Was hinter den Flüssigkeitseinlagerungen steckt und was Du dagegen tun kannst
Wassereinlagerungen (medizinisch als Öde me bezeichnet) entstehen durch Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe. Häufig handelt es sich um harmlose Schwellungen, etwa bei langem Stehen oder Hitze. In anderen Fällen können Ödeme aber auch auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen – etwa des Herzens, der Leber oder der Nieren. Eine ärztliche Untersuchung ist deshalb essenziell, um die Ursache abzuklären und gezielt behandeln zu können.
Sichtbare Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe werden in der Medizin Ödeme genannt, umgangssprachlich ist auch von „Wassereinlagerungen“ oder „Wassersucht“ die Rede. Ödeme entstehen, wenn Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem in das umliegende Gewebe austritt und dort nicht ausreichend abtransportiert werden kann. Die Ursachen dafür sind vielfältig – von lokalen Durchblutungsstörungen bis hin zu systemischen Erkrankungen.
Ödeme können lokal begrenzt sein oder am ganzen Körper auftreten. An Armen oder Beinen treten Wassereinlagerungen besonders häufig auf, aber auch innere Organe wie Lunge oder Bauchraum können betroffen sein. Frauen sind statistisch häufiger betroffen, ebenso ältere Menschen, etwa durch venöse Stauungen.
Medizinisch werden Ödeme nach Ursache, Lokalisation und Eiweißgehalt – nicht-entzündliche (proteinarme) und entzündliche (proteinreiche) Wassereinlagerungen – unterschieden.
Nicht-entzündliche, eiweißarme Ödeme:
Entzündliche, eiweißreiche Ödeme:
Nicht alle Ödeme sind sofort sichtbar. Ob Du sie selbst erkennen kannst, hängt davon ab, wo sie auftreten und wie stark die Schwellung ist. Kleinere Wassereinlagerungen bemerken Betroffene häufig nicht.
Typische Anzeichen, vor allem für Flüssigkeitsansammlung an Armen oder Beinen, sind:
Ödeme treten meist als Begleiterscheinung einer anderen Störung / Erkrankung auf. Häufige Ursachen sind:
Starkes Übergewicht wirkt sich negativ auf die Gesundheit der Venen aus und macht Wassereinlagerungen somit wahrscheinlicher.2 Zudem behindert der hohe Körperfettanteil die Funktion der Lymphgefäße, was zu einem Lymphödem führen kann.
Eine 2024 in Nature publizierte Studie zeigte, dass starkes Übergewicht chronische Ödeme verschlimmern kann. Teilnehmende mit schwerer Adipositas (ab einem BMI von 40) litten mehr als doppelt so häufig an fortgeschrittenen Stadien chronischer Wassereinlagerungen als normalgewichtige Teilnehmende. Medizinische Maßnahmen wie Kompressionsstrümpfe erwiesen sich außerdem als weniger wirksam.3
Es gibt Hinweise, dass sich Übergewicht und Lymphödeme (Wassereinlagerungen in Armen und/oder Beinen) wechselseitig begünstigen: Durch Übergewicht werden Wassereinlagerungen wahrscheinlicher und Lymphödeme fördern wiederum das Ansetzen von Fettgewebe. Gleichzeitig konnte gezeigt werden, dass ein Gewichtsverlust auch die Symptome von Wassereinlagerungen abschwächen kann.4
Wie Wassereinlagerungen therapiert werden, ist abhängig von der Ursache. Ziel ist es, die Grunderkrankung zu behandeln. Ergänzend kommen symptomatische Maßnahmen zum Einsatz:
Bei generalisierten Ödemen (Wassereinlagerungen, die den gesamten Körper betreffen) und stark ausgeprägten regionalen Ödemen kommen Diuretika (Entwässerungsmedikamente) zum Einsatz – sie wirken harntreibend und führen zur Wasserausscheidung. Bei Lymphödemen in Beinen oder Armen sollten Diuretika jedoch nicht eingesetzt werden, da sie die Wassereinlagerungen tendenziell verschlimmern.
Welche Therapie angewendet wird, muss stets im Einzelfall von medizinischen Fachpersonen nach eingehender Diagnose entschieden werden.
Die Ernährungstherapie kann ein unterstützender Baustein sein – idealerweise unter ernährungsmedizinischer Begleitung. Sie kann sowohl die bisherigen Gewohnheiten analysieren als auch die Grunderkrankung berücksichtigen.
Folgende Ernährungstipps können unterstützen:
Akute Ödeme können sich vollständig und ohne bleibende Schäden zurückbilden, wenn die Ursachen erfolgreich behandelt werden. Chronische Ödeme hingegen bergen das Risiko von:
Wichtig ist: Unter professioneller Anleitung gibt es zahlreiche Wege, um Folgeerkrankungen von Wassereinlagerungen zu vermeiden.
Bei Wassereinlagerungen handelt es sich um Flüssigkeitsansammlungen im Zwischenzellraum (Gewebe), die zu einer Schwellung (Ödem) führen.
