Wie Du trotz Hashimoto Dein Körpergewicht reduzieren kannst
Hashimoto kann die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigen und so zu einer leichten Gewichtszunahme führen. Ohne ärztliche Behandlung verlaufen Abnehmversuche oft erfolglos – denn fehlende Schilddrüsenhormone verlangsamen den Stoffwechsel und erschweren den Gewichtsverlust. Mithilfe einer medikamentösen Therapie können Betroffene jedoch leichter Körperfett abbauen. Dafür ist eine langfristige Umstellung der Ernährung entscheidend. Neben einem moderaten Kaloriendefizit kommt es bei einer Schilddrüsenunterfunktion besonders auf eine bedarfsgerechte Nährstoffzufuhr an.
Die Hashimoto-Thyreoiditis, kurz Hashimoto genannt, ist eine chronische Autoimmunerkrankung. Das Immunsystem bildet Antikörper gegen das körpereigene Schilddrüsengewebe, was zu Entzündungen und Gewebeschädigungen führt. In der Folge kann sich eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) entwickeln, bei der zu wenige Hormone gebildet werden.
Ein gestörter Schilddrüsenhormonhaushalt wirkt sich auf viele Körperfunktionen aus. Bei einer medizinisch gesicherten Unterfunktion treten häufig folgende Beschwerden auf:
In Deutschland sind etwa 5 % der Bevölkerung von einer Hashimoto-Thyreoiditis betroffen.1
Frauen sind statistisch 10-mal häufiger betroffen als Männer.2 Am häufigsten tritt die Erkrankung zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf. In bis zu 80 % der Fälle liegt eine genetische Veranlagung vor. Auch das gleichzeitige Vorliegen anderer Autoimmunerkrankungen erhöht das Risiko, darunter:
Eine Hashimoto-Thyreoiditis kann lange symptomfrei verlaufen und wird oft erst bemerkt, wenn eine Schilddrüsenunterfunktion vorliegt. Zur Diagnose gehören:
Hashimoto ist bislang nicht heilbar. Die daraus resultierende Unterfunktion wird jedoch effektiv mit dem Schilddrüsenhormon Levothyroxin (L-Thyroxin) behandelt. Unbehandelt kann es zu schwerwiegenden Folgen wie Depressionen, Herzrhythmusstörungen oder im Extremfall einem Myxödemkoma (lebensbedrohliche Stoffwechselentgleisung infolge der Schilddrüsenunterfunktion) führen.
Bei konsequenter Behandlung haben Patient:innen jedoch eine normale Lebenserwartung und sind in der Regel weitgehend beschwerdefrei.
Schilddrüsenhormone spielen eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel. Ist die Hormonproduktion bei einer Unterfunktion gestört, sinkt der Grundumsatz des Körpers. Dadurch steigt das Risiko, an Gewicht zuzunehmen – insbesondere, wenn gleichzeitig Müdigkeit und Bewegungsmangel hinzukommen.
Typischerweise nehmen Menschen mit Hashimoto 2–5 kg zu. Dabei handelt es sich nicht ausschließlich um Fettgewebe, sondern auch um Salz- und Wassereinlagerungen.
Wichtig zu wissen:
Wird eine Hashimoto nicht behandelt, kann eine bereits bestehende Schilddrüsenunterfunktion das Abnehmen erschweren. Gründe dafür:
Deshalb steht die medikamentöse Therapie an erster Stelle. Bei optimal eingestellter Therapie wurde in einer Studie beobachtet, dass das Abnehmen genauso gut funktionierte wie bei stoffwechselgesunden Personen.3
Gerade für Menschen, die zusätzlich an Übergewicht leiden, ist es wichtig, beide Erkrankungen gezielt zu behandeln. Eine Diät ohne begleitende Hormonersatztherapie kann den Stoffwechsel zusätzlich verlangsamen und sollte vermieden werden.
