartezeiten auf einen Vor-Ort-Termin. Diese bundesweit verfügbaren Services können gerade für Menschen in unterversorgten Gebieten eine wichtige Brücke zur professionellen Hilfe darstellen.
Die Online-Behandlung zeigt: Digitale Lösungen sind für viele Betroffene nicht nur Ergänzung, sondern oft der einzige realistische Zugang zu professioneller Hilfe. Während das klassische Gesundheitssystem bei Adipositas versagt, ermöglicht Telemedizin erstmals flächendeckende Versorgung - unabhängig von Postleitzahl und regionalen Strukturdefiziten.
Die Versorgungslücke wird noch dramatischer, wenn man die tatsächlich Betroffenen in den Blick nimmt. Basierend auf Adipositas-Raten von 2021 und hochgerechnet auf die aktuelle Bevölkerung zeigt sich ein erschreckendes Bild: Während sich in Berlin über 104. 389 Menschen einen Spezialisten teilen müssen, haben Menschen im Saarland eine über 100-mal bessere Versorgung mit nur 897 Betroffenen pro Spezialisten. In Thüringen sind es immerhin noch 12.011 Betroffene pro Spezialist - deutschlandweit im Schnitt kämpfen 9.758 Adipositas-Patienten um die Aufmerksamkeit eines einzigen Experten.
Diese Zahlen basieren zwar auf Daten von 2021 - doch die Realität dürfte heute noch angespannter sein. Durch die mediale Aufmerksamkeit für Abnehmspritzen ist das Bewusstsein für professionelle Adipositas-Behandlungen stark gestiegen. Viele Menschen, die früher resigniert haben oder nicht wussten, dass es Hilfe gibt, suchen heute aktiv nach Unterstützung.
Für die Betroffenen bedeutet das: Selbst, wenn sie einen der wenigen verfügbaren Termine ergattern, konkurrieren sie mit Tausenden anderen um die Aufmerksamkeit ihres Spezialisten. Eine individuelle, intensive Betreuung wird unter diesen Umständen nahezu unmöglich.
Die Analyse zeigt ein erschütterndes Bild der deutschen Adipositas-Versorgung: Ob Betroffene professionelle Hilfe finden, hängt maßgeblich davon ab, in welchem Bundesland sie leben. Während sich in Berlin über 104.000 Menschen einen Spezialisten teilen müssen, haben Menschen im Saarland eine über 100-mal bessere Versorgung mit nur 897 Betroffenen pro Spezialist. Diese Ungerechtigkeit wird besonders bitter, wenn man bedenkt, dass jährlich über 1,75 Millionen Suchanfragen das verzweifelte Hilfsbedürfnis der Menschen dokumentieren.
Für die geschätzt 11,4 Millionen Deutschen mit Adipositas bedeutet das: Ihre Postleitzahl entscheidet über ihre Behandlungschancen. In Sachsen-Anhalt konkurrieren rechnerisch fast 20.000 Betroffene um die Aufmerksamkeit eines einzigen Spezialisten - eine individuelle Betreuung wird so zur Illusion. Monatelange Wartezeiten, weite Anfahrten oder völlige Resignation sind die Folge. Einen Hoffnungsschimmer bieten digitale Lösungen: Online-Sprechstunden und Telemedizin-Anbieter können regionale Versorgungslücken zumindest teilweise kompensieren. Besonders für Menschen, die Abnehmspritzen benötigen, eröffnen sich durch digitale Rezeptausstellung neue Wege zur Behandlung - unabhängig vom Wohnort. Doch selbst der beste digitale Zugang hilft nicht gegen die Kostenbarriere: GLP-1-Medikamente kosten bis zu 400 Euro monatlich und werden trotz anerkannter Wirksamkeit nicht von den Krankenkassen erstattet - während aufwendige bariatrische Operationen übernommen werden. Immerhin bieten digitale Anbieter wie GoLighter günstigere Behandlungsoptionen ab 99 Euro monatlich.
Bis sich die strukturellen Probleme lösen lassen, bleibt die Adipositas-Versorgung in Deutschland ein Glücksspiel. Betroffene sind gut beraten, frühzeitig auch überregionale und digitale Behandlungsoptionen in Betracht zu ziehen - denn auf eine Verbesserung der lokalen Versorgung zu warten, kann sich niemand leisten, der dringend Hilfe braucht.
Die hier dargestellten Inhalte können unter Verlinkung dieser Seite als Quelle redaktionell frei verwendet werden.
**Adipositas-Spezialisten:** Die Datenerhebung der Adipositas-Beratungsstellen basiert auf einer systematischen Online-Recherche in spezialisierten Fachverzeichnissen. Dazu wurden für alle 16 deutschen Bundesländer kombinierte Suchanfragen in den Datenbanken Klinikradar.de (https://klinikradar.de/adipositas/kliniken) und Adipositas-Spezialisten.de (https://adipositas-spezialisten.de/search?address=Deutschland) durchgeführt. Dabei wurden sowohl Kliniken mit Adipositas-Behandlungsangebot als auch spezialisierte Beratungsstellen erfasst. Die Versorgungsdichte wurde als Beratungsstellen pro 100.000 Einwohner berechnet.
**Suchinteresse:** Die Suchvolumen-Analyse basiert auf Adipositas-relevanten Keywords (Erhebungszeitraum: Mai 2024 - April 2025). Dabei wurden Suchbegriffe wie "abnehmspritze", "abnehmspritze kosten", "abnehmspritze erfahrungen" und weitere verwandte Keywords analysiert. Die Daten wurden als jährliches Suchvolumen pro Bundesland ausgewertet.
**Betroffene pro Spezialist:** Die Berechnung der von Adipositas betroffenen Personen erfolgte auf Basis der offiziellen Adipositasquoten des Statistikportals der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder (https://www.statistikportal.de/de/nachhaltigkeit/ergebnisse/ziel-3-gesundheit-und-wohlergehen/adipositasquote). Dabei wurde folgende Formel angewandt: Einwohner × 0,8 = Geschätzte Anzahl Personen über 18 Jahre × Adipositasquote ÷ 100 = Anteil mit Adipositas (BMI ≥ 30). Die Annahme von 80% der Bevölkerung über 18 Jahre basiert auf der typischen Altersstruktur in Deutschland, da sich die Adipositasquote nur auf Personen ab 18 Jahren bezieht.
Das Verhältnis von Betroffenen zu Beratungsstellen ergibt sich aus dem Quotienten "Betroffene pro 100.000 Einwohner" geteilt durch "Beratungsstellen pro 100.000 Einwohner".
**Online-Behandlung:** Für die Analyse der digitalen Versorgung wurde erfasst, welche der identifizierten Spezialisten auch Online-Behandlungen anbieten. Zusätzlich wurden spezialisierte Telemedizin-Anbieter für Adipositas-Behandlungen recherchiert.
**Hinweise:** Die Erfassung der Beratungsstellen basiert auf öffentlich zugänglichen Online-Verzeichnissen und kann daher unvollständig sein. Regionale Unterschiede in der Dokumentation und Bewerbung von Beratungsangeboten können zu Abweichungen führen. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr und nach bestem Wissen.