Welche Folgen „Frustessen“ haben kann und welche Behandlungsmethoden es gibt
Gelegentlich aus Frust zu snacken, ist menschlich – und meist unbedenklich. Wird emotionales Essen jedoch zur Gewohnheit, kann es das Abnehmen erschweren. Die gute Nachricht: Es gibt wirksame Ansätze. Psychologische Methoden helfen, Emotionen besser zu regulieren. Auch Bewegung und eine ausgewogene Ernährung stärken Deine mentale Gesundheit – und unterstützen Dich beim Abnehmen.
„Frustessen“ bezeichnet ein Essverhalten, das durch negative Emotionen ausgelöst wird – etwa bei Stress, Trauer oder Ärger. Es handelt sich um eine umgangssprachliche Bezeichnung für emotionales Essen, bei dem Betroffene versuchen, unangenehme Gefühle durch Nahrungsaufnahme zu kompensieren.
Typischerweise greift man dabei zu kalorienreichen Lebensmitteln mit hohem Zucker- oder Fettanteil – unabhängig vom körperlichen Hunger. Die Nahrungsaufnahme ist in diesem Fall psychisch motiviert und kann die zugrunde liegenden Emotionen nur kurzzeitig überdecken. Anschließend können verstärkte Gefühle oder ein Schuldempfinden auftreten.
Wichtig: „Frustessen“ ist nicht automatisch behandlungsbedürftig. Erst wenn dieses Verhalten regelmäßig auftritt, mit Leidensdruck verbunden ist und zu psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen führt, kann eine klinisch relevante Essstörung, wie beispielsweise Binge Eating, vorliegen, die dann therapeutisch begleitet werden sollte.
Emotionales Essen wird oft mit „Frustessen“ gleichgesetzt, umfasst jedoch auch positive Auslöser wie Belohnungssituationen oder geselliges Essen bei Feiern. Diese Differenzierung ist entscheidend für die medizinische Einordnung und Behandlung.
„Frustessen“ beschreibt ein Essverhalten, das durch negative Emotionen ausgelöst wird und nicht auf körperlichem Hunger basiert.
Häufige Auslöser sind:
Diese Faktoren können das emotionale Gleichgewicht beeinträchtigen. Essen wird dann nicht selten als kurzfristiger Bewältigungsmechanismus genutzt. Wichtig ist: „Frustessen“ ist kein Zeichen von persönlichem Versagen, sondern ein Hinweis auf innere Belastung, die medizinisch ernst genommen werden sollte – insbesondere, wenn sich daraus eine behandlungsbedürftige Essstörung entwickelt.
Emotionales Essverhalten ist nicht angeboren, sondern wird zu einem großen Teil erlernt. Wenn diese Gewohnheiten über Jahre bestehen bleiben, kann sich das negativ auf die Gesundheit auswirken, insbesondere in Form einer Gewichtszunahme.
Emotionales Essen wird durch individuelle Faktoren wie psychische Belastungen, Gewohnheiten und soziale Umstände beeinflusst. Besonders häufig tritt es bei übergewichtigen und adipösen Personen auf – Studien zeigen, dass bis zu 60 % dieser Gruppe betroffen sind.1
Auch bei Essstörungen wie Binge Eating spielt „Frustessen“ eine zentrale Rolle: Negative Emotionen lösen hier oft Heißhungerattacken aus.
Menschen, die restriktive Diäten befolgen, neigen zudem häufiger zu emotionalem Essverhalten als Personen ohne Diäterfahrung.2
Emotionales Essen kann zu einem erhöhten Kalorienkonsum führen – oft unabhängig vom tatsächlichen Hunger – und damit das Risiko für Übergewicht erhöhen.3
Die potenziellen Folgen: Ein dauerhaft erhöhter Energieüberschuss begünstigt eine Gewichtszunahme, einen höheren BMI und damit unter anderem das Risiko für Typ-2-Diabetes sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen.1
Auch die psychische Gesundheit kann leiden: Schuldgefühle und Kontrollverlust nach dem Essen verstärken negative Emotionen – ein Kreislauf, der sowohl das Essverhalten als auch das Wohlbefinden beeinträchtigen kann.
Emotionales Essverlangen tritt oft plötzlich auf und ist nicht mit körperlichem Hunger verbunden. Um in solchen Momenten bewusst zu reagieren, können folgende Strategien helfen:
Emotionales Essverhalten kann den Gewichtsverlust behindern und das Risiko für eine erneute Gewichtszunahme erhöhen.
Studien zeigen, dass negative Emotionen häufig zu unkontrolliertem Essen führen – ein Faktor, der in vielen Standardtherapien bislang zu wenig berücksichtigt wird. Zudem steigt das Risiko für eine erneute Gewichtszunahme nach dem Abnehmen.6
In heutigen Standardtherapien für Übergewicht und Adipositas ist emotionales Essverhalten noch nicht ausreichend berücksichtigt. Klassische Diäten greifen hier oft zu kurz.
Umso wichtiger ist eine professionelle, individuell abgestimmte Behandlung. Eine erfolgreiche Therapie sollte mehrere Ansätze kombinieren:
Ziel ist nicht nur die Gewichtsreduktion – sondern die nachhaltige Veränderung des Essverhaltens und die Stärkung der psychischen Gesundheit.
Die Behandlung von emotionalem Essverhalten ist komplex – und bislang fehlt es an flächendeckend etablierten, evidenzbasierten Programmen. Großangelegte klinische Studien zur Wirksamkeit psychologischer Interventionen sind noch rar. Dennoch gibt es vielversprechende Hinweise:
Menschen mit emotionalem Essverhalten können von regelmäßiger Bewegung profitieren. Studien zeigen: Wer körperlich aktiv ist, greift häufiger zu gesünderen Lebensmitteln und kann die Gewichtszunahme durch „Frustessen“ begrenzen.11
Bewegung wirkt zudem stimmungsaufhellend und kann Stress, depressive Verstimmungen und andere emotionale Auslöser für Essattacken abschwächen.12
Wichtig: Sport allein ersetzt keine Therapie – kann aber als ergänzender Baustein in der Behandlung von Übergewicht und Adipositas sinnvoll sein.
„Frustessen“ ist eine Form des emotionalen Essverhaltens, bei der die Nahrungsaufnahme nicht durch körperlichen Hunger, sondern durch negative Gefühle wie Stress, Ärger oder Traurigkeit ausgelöst wird. Typische Merkmale:
„Frustessen“ dient häufig als kurzfristiger Bewältigungsmechanismus für unangenehme Gefühle. Mögliche Ursachen sind:
Entscheidend ist, negative Emotionen wahrzunehmen und alternative Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Hilfreiche Ansätze sind:
In belastenden Momenten können folgende Maßnahmen unterstützen:
Langfristig hilfreich ist eine differenzierte Herangehensweise:
Starke negative Emotionen wie Traurigkeit, Rückzug oder innere Leere, die typischerweise bei Depressionen oder Liebeskummer auftreten, zählen zu den häufigen Auslösern für „Frustessen“. In ausgeprägter Form kann dieses Verhalten auch Teil einer behandlungsbedürftigen Essstörung wie Binge Eating sein. In solchen Fällen ist eine professionelle psychologische Begleitung empfehlenswert.
Du kannst Saxenda® bestellen, wenn dir ein Arzt ein gültiges Rezept ausgestellt hat. Danach ist die Bestellung über eine zertifizierte Versandapotheke möglich.
Ja, ein Mounjaro® Rezept ist zwingend erforderlich, da das Medikament verschreibungspflichtig ist. Es darf nur mit ärztlicher Verordnung in Apotheken – online oder vor Ort – abgegeben werden.