Welche Diäten gibt es? Überblick, Vergleich & Tipps zur Auswahl

Die bekanntesten Diätformen im Vergleich – kompakt und verständlich erklärt.

Vielfältige mediterrane Gerichte wie Grillspieße, Salate, Fladenbrot und gefüllte Weinblätter – ein Beispiel dafür, wie ausgewogene Diätformen lecker und abwechslungsreich gestaltet werden können.

Diäten gibt es viele – doch welche passt zu Dir? Ob Low-Carb, vegane Ernährung oder Formula-Diät: Hinter jeder Diätform steckt ein eigenes Konzept mit bestimmten Regeln und Zielen. Manche versprechen schnelle Gewichtsreduktion, andere setzen auf langfristige Ernährungsumstellungen oder gesundheitliche Verbesserungen. In diesem Artikel findest Du eine kompakte Übersicht über die bekanntesten Diätformen – mit Definitionen, Prinzipien, Vor- und Nachteilen sowie praktischen Tipps zur Auswahl. So bekommst Du Orientierung im Diäten-Dschungel und findest heraus, welche Ernährungskonzepte zu Dir und Deinem Lebensstil passen.

Letzte Änderung
07.08.2025
Lesezeit
5
Minuten

Was ist eine Diät?

Der Begriff Diät stammt ursprünglich aus dem Griechischen („diaita“) und bedeutet so viel wie „Lebensweise“ oder „Lebensführung“. Heute verstehen die meisten darunter eine gezielte Form der Ernährung – meist mit dem Ziel, Gewicht zu reduzieren. Doch eine Diät ist weit mehr als nur „weniger essen“. Sie beschreibt ein bewusst gesteuertes Essverhalten, das bestimmte Regeln, Lebensmittelgruppen oder Zeitfenster vorgibt.

Kurz gesagt: Eine Diät ist also ein zeitlich oder dauerhaft angewendetes Ernährungskonzept, das verschiedenen Zwecken dienen kann – etwa dem Gewichtsmanagement, der Gesundheit, ethischen Überzeugungen oder der Leistungssteigerung.

Beispiele:

  • Gewichtsreduktion (z. B. durch Abnehm-Diäten wie Low-Carb, Intervallfasten, Formula-Diäten)
  • Therapie bei Erkrankungen (z. B. Diabetes-Diät, DASH-Diät)
  • Leistungssteigerung oder Fitness (z. B. Diätformen Bodybuilding, proteinreiche Ernährung)
  • Ethik und Umweltbewusstsein (z. B. vegane Diäten)

Wichtig: Eine gesunde Diät sollte nicht nur das Gewicht im Blick haben, sondern den gesamten Körper mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen. Extreme oder einseitige Diäten bergen oft Risiken und sollten nur unter ärztlicher oder ernährungswissenschaftlicher Begleitung erfolgen.

Diät oder Ernährungsweise – was ist der Unterschied?

Der Begriff „Diät“ beschreibt eine gezielte Ernährungsweise – unabhängig davon, ob sie zur Gewichtsreduktion, aus gesundheitlichen Gründen oder aus ethischer Überzeugung gewählt wird.

Umgangssprachlich wird „Diät“ jedoch oft gleichgesetzt mit einer kurzfristigen Maßnahme zum Abnehmen.

Daher ist es wichtig zu unterscheiden:

  • Einige Diäten zielen klar auf Gewichtsverlust ab,
  • andere – wie die vegane oder mediterrane Ernährung – sind langfristige Ernährungskonzepte mit anderen Schwerpunkten.

Wichtig: Wer abnehmen möchte, braucht ein Kaloriendefizit – also eine negative Energiebilanz. Jede Diät kann beim Abnehmen helfen, wenn sie dieses Defizit herstellt – unabhängig von ihrem Ansatz.

Diäten im Überblick

Diese Übersicht stellt verschiedene Diätkategorien vor. Ob bekannte Klassiker oder weniger verbreitete Ansätze – jede Form folgt eigenen Regeln und richtet sich an unterschiedliche Zielgruppen.

1. Klassische Reduktionsdiäten

Beispiele: Friss die Hälfte (FDH), Brigitte-Diät, Kalorienzählen
Prinzip: Kalorienzufuhr senken, Portionsgrößen reduzieren
Zielgruppe: Menschen, die einen einfachen Einstieg ins Abnehmen suchen
Dauer: Kurzfristig

2. Low-Carb-Diäten

Beispiele: Ketogene Diät, Atkins, LOGI-Methode (Low Glycemic and Insulinemic), South Beach (Kohlenhydratreduzierte Ernährung)
Prinzip: Kohlenhydrate stark bis moderat reduzieren, Fokus auf Eiweiß & Fett
Zielgruppe: Menschen mit Zuckerempfindlichkeit oder dem Wunsch nach schneller Gewichtsabnahme
Dauer: Kurz- bis mittelfristig

4. Intervallfasten / Zeitfasten

Beispiele: 16:8, 5:2, tageweises Fasten (z. B. jeden zweiten Tag)

Prinzip: Essenszeiten begrenzen, Stoffwechselrhythmen nutzen
Zielgruppe: Strukturorientierte Personen
Dauer: Langfristig

5. Formula- & Crash-Diäten

Beispiele: Almased, Yokebe, SlimFast, Molkefasten
Prinzip: Mahlzeiten durch Shakes oder Flüssigkeiten ersetzen
