Wie die Darmflora und unser Körpergewicht zusammenhängen
Eine ausgewogene Darmflora kann unsere Gesundheit unterstützen und auch beim Abnehmen helfen. Denn Darmbakterien können den Stoffwechsel, das Hungergefühl und die Fettspeicherung beeinflussen. Jedoch ist das Wissen über die Zusammenhänge zwischen Darmflora und Gewichtsverlust begrenzt. Alleine mit Mikrobiom-Therapien signifikant abzunehmen, ist nicht möglich.
Im menschlichen Darm leben rund 100 Billionen Mikroorganismen – gemeinsam bilden sie die Darmflora, auch Darmmikrobiom genannt. Der größte Anteil davon befindet sich im Dickdarm. Zu den Mikroorganismen gehören:
Die Darmbakterien überwiegen im Vergleich zu den restlichen Mikroorganismen und setzen sich ihrerseits aus diversen Bakterienstämmen zusammen. Jeder Mensch weist eine einzigartige Zusammensetzung der Darmflora auf – beeinflusst unter anderem durch Geburt, Ernährung, Lebensstil, Alter und Umwelt.
Aus medizinischer Sicht ist die Darmflora relevant, weil sie essenzielle Aufgaben in unserem Körper übernimmt:
Forscher decken zunehmend Verbindungen zwischen Körpergewicht und Darmgesundheit auf. Wichtige Erkenntnisse sind:1
Wissenschaftler konnten bei Menschen mit AdipositasVeränderungen in der Zusammensetzung der Darmflora beobachten. Das Verständnis für die genauen Mechanismen und Auswirkungen ist allerdings noch begrenzt.6 Grund dafür ist die große Komplexität und Diversität der im Darm lebenden Mikroorganismen.
Es gibt Hinweise darauf, dass ein Ungleichgewicht und Veränderungen des Darmmikrobioms mit Entstehungsfaktoren für Übergewicht im Zusammenhang stehen:
Übergewicht und Adipositas lassen sich nicht allein anhand der Darmflora erklären. Ein zu hohes Körpergewicht kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, beispielsweise durch genetische Einflüsse und Umweltfaktoren.⁷
Die zwei dominierenden Bakterienstämme im Darm sind die Firmicutes (F) und Bacteroidetes (B). Zusammen machen sie mehr als 90 % aller Mikrobiota der Darmflora aus.
Das Verhältnis von Firmicutes zu Bacteroidetes wird mitunter als Marker für Übergewicht verwendet:8
Die Studienlage hierzu ist jedoch nicht eindeutig: Einige Studien stellen Firmicutes als überwiegenden Bakterienstamm bei übergewichtigen Probanden fest, während andere zu gegenteiligen Ergebnissen kommen.⁸ Auch bei Adipositas variiert die Zusammensetzung der Darmflora von Person zu Person stark.
Könnten Prä- und Probiotika eine neue Option in der Behandlung von Adipositas sein? Tatsächlich gibt es Hinweise darauf:6
Eine Auswertung von 6 Studien mit übergewichtigen oder adipösen Teilnehmenden zeigte, dass die Einnahme von Probiotika das Körpergewicht, den Körperfettanteil und den Taillenumfang statistisch signifikant reduzieren kann. Die Abnahmeeffekte waren dosisabhängig und traten ohne Diät ein.⁹ Um jedoch effektiv Gewicht zu verlieren, ist ein Kaloriendefizit nachweislich die Grundvoraussetzung.
Aufgrund kleiner Teilnehmendenzahlen, kurzer Studiendauer (mitunter nur 3 Wochen) und abweichender Versuchsmethoden sind die Ergebnisse jedoch wenig aussagekräftig.
Eventuelle Langzeiteffekte bleiben zudem ungeklärt. Probiotika allein führen sehr wahrscheinlich nicht zu bedeutenden Gewichtsverlusten.
Nur mithilfe einer gesunden Darmflora abnehmen – das ist also nicht möglich. Jedoch kann das Darmmikrobiom die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Gewichtsverlust verbessern:
Beachte, dass es für eine ausgewogene Darmflora, die beim Abnehmen unterstützt, auf einen ganzheitlich ausgewogenen Lebensstil ankommt. Eine ballaststoffreiche Ernährung, viel Bewegung und ausreichend Schlaf fördern ein vielfältiges Darmmikrobiom. Stress, Schlafmangel und bestimmte Medikamente (insbesondere Antibiotika) hingegen können der Darmflora schaden.1
Eine ausgewogene, pflanzenbetonte Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen unterstützt nicht nur Deine Gesundheit, sondern auch die mikrobielle Vielfalt im Darm.10 Erste Studien weisen darauf hin, dass bestimmte Nahrungsbestandteile die Zusammensetzung des Mikrobioms beeinflussen können:
Wichtig: Entscheidend ist das langfristige Ernährungsmuster – nicht einzelne Lebensmittel.