Die beste Basis zum Abnehmen mit Hashimoto ist ein langfristig veränderter Lebensstil mit:
Für eine nachhaltige Gewichtsreduktion ist eine negative Energiebilanz entscheidend – auch bei Hashimoto.4 Doch Patient:innen haben häufig besondere Nährstoffbedürfnisse. Radikale Diäten können den Stoffwechsel zusätzlich belasten – selbst bei medikamentöser Behandlung.5
Empfohlene Ernährung bei Hashimoto – unabhängig vom Abnehmziel:5
Auch Menschen mit chronischen Krankheiten wie Hashimoto-Thyreoiditis sollten im Rahmen ihrer Möglichkeiten körperlich aktiv bleiben. Empfohlen werden:6
Eine Studie fand Hinweise, dass regelmäßige körperliche Aktivität die Funktion der Schilddrüse bei Hashimoto verbessern kann. Körperliche Belastung im Beruf wirkt sich jedoch tendenziell negativ aus. Wichtig ist, die Bewegungsintensität an den individuellen Gesundheitszustand anzupassen, um negative Effekte zu vermeiden.7
Hashimoto verlangsamt den Stoffwechsel und verursacht Müdigkeit. Das macht es schwerer, Kalorien zu verbrennen und aktiv zu bleiben. Durch die Einnahme von L-Thyroxin lässt sich der Stoffwechsel jedoch meist normalisieren, sodass Abnehmen leichter möglich ist.
Eine anti-entzündliche Ernährung mit viel Gemüse, Obst, gesunden Fetten und ausreichend Eiweiß wird empfohlen. Wichtig sind bei Hashimoto die Nährstoffe Selen, Zink, Magnesium, Eisen und die Vitaminen A, B, C, D, da Betroffene hier oft einen Mangel aufweisen. Grundsätzlich gilt jedoch: Auf ein Kaloriendefizit kommt es an.
Ja, mit der richtigen Medikamenteneinstellung und einer ausgewogenen, kalorienreduzierten Ernährung ist Abnehmen möglich. Regelmäßige Bewegung kann sich zudem positiv auswirken.
Eine Kombination aus moderatem Ausdauertraining und Krafttraining gilt als ideal. Regelmäßige Bewegung könnte die Schilddrüsenfunktion verbessern. Allerdings muss die Intensität an den individuellen Gesundheitszustand angepasst werden, um Überlastungen zu vermeiden.
Levothyroxin gleicht den Hormonhaushalt aus. Das erleichtert es, Gewicht zu halten oder langsam abzunehmen. Allein durch die Medikamente nimmt man aber meist nicht stark ab.8
Nein, eine spezielle Hashimoto-Diät gibt es nicht. Wichtig ist eine nährstoffreiche, ausgewogene Ernährung. Crash-Diäten solltest Du vermeiden, da diese den Stoffwechsel und die Schilddrüse negativ beeinflussen können.
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1. 1Weissel: Der Schilddrüsenfall: Auftreten eines Morbus Basedow bei chronischer Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto-Thyreoiditis)In: Journal für Klinische Endokrinologie und Stoffwechsel - Austrian Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism. 2015.
2. 2Hashimoto’s disease. (2018, Januar 5). Cleveland Clinic. https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/17665-hashimotos-disease
3. 3 Gokkaya, N., & Aydin, K. (2024). Efficacy of levothyroxine monotherapy in achieving clinical euthyroidism and its impact on weight loss in women with hypothyroidism and obesity. Scientific Reports, 14(1), 27822. https://doi.org/10.1038/s41598-024-78185-w
4. 4Strasser, B., Spreitzer, A., & Haber, P. (2007). Fat loss depends on energy deficit only, independently of the method for weight loss. Annals of Nutrition & Metabolism, 51(5), 428–432. https://doi.org/10.1159/000111162
5. 5Ihnatowicz, P., Drywień, M., Wątor, P., & Wojsiat, J. (2020). The importance of nutritional factors and dietary management of Hashimoto’s thyroiditis. Annals of Agricultural and Environmental Medicine: AAEM, 27(2), 184–193. https://doi.org/10.26444/aaem/112331
6. 6CDC. (2025, März 18). Chronic conditions & disabilities activity. Physical Activity Basics. https://www.cdc.gov/physical-activity-basics/guidelines/chronic-health-conditions-and-disabilities.html
7. 7Vuletić, M., Kaličanin, D., Barić Žižić, A., Cvek, M., Sladić, S., Škrabić, V., Punda, A., & Boraska Perica, V. (2024). Occupational physical activity and regular exercise are inversely correlated with thyroid function in patients with Hashimoto’s thyroiditis. Diseases (Basel, Switzerland), 12(11). https://doi.org/10.3390/diseases12110281
8. 8Karmisholt, J., Andersen, S., & Laurberg, P. (2011). Weight loss after therapy of hypothyroidism is mainly caused by excretion of excess body water associated with myxoedema. The Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism, 96(1), E99-103. https://doi.org/10.1210/jc.2010-1521
9. Thyroid and weight - the science. (o. J.). British Thyroid Foundation. Abgerufen 22. Juli 2025, von https://www.btf-thyroid.org/thyroid-and-weight-the-science