Fettleber: Symptome erkennen und behandeln

Wie eine Fettleber entsteht, welche Symptome sie verursacht und welche Maßnahmen helfen können

Grafische Darstellung einer Fettleber im Oberkörper eines übergewichtigen Mannes, die veranschaulicht, wie sich eine Fettleber entwickelt.

Eine Fettleber entsteht, wenn sich übermäßig Fett in den Leberzellen ansammelt – häufig durch Alkohol, ungesunde Ernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel oder Erkrankungen wie Diabetes. Anfangs bleibt sie meist unbemerkt und verursacht unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Konzentrationsprobleme oder Druck im Oberbauch. Unbehandelt kann sich unter anderem eine Entzündung oder Zirrhose entwickeln. Die Leber lässt sich aber entlasten – vor allem durch Gewichtsreduktion, gesunde Ernährung und Bewegung. Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind dabei wichtig.

Letzte Änderung
12.11.2025
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Wichtiger Hinweis zu Ozempic®

Ozempic® ist in Deutschland ausschließlich zur Behandlung von Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes zugelassen. Es darf nur nach ärztlicher Verordnung eingesetzt werden. Die Anwendung von Ozempic® zur Gewichtsreduktion gehört nicht zu den zugelassenen Indikationen. Der folgende Artikel dient der medizinischen Aufklärung. Wende Dich bei Fragen zur Behandlung immer an Deine Ärztin oder Deinen Arzt.

Du bist auf der Suche nach medikamentöser Unterstützung bei der Behandlung von Übergewicht? Hier findest du hilfreiche Informationen zu Wegovy®.

Was ist eine Fettleber und wie entsteht sie?

Bei einer Fettleber (Steatosis hepatis) lagert sich übermäßig Fett in den Leberzellen ab. Dadurch wird die Leber geschwächt und kann ihre Aufgaben (z. B. Entgiftung) schlechter erfüllen.

Alkoholische Fettleber

Eine der häufigsten Ursachen ist übermäßiger Alkoholkonsum. Alkohol wird in der Leber abgebaut, wobei Stoffe entstehen, die den normalen Fettstoffwechsel blockieren. Schon regelmäßige kleinere Mengen können langfristig eine Fettleber verursachen.1, 2

Nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD)

Bei einer nicht-alkoholischen Fettleber wirken meist mehrere Faktoren zusammen:

  • Ungesunde Ernährung: Eine zucker- und fettreiche Ernährung liefert mehr Energie, als der Körper verbrauchen kann. Überschüssiger Zucker wird in der Leber in Fett umgewandelt, was die Entstehung einer Fettleber begünstigen kann.3, 4
  • Übergewicht und Bauchfett: Besonders Bauchfett gilt als stoffwechselaktiv. Es setzt Botenstoffe frei, die die Leber belasten und die Fetteinlagerung fördern können.5, 6
  • Bewegungsmangel: Wenig Muskelarbeit bedeutet, dass weniger Zucker und Fett verbrannt werden. Überschüsse muss die Leber als Fett speichern.7, 8
  • Typ-2-Diabetes: Reagieren die Körperzellen nicht mehr so gut auf Insulin, steigt der Blutzucker, gleichzeitig bildet die Leber zusätzlich Fett. Das Risiko für eine Fettleber nimmt zu.9

Auch hohe Blutfette (Cholesterin, Triglyceride) oder bestimmte Medikamente (z. B. Kortison) können das Risiko erhöhen.10, 11

Fettleber: Symptome im Überblick

Eine Fettleber entwickelt sich in der Regel schleichend. Zu Beginn bestehen oft keine Beschwerden, oder Symptome sind unspezifisch, das heißt, sie können auch andere Ursachen haben. Gerade deshalb bleibt eine Fettleber häufig lange unentdeckt.

Mögliche erste Anzeichen:

  • Müdigkeit, Leistungsschwäche, Konzentrationsprobleme
  • Druck- oder Völlegefühl im rechten Oberbauch (hier liegt die Leber)
  • Blähungen, Appetitlosigkeit, Übelkeit
  • Hautveränderungen (z. B. gerötete Handflächen oder Juckreiz)

Da diese Symptome leicht übersehen werden, ist es wichtig, aufmerksam auf Veränderungen des eigenen Körpers zu achten und bei anhaltenden Beschwerden ärztlichen Rat einzuholen.