Die Ursachen können sehr vielfältig sein. Mögliche Gründe sind Herzinsuffizienz, Venenerkrankungen, Lymphstau, Eiweißmangel, Leber- und Nierenkrankheiten, Verletzungen, Schwangerschaft, Medikamente (NSAR, Steroide), Ernährungsdefizite oder Übergewicht.
Zu den Anzeichen, die Betroffene selbst erkennen können, zählen Schwellungen, Hautdellen nach Druck, gespannte Haut oder ein Schweregefühl im Bereich der Wassereinlagerung. Zum Teil können Wassereinlagerungen Schmerzen verursachen und die Beweglichkeit der Gelenke einschränken.
Einige Quellen nennen salzarme Ernährung, Apfelessig, Petersilie, Löwenzahntee, Brennnesseltee und ausreichende Flüssigkeitszufuhr (1,5–2 Liter täglich) als mögliche Hausmittel. Es ist aber nicht wissenschaftlich belegt, dass diese Mittel tatsächlich Wassereinlagerungen reduzieren.
Hormonelle Schwankungen können Wassereinlagerungen begünstigen. Dies ist beispielsweise beim prämenstruellen Syndrom (PMS) oder während der Schwangerschaft der Fall.
Salzhaltige Lebensmittel tragen dazu bei, dass der Körper mehr Flüssigkeit speichert. Zudem begünstigen Tabak- und Alkoholkonsum Wassereinlagerungen.
1. 1Koirala, A., Pourafshar, N., Daneshmand, A., Wilcox, C. S., Mannemuddhu, S. S., & Arora, N. (2023). Etiology and management of edema: A review. Advances in Kidney Disease and Health, 30(2), 110–123. https://doi.org/10.1053/j.akdh.2022.12.002
2. 2Übergewicht – wesentlicher Risikofaktor der chronisch-venösen Insuffizienz. (o. J.). Rosenfluh Publikationen AG. Abgerufen 24. April 2025, von https://www.rosenfluh.ch/arsmedici-2014-13/uebergewicht-wesentlicher-risikofaktor-der-chronisch-venoesen-insuffizienz
3. 3Burian, E. A., Rungby, J., Karlsmark, T., Nørregaard, S., Cestari, M., Franks, P. J., & Moffatt, C. J. (2024). The impact of obesity on chronic oedema/lymphoedema of the leg - an international multicenter cross-sectional study (LIMPRINT). International Journal of Obesity (2005) , 48(9), 1238–1247. https://doi.org/10.1038/s41366-024-01544-0
4. 4Mehrara, B. J., & Greene, A. K. (2014). Lymphedema and obesity: is there a link? Plastic and Reconstructive Surgery, 134(1), 154e–160e. https://doi.org/10.1097/PRS.0000000000000268
5. DocCheck, M. B. (2004d, November 5). Diuretikum. DocCheck Flexikon; DocCheck Community GmbH. https://flexikon.doccheck.com/de/Diuretikum
6. DocCheck, M. B. (2003, Dezember 19). Lymphödem. DocCheck Flexikon; DocCheck Community GmbH. https://flexikon.doccheck.com/de/Lymph%C3%B6dem
7. DocCheck, M. B. (2004b, Februar 19). Antiödematöse Therapie. DocCheck Flexikon; DocCheck Community GmbH. https://flexikon.doccheck.com/de/Anti%C3%B6demat%C3%B6se_Therapie
8. DocCheck, M. B. (2017, Februar 26). Stauungsödem. DocCheck Flexikon; DocCheck Community GmbH. https://flexikon.doccheck.com/de/Stauungs%C3%B6dem
9. DocCheck, M. B. (2004a, Januar 29). Ödem. DocCheck Flexikon; DocCheck Community GmbH. https://flexikon.doccheck.com/de/%C3%96dem
10. Bhowmik, S. (2023, Mai 23). Obesity and lymphedema: Is there a connection? Medicalnewstoday.com; Medical News Today. https://www.medicalnewstoday.com/articles/obesity-and-lymphedema
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16. Was sind Ödeme? » Ödeme » Krankheiten » Internisten im Netz ». (o. J.). Internisten-im-netz.de. Abgerufen 24. April 2025, von https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/oedeme/was-sind-oedeme.html
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19. Wassereinlagerungen (Ödeme) - Prävention. (o. J.). Gesundheits-lexikon.com. Abgerufen 24. April 2025, von https://www.gesundheits-lexikon.com/Herz-Kreislauf-Gefaesse/Wassereinlagerungen-Oedeme/Praevention
20. Wassereinlagerungen (Ödeme) - Einleitung. (o. J.). Gesundheits-lexikon.com. Abgerufen 24. April 2025, von https://www.gesundheits-lexikon.com/Herz-Kreislauf-Gefaesse/Wassereinlagerungen-Oedeme/Einleitung