Wie Muskelaufbau beim Fettabbau hilft – effektiv abnehmen mit Krafttraining für Frauen und Männer
Viele Menschen stellen sich die Frage: Welche Bewegung hilft mir wirklich beim Abnehmen – und was ist überhaupt machbar für mich? Neben bewährten Methoden wie Spaziergängen, Schwimmen oder Radfahren kann Krafttraining eine Ergänzung sein. Es stärkt den Körper, unterstützt den Fettabbau und hilft dabei, Muskelmasse zu erhalten oder aufzubauen – ein wichtiger Baustein für den langfristigen Erfolg.
Krafttraining ist eine Form der körperlichen Aktivität, bei der gezielt Muskeln aktiviert und gestärkt werden. Dabei arbeitest Du gegen einen Widerstand – das kann Dein eigenes Körpergewicht sein (z. B. beim Aufstehen vom Stuhl), ein Widerstandsband, eine Hantel oder ein Gerät im Fitnessstudio. Wichtig ist: Nicht die Größe des Gewichts zählt, sondern die regelmäßige, kontrollierte Belastung Deiner Muskulatur.
Wenn Du Krafttraining machst, kommt es in den beanspruchten Muskeln zu kleinen, mikroskopisch feinen Verletzungen (Mikrotraumata). Das klingt dramatisch, ist aber ein natürlicher und gewollter Prozess:
Der Körper reagiert darauf, indem er die Muskulatur repariert und verstärkt – sie wächst also in der Regenerationsphase nach dem Training. Dieser Prozess wird Hypertrophie genannt.
Zusätzlich sorgt Krafttraining für:
Nein – Krafttraining lässt sich gelenkschonend und alltagstauglich gestalten. Schon Bewegungen wie das wiederholte Aufstehen von einem Stuhl oder Übungen mit einem leichten Widerstandsband gelten als Krafttraining. Der Schlüssel liegt in der Wiederholung und Steigerung über die Zeit.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen – einschließlich Menschen mit Übergewicht oder chronischen Erkrankungen:1
Wichtig: Diese Empfehlungen sind Richtwerte – kein Muss zum Start. Jeder Schritt zählt, und auch 10 Minuten Bewegung pro Tag können bereits gesundheitliche Vorteile bringen.
Krafttraining ist für jeden geeignet – unabhängig von Alter, Gewicht oder Fitnesslevel. Anfänger:innen profitieren von einem begleiteten Einstieg, z. B. durch Trainer:innen, Physiotherapie, Videos oder Reha-Angebote. So lassen sich Fehler vermeiden, und das Training kann individuell an die körperlichen Voraussetzungen angepasst werden.
Ein Aspekt, der oft in Verbindung mit Krafttraining genannt wird, ist der Nachbrenneffekt – also der zusätzliche Energieverbrauch nach dem Training. Aber wie groß ist dieser Effekt wirklich?
Nach dem Training verbraucht Dein Körper weiterhin Energie – etwa für die Muskelreparatur, Wärmeregulierung und den Ausgleich von Stoffwechselprozessen. Den Nachbrenneffekt gibt es, aber er wird oft überschätzt:
Fazit: Der Nachbrenneffekt ist ein kleiner Bonus, kein Wundermittel – regelmäßige Bewegung und Muskelaufbau sind wichtiger.
Empfehlung: Eine fachliche Begleitung ist besonders bei gesundheitlichen Einschränkungen oder Vorerkrankungen sinnvoll, um Risiken zu minimieren und eine sichere, effektive Trainingsweise zu gewährleisten.
Ja – Krafttraining kann Dir beim Abnehmen helfen. Durch den Aufbau von Muskulatur erhöht sich Dein Grundumsatz etwas, also die Menge an Kalorien, die Dein Körper täglich in Ruhe verbrennt. Außerdem trägt Krafttraining dazu bei, dass Du beim Abnehmen wenig Muskelmasse verlierst.
Wichtig für den Gewichtsverlust ist ein Kaloriendefizit durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Krafttraining kann in Kombination den Fettabbau dann unterstützen. Zwar ist der Kalorienverbrauch während des Trainings meist geringer als beim Cardio, aber der langfristige Effekt auf den Stoffwechsel macht Krafttraining zu einem wertvollen Bestandteil jeder nachhaltigen Abnehmstrategie.
Wichtig: Die Zahl auf der Waage ist nicht der einzige Maßstab. Auch wenn das Gewicht stagniert, kann sich der Körper durch Muskelaufbau sichtbar verändern – etwa durch eine straffere Silhouette, bessere Haltung und mehr Energie im Alltag. Abnehmen mit Krafttraining zeigt bei Frauen oft erst nach mehreren Wochen sichtbare Veränderungen. Erfahrungen zeigen: Geduld und Beständigkeit zahlen sich aus.
