Bei einigen dieser Körpertypen ist das Fett gleichmäßig über den Körper verteilt, bei anderen wiederum konzentriert es sich auf den Bauch. Wie sich das Bauchfett auf die Gesundheit auswirkt, wurde in einer Langzeitstudie des Leipziger Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen (LIFE) der Universität Leipzig untersucht. Insgesamt 10.000 Erwachsene nahmen an der fünfjährigen Studie teil. Davon hatten acht Prozent einen BMI von über 30 und erfüllen somit das Kriterium für Adipositas. Eines der Hauptziele der Untersuchung war die Kategorisierung der Körperformen.
Die Kategorisierung in unterschiedliche Körpertypen soll es Medizinern und Medizinerinnen erleichtern, das Risiko für bestimmte Krankheiten einzuschätzen. Es ist bekannt, dass sich Bauchfett negativ auf die Gesundheit auswirken kann.Der Grund: Fett, das am Bauch lokalisiert ist, schüttet entzündungsfördernde Botenstoffe aus. Diese Hormone erhöhen den Blutdruck, den Blutzucker und die Blutfettwerte und verändern den Stoffwechsel des Körpers.
In der Vergangenheit wurden meist nur zwei klassische Typisierungen genutzt: die Apfelform und die Birnenform. Laut der Studienleiterin Professorin Löffler-Wirth reichen diese jedoch nicht aus, um die gesundheitlichen Risiken von Personen mit Übergewicht genauer einzuschätzen. In der Studie wurden für Menschen mit Übergewicht und Adipositas acht verschiedene Körperformen gefunden. Diese Kategorisierung soll es möglich machen, frühe Anzeichen bestimmter Krankheiten zu finden und die gesundheitlichen Risiken realistisch einschätzen zu können.
Mittels 3-D-Bodyscanner wurden die Körperformen und die Fettverteilung der 10.000 Studienteilnehmer bestimmt. Dabei haben die Forscher insgesamt 17 verschiedene Körperformen ermittelt, die in drei Kategorien unterteilt wurden:
13 männliche und weibliche Körperformen
Zwei androgyne Körperformen, die also sowohl weibliche als auch männliche Merkmale aufwiesen
Zwei Typen, bei denen sich die Formen zwischen den Geschlechtern nicht unterscheiden
Acht der 17 Körperformen wurden nur bei übergewichtigen Menschen mit einem BMI von mehr als 25 gefunden.Bei ihnen verteilt sich das Fett an vielen verschiedenen Stellen, sodass auch die Körperformen sehr unterschiedlich ausfallen. Die Forscher und Forscherinnen nahmen die folgende Einteilung vor:
B2: Langer, mittelkräftiger Oberkörper, kurze Beine, Männer und Frauen
B3: Breiter Oberkörper, großer Bauchumfang, Männer und Frauen
B4: Großer Bauchumfang, breite Schultern, Männer und Frauen
F5: Großer Bauchumfang, meist Frauen
M5: Schlanke Beine, großer Bauchumfang und lange Arme und Beine, meist Männer
M6: Breite Schultern, kräftiger Nacken und Oberkörper, überwiegend Männer
M7: Kräftige Beine, schmaler Oberkörper, überwiegend Männer
M8: Breiter Oberkörper, kräftige Arme und Beine, überwiegend Männer
Allen acht Typen gemein ist, dass sie mit einem gesteigerten Krankheitsrisiko einhergehen. Die Studie fand zum Beispiel heraus, dass sich bei betroffenen Personen die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls aufgrund von Bluthochdruck erhöht.
Auch Schlafstörungen sind bei Personen dieser Gruppen verbreitet und führen bei den Betroffenen zu Erschöpfung und Antriebslosigkeit. In der Studie fielen außerdem depressive Symptome und soziale Isolation bei Personen mit Übergewicht auf, welche auch auf die soziale Ausgrenzung von übergewichtigen Personen zurückzuführen sein können.
Deine Körperform kannst Du visuell bestimmen, oder aber etwas genauer mit einem Maßband. Um Deinen Körper zu messen, solltest Du möglichst wenig Kleidung tragen — nur so kannst Du genau messen. Zum Messen verwendest Du am besten ein weiches Maßband, das sich gut an Deinen Körper anpassen kann. Mit diesem gehst Du wie folgt vor:
Lege das Maßband an Deinen Schultern und der Brust jeweils an der breitesten Stelle an und wickle es komplett um Deinen Körper, bis sich die Enden des Maßbandes treffen.
An der Taille legst Du das Maßband an der schmalsten Stelle an und misst genauso wie an den Schultern und der Brust.
Hüfte: Lege das Maßband rund um die breiteste Stelle der Hüfte und des Pos.
Notiere die Werte und vergleiche sie anschließend miteinander. Damit wird klar, an welchen Körperstellen Du breiter oder schmaler bist. Dies hilft Dir, Deine Körperform einzuordnen.