Fettleber: Symptome im fortgeschrittenen Stadium

Im fortgeschrittenen Verlauf können ernsthafte Beschwerden und Komplikationen entstehen. Diese sind zum Teil deutlich spürbar und können die Gesundheit stark beeinträchtigen.

  • Lebervergrößerung: Druck, Spannung oder Schmerzen im Oberbauch durch Fetteinlagerungen.
  • Entzündung der Leber (Steatohepatitis): Schädigung der Leberzellen mit Müdigkeit, Oberbauchschmerzen, allgemeinem Krankheitsgefühl; teils Gelbsucht mit gelblicher Haut und Augenweiß.
  • Leberzirrhose: Bleibt die Entzündung lange bestehen, ersetzt Narbengewebe gesundes Gewebe und die Leber verhärtet sich. Folgen sind u. a. Blutungen, Ödeme, Bauchwasser (Aszites) und eine hepatische Enzephalopathie, bei der giftige Stoffe das Gehirn beeinträchtigen.
  • Leberkrebs: Eine fortgeschrittene Fettleber, besonders bei bestehender Zirrhose, kann das Risiko für Leberkrebs deutlich erhöhen. Denn geschädigtes Lebergewebe neigt zu unkontrolliertem Zellwachstum.12, 13
Wann solltest Du ärztliche Hilfe suchen?

Wenn Du länger unter Oberbauchbeschwerden oder ständiger Müdigkeit leidest, lass dies ärztlich abklären – besonders bei Risikofaktoren wie Übergewicht und Adipositas oder Typ-2-Diabetes. Eine rechtzeitige Untersuchung kann verhindern, dass sich die Fettleber verschlimmert und Folgeschäden entstehen.

Fettleber erkennen – ärztliche Diagnose

Die Diagnose beginnt mit einer Anamnese zur Krankengeschichte, Lebensstil, Ernährung, Medikamenten und Beschwerden. Ergänzend können folgende Untersuchungen notwendig sein:

  • Abtasten des Bauches, um Größe und Spannungsgefühl der Leber zu prüfen
  • Blutuntersuchung
  • Ultraschalluntersuchung
  • Fibroscan (Messung der Elastizität der Leber)
  • Magnetresonanztomographie (MRT)
  • Leberbiopsie (Entnahme einer kleinen Gewebeprobe)

Was Du selbst bei einer Fettleber tun kannst

Eine Fettleber ist behandelbar, oft kann sich die Leber sogar vollständig erholen. Entscheidend ist, sie zu entlasten.

Leidest Du unter Übergewicht, kann eine moderate Gewichtsabnahme schon helfen. Bereits 7 bis 10 % weniger Körpergewicht können die Leberwerte deutlich verbessern.14, 15

Wichtig ist dabei ein Kaloriendefizit. Das bedeutet aber nicht, dass Du hungern oder Dir alles verbieten musst. Versuche lieber Schritt für Schritt, Lebensmittel mit viel Zucker und / oder tierischen Fetten zu reduzieren und häufiger zu gesünderen Alternativen zu greifen. 

  • Viel Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte
  • Hochwertige pflanzliche Fette, vor allem Olivenöl
  • Kräuter und Gewürze statt viel Salz
  • Nüsse und Samen als gesunde Snacks
  • Fisch regelmäßig, Fleisch eher selten
  • Milchprodukte wie Joghurt oder Käse in Maßen
  • Ausreichend Flüssigkeit (ungesüßte Getränke)

Diese Ernährungsweise liefert viele Ballaststoffe, ungesättigte Fettsäuren und Antioxidantien – alles Nährstoffe, die die Lebergesundheit unterstützen und die Fetteinlagerung reduzieren können.16, 17 

Wichtig ist: Erlaube Dir auch mal Genussmomente und setze auf Balance statt auf Verzicht. So bleibt Abnehmen machbar, ohne die Freude am Essen zu verlieren.

Auch regelmäßige Bewegung kann dabei unterstützen. Kurze Spaziergänge am Tag sind ein sehr guter Einstieg und können schon viel bewirken. Du kannst auch versuchen, mehr Bewegung in Deinen Alltag einzubauen, indem Du beispielsweise Treppen gehst statt den Aufzug zu nehmen.  

Abnehmspritze als Unterstützung bei der Gewichtsreduktion

Für Menschen mit starkem Übergewicht oder Adipositas gibt es Medikamente wie Semaglutid (Wegovy®) oder Liraglutid (Saxenda®). Sie können das Abnehmen erleichtern, wenn Lebensstiländerungen alleine nicht ausreichen. In Verbindung mit einer Ernährungsumstellung und mehr Bewegung tragen sie zur Gewichtsabnahme bei, indem sie das Hungergefühl reduzieren.18

Medikamentöse Behandlung einer Fettleber

Bei einer Fettleber steht an erster Stelle immer ein gesunder Lebensstil – also Ernährung, Bewegung und Gewichtsreduktion. Es gibt derzeit keine speziell zugelassenen Medikamente gegen die Fettleber. Medikamente kommen nur bei Begleiterkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder erhöhten Blutfetten zum Einsatz. Sie entlasten die Leber indirekt, können aber eine gesunde Lebensweise nicht ersetzen.

Zusammenfassung

Häufige Fragen

In einem frühen Stadium können Symptome wie Müdigkeit, eine leichte Leistungsschwäche oder Konzentrationsprobleme auftreten – Symptome, die leicht mit anderen Ursachen verwechselt werden. Auch ein Druck- oder Völlegefühl im rechten Oberbauch ist möglich. Meist bleibt eine Fettleber jedoch lange Zeit unbemerkt.

Ja, auch schlanke Menschen können eine Fettleber entwickeln. Ursachen sind dann oft ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, hohe Blutfettwerte oder Stoffwechselstörungen wie Diabetes. Übergewicht gilt zwar als wichtiger Risikofaktor, ist aber keine zwingende Voraussetzung für die Erkrankung.

Im späteren Verlauf verstärken sich die Beschwerden: Druck, Spannungsgefühl oder Schmerzen im rechten Oberbauch nehmen zu, begleitet von einem allgemeinen Krankheitsgefühl und ausgeprägter Müdigkeit. Möglich ist zudem, dass sich eine Gelbsucht entwickelt, bei der Haut und Augen gelblich verfärbt sind.

Anhaltende Müdigkeit, Oberbauchschmerzen, Gelbfärbung von Haut und Augen oder unerklärliche Gewichtsschwankungen sollten ärztlich untersucht werden. Auch Blähungen, Appetitlosigkeit, deutliche Leistungseinbußen oder Juckreiz können Hinweise auf eine Lebererkrankung sein. Wer solche Beschwerden bemerkt, sollte ärztlichen Rat einholen – je früher, desto besser lassen sich Folgeschäden vermeiden.

Es gibt keine Symptome, die typischerweise nur bei Männern oder nur bei Frauen auftreten. Wenn sich Symptome bemerkbar machen, sind diese meist unspezifisch. Typisch sind Abgeschlagenheit, Konzentrationsprobleme oder ein allgemeines Erschöpfungsgefühl. Auch ein Druckgefühl im Oberbauch ist möglich. Da Frauen eine niedrigere Toleranzschwelle gegenüber Alkohol haben, können die Symptome bei ihnen auf eine bereits schneller voranschreitende Schädigung hindeuten als bei Männern.

Du kannst Mounjaro® online kaufen, wenn Dir ein Arzt ein gültiges Rezept ausgestellt hat. Anschließend kannst Du das Medikament über eine anerkannte Online-Apotheke beziehen.

Ein Saxenda® Online Rezept ist bei bestimmten Telemedizin-Anbietern möglich – vorausgesetzt, eine ärztliche Beratung erfolgt und es bestehen keine medizinischen Einwände.

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