Regelmäßige körperliche Aktivität wirkt sich nicht nur positiv auf das Herz-Kreislauf-System und das Körpergewicht aus – auch das Mikrobiom im Darm könnte davon profitieren. Erste Studien liefern Hinweise auf folgende Effekte:1
Langfristige Effekte durch regelmäßiges Training: Eine systematische Übersichtsarbeit deutet darauf hin, dass insbesondere hochintensives Ausdauertraining über mindestens 8 Wochen, mit mindestens drei Einheiten pro Woche à 30 Minuten, das Mikrobiom beeinflussen kann.11
Um belastbare Empfehlungen ableiten zu können, sind weitere gut kontrollierte Humanstudien notwendig. Klar ist aber: Bewegung fördert die Gesundheit – und könnte auch das Gleichgewicht der Darmflora unterstützen.
Dauerhafter Stress und Schlafmangel stehen im Verdacht, das Gleichgewicht der Darmflora negativ zu beeinflussen – mit potenziellen Auswirkungen auf den Stoffwechsel und das Körpergewicht.1
Stresshormone können die Bakterienzusammensetzung im Darm verändern. In der Folge können unvorteilhafte Bakterienstämme bioaktive Stoffe und Hormone produzieren, die unser Essverhalten beeinflussen.12
Zudem gibt es komplexe Wechselwirkungen zwischen Schlafqualität und Darmflora.13 Ausreichender und regelmäßiger Schlaf scheint eine ausgewogene Darmflora zu fördern.
Die Darmflora kann das Körpergewicht beeinflussen, doch auch umgekehrt gilt: Das Gewicht verändert die Darmflora.
Eine Studie aus dem Jahr 2022 zeigte, dass sich bei übergewichtigen und adipösen Menschen mit jedem verlorenen Kilo die Vielfalt der Mikroorganismen im Darm erhöhen könnte. Auch die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut kann sich mit dem Gewichtsverlust verringern. Dies gilt als wichtiger Marker für den Schutz des Körpers vor Erregern.14
Du kannst also durch das Abnehmen die Darmflora potenziell verbessern. Langfristig könnte ein vielfältigeres Mikrobiom bei der Gewichtsregulation helfen.1
Studien zeigen, dass die Zusammensetzung der Darmflora mit dem Körpergewicht in Verbindung stehen kann. Das Mikrobiom beeinflusst unter anderem die Verdauung, Energieverwertung und möglicherweise auch das Hunger- und Sättigungsempfinden. Ein Ungleichgewicht der Mikrobiota wird mit metabolischen Störungen assoziiert – die genauen Wirkmechanismen sind jedoch noch nicht vollständig verstanden.
Ein Kaloriendefizit ist die grundlegende Voraussetzung für Gewichtsverlust. Eine ausgewogene Darmflora kann möglicherweise unterstützend wirken – etwa über den Einfluss auf die Insulinsensitivität oder das Sättigungsgefühl. Studien legen einen Zusammenhang nahe, aber allein durch ein verändertes Mikrobiom lässt sich nicht signifikant abnehmen.
Einzelne Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Probiotika-Stämme – wie Lactobacillus gasseri oder Bifidobacterium breve – einen moderaten Einfluss auf Körpergewicht oder Taillenumfang haben könnten. Die Datenlage ist jedoch begrenzt, und die Effekte sind meist gering. Probiotika sollten nicht als primäre Maßnahme zur Gewichtsabnahme eingesetzt werden.
Eine vielfältige Darmflora wird mit positiven Gesundheitseffekten assoziiert. Studien legen nahe, dass eine ballaststoffreiche Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und ein gutes Stressmanagement die mikrobielle Vielfalt fördern können. Diese Faktoren verbessern zudem die Voraussetzungen für eine gesunde und nachhaltige Gewichtsregulation.
Lebensmittel, die reich an Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen sind – wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Beeren, Gemüse und Nüsse – können eine vielfältige Darmflora fördern. Fermentierte Produkte wie Joghurt, Kefir oder Sauerkraut enthalten lebende Mikroorganismen, die das Mikrobiom beeinflussen können. Eine solche Ernährung kann die Grundlage für eine gesunde Gewichtsregulation unterstützen, ersetzt jedoch keine individuelle Therapie.
Ja, Studien zeigen, dass die Zusammensetzung der Darmflora mit dem Körpergewicht in Zusammenhang stehen kann. Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Mikrobiom-Profile häufiger bei übergewichtigen Personen vorkommen. Die genauen Wirkmechanismen sind jedoch noch nicht vollständig geklärt, und die Aussagekraft für konkrete Therapieempfehlungen ist derzeit begrenzt. Umgekehrt zeigen Studien auch, dass ein gesunder Gewichtsverlust sich positiv auf die mikrobielle Vielfalt im Darm auswirken kann.
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