Welche Fettverteilung Dein Krankheitsrisiko beeinflusst – und wie Du Deinen Körpertyp erkennst
Nicht jeder Mensch mit Übergewicht trägt dasselbe Gesundheitsrisiko – entscheidend ist, wo sich das Fett im Körper ablagert. Insbesondere Bauchfett gilt als gesundheitlich riskant, weil es tief im Bauchraum sitzt und entzündungsfördernde Botenstoffe freisetzt. Wie Du Dein Risiko anhand von Taillenmaßen besser einschätzen kannst – und warum Begriffe wie „Apfelform“ nicht medizinisch definiert sind, aber einen wahren Kern haben.
Zu den bekanntesten Körperformen bei Frauen und Körperformen bei Männern zählen:
Wichtig: Diese optischen Merkmale geben erste Hinweise, sind aber kein Ersatz für eine ärztliche Einschätzung Deines gesundheitlichen Zustands. Die Einteilung in Körperformen basiert auf vereinfachten Modellen und ist nicht Teil evidenzbasierter medizinischer Diagnostik. Weitere Faktoren wie Blutwerte, Blutdruck, Bewegungsverhalten, Ernährung, Stresslevel und Vorerkrankungen spielen eine Rolle.
Ja. Frauen speichern Fett tendenziell eher an Hüften und Oberschenkeln (Birnenform), während Männer häufiger Fett im Bauchbereich ansammeln (Apfelform).
Diese Unterschiede wirken sich auch auf die Gesundheit aus: Viszerales Fett im Bauchraum (häufig bei Männern) ist stoffwechselaktiver und setzt entzündungsfördernde Botenstoffe frei. Das erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes stärker als Fettdepots im Unterkörper (häufiger bei Frauen).
Eine deutsche Langzeitstudie1 zeigt, dass neben Apfel- und Birnenform auch weitere Fettverteilungsmuster das Risiko für chronische Erkrankungen erhöhen können. Mit 3-D-Scans identifizierten die Forscher 17 Körpertypen – 8 davon traten nur bei Übergewichtigen auf und waren besonders risikobehaftet.
Mit „hohem Risiko“ sind Erkrankungen gemeint wie:
Auch hier gilt: Die Zuordnung zu einem bestimmten Körpertyp kann eine erste Orientierung bieten – sie ersetzt jedoch keine medizinische Diagnose. Die in der Studie beschriebenen Typen basieren auf statistischen Mustern aus 3-D-Scans und dienen eher als Erklärmodell denn als klinische Klassifikation.
Studien2,3 zeigen, dass Maßnahmen zur Gewichtsreduktion entscheidend sind, um langfristige Gesundheitsrisiken zu reduzieren. Dazu zählen Folgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und chronische Entzündungen.
Mit einer Messung kannst Du Deinen Körpertyp bestimmen:
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
So ordnest Du die Werte ein:
Tipp: Wiederhole die Messung mehrmals oder nutze eine professionelle Körperanalyse in der Apotheke oder Arztpraxis.
Neben der Einteilung in Körperformen werden zur Bewertung des Gesundheitsrisikos häufig auch Messwerte wie der BMI genutzt. Doch obwohl der BMI ein guter Richtwert ist, reicht er häufig allein nicht aus, um das individuelle Risiko einzuschätzen – vor allem, weil er die Fettverteilung im Körper nicht berücksichtigt.
Ein zusätzlich hilfreicher Wert ist das Taille-Hüft-Verhältnis (Waist-to-Hip-Ratio, WHR): Dabei wird das Verhältnis von Taillenumfang zu Hüftumfang berechnet. Ein hoher WHR-Wert deutet auf eine zentrale Fettverteilung hin, die mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und anderen Stoffwechselstörungen verbunden ist.
Orientierungswerte:
Ein hoher WHR-Wert weist auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselstörungen hin.
In populärwissenschaftlichen Beschreibungen werden häufig Formen wie Apfel, Birne, Sanduhr, Vase, V-Form oder H-Form genannt. Diese Einteilungen basieren auf der individuellen Fettverteilung am Körper, also darauf, ob sich das Fett eher im Bauch- oder Hüftbereich ansammelt. Aus medizinischer Sicht ist diese Einteilung jedoch nicht standardisiert oder evidenzbasiert. Für die gesundheitliche Bewertung ist vor allem die Verteilung des Körperfetts entscheidend, insbesondere das Verhältnis von Taillen- zu Hüftumfang (WHR).
Körpertypen werden häufig anhand der Proportionen von Taille, Hüfte und Schultern beschrieben. Zur groben Einordnung kann der Taillen-Hüft-Quotient (Waist-to-Hip-Ratio, WHR) herangezogen werden. Dieser gibt Hinweise auf die gesundheitliche Relevanz der Fettverteilung, jedoch nicht auf eine „Schönheitsform“. Ein WHR von über 0,85 gilt für Frauen und über 1,0 für Männer als potenziell gesundheitlich riskant (z. B. laut WHO).
„Schönheit“ ist subjektiv und kulturell geprägt. Aus medizinischer Sicht gibt es keine „beste“ Form, sondern lediglich Unterschiede in Bezug auf gesundheitliche Risiken. Insbesondere Bauchfett (viszerales Fett) gilt als metabolisch aktiv und wird mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und andere Stoffwechselstörungen in Verbindung gebracht.
Fettgewebe ist nicht nur ein Energiespeicher, sondern wirkt auch hormonell aktiv. Vor allem das viszerale Fett, das sich im Bauchraum um die Organe lagert, setzt entzündungsfördernde Botenstoffe frei. Diese können den Blutdruck erhöhen, die Insulinempfindlichkeit verschlechtern und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern. Subkutanes Fett, das beispielsweise an den Hüften oder Oberschenkeln lagert, ist deutlich weniger stoffwechselaktiv und gilt als gesundheitlich weniger bedenklich.
Bei der sogenannten Apfelform ist das Fett vorwiegend am Bauch angesammelt, während es sich bei der Birnenform vor allem um Fett an Hüfte, Po und Oberschenkeln handelt. Die Apfelform geht häufig mit einem höheren Anteil an viszeralem Fett einher und ist daher mit einem erhöhten Risiko für kardiometabolische Erkrankungen verbunden. Die Birnenform betrifft eher das subkutane Fettgewebe, das als weniger riskant gilt. Diese Einteilung ist jedoch vereinfachend und nicht medizinisch standardisiert.