Bewegung ist ein wichtiger Baustein – doch ohne die passende Ernährung bleiben langfristige Erfolge oft aus. Wer mit Krafttraining abnehmen möchte, sollte darauf achten, dem Körper genug Nährstoffe zu geben – und gleichzeitig ein Kaloriendefizit einzuhalten. Nur so kann der Körper auf gespeicherte Fettreserven zurückgreifen, ohne Muskulatur abzubauen.
Worauf es ankommt:
Krafttraining wirkt grundsätzlich bei allen Geschlechtern positiv – unabhängig von Trainingsziel oder Ausgangsgewicht. Dennoch gibt es biologische Unterschiede, die die Art und Geschwindigkeit der sichtbaren Erfolge beeinflussen können.
Männer verfügen in der Regel über mehr Muskelmasse und einen höheren Testosteronspiegel, was den Muskelaufbau und den damit verbundenen Anstieg des Grundumsatzes erleichtert. Muskelwachstum zeigt sich bei ihnen oft schneller und deutlicher.
Bei Frauen verläuft der Muskelaufbau häufig langsamer und weniger ausgeprägt, da hormonelle Rahmenbedingungen (z. B. ein höherer Östrogenspiegel) sowie eine andere Körperzusammensetzung eine Rolle spielen.
Unabhängig von Geschlecht oder Trainingserfahrung bietet Krafttraining vergleichbare gesundheitliche Vorteile:
Oft wird gefragt: „Was ist besser – Ausdauer oder Kraft?“ Die Antwort: Beides hat Vorteile – und beides kann sinnvoll sein.
Empfehlung: Die Kombination aus Ausdauertraining und Krafttraining ist ideal – so profitierst Du sowohl von der Kalorienverbrennung während des Trainings und einem höheren Energieverbrauch im Alltag.
Zu Beginn reichen zwei Trainingseinheiten pro Woche, bei denen der ganze Körper beansprucht wird. Es geht nicht darum, sich zu überfordern, sondern darum, den Körper Schritt für Schritt an neue Bewegungsmuster zu gewöhnen.
Geeignet für den Einstieg sind z. B.:
Ziel ist nicht Perfektion, sondern eine Form der Bewegung, die sich gut anfühlt, sicher ist und in Deinen Alltag passt.
Woche 1–4: 2 Einheiten pro Woche
Zwischen den Übungen kannst Du 30–60 Sekunden Pause machen. Wähle eine Intensität, die sich fordernd, aber machbar anfühlt. Achte auf kontrollierte Bewegungen und eine aufrechte Haltung.
Wichtig: Wenn Du Dir unsicher bist, körperliche Einschränkungen hast oder länger keinen Sport gemacht hast, sprich vorher mit einer Ärztin oder einem Arzt. So kannst Du sicher starten und Dein Training individuell anpassen.
Ja, Du kannst mit Krafttraining erfolgreich abnehmen. Denn mehr Muskeln sorgen dafür, dass Dein Körper dauerhaft etwas mehr Kalorien verbrennt, sogar in Ruhe. Wenn Du regelmäßig trainierst und Dich ausgewogen ernährst, führt das zu einer gesunden und nachhaltigen Gewichtsabnahme. Entscheidend ist dabei ein moderates Kaloriendefizit – also dass Du mehr Energie verbrauchst, als Du über die Nahrung aufnimmst.
Am besten ist eine Kombination – Cardio verbrennt direkt Kalorien, Krafttraining erhöht den Grundumsatz langfristig.
Um mit Krafttraining abzunehmen, solltest Du idealerweise zwei- bis dreimal pro Woche trainieren. Wichtig ist, dass Du dabei alle großen Muskelgruppen forderst und zwischen den Einheiten ausreichend Pausen für die Regeneration einplanst. So kann Dein Körper Fett abbauen und gleichzeitig Muskeln aufbauen.
Es kann sein, dass Du trotz Krafttraining nicht abnimmst, weil Dein Körper gleichzeitig Muskeln aufbaut. Muskeln wiegen mehr als Fett, verbrauchen aber auch etwas mehr Energie. Auch Wassereinlagerungen oder ein zu geringes Kaloriendefizit können das Gewicht vorübergehend halten. Achte deshalb nicht nur auf die Zahl auf der Waage, sondern auch auf Veränderungen bei Deiner Körperform, Kraft und Deinem Wohlbefinden.
Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle, wenn Du mit Krafttraining abnehmen willst. Nur wenn Du weniger Kalorien aufnimmst, als Du verbrauchst, kann Dein Körper Fett abbauen. Gleichzeitig braucht er ausreichend Eiweiß, um Muskeln zu erhalten und aufzubauen. Die richtige Ernährung unterstützt also Deine Trainingserfolge und macht das Abnehmen effektiver.
Spürbare Veränderungen wie mehr Kraft oder eine bessere Haltung können sich bereits nach wenigen Wochen zeigen. Sichtbare Erfolge beim Abnehmen – etwa eine straffere Körperform – treten meist nach 4 bis 8 Wochen auf, wenn Du regelmäßig trainierst und auf Deine Ernährung achtest.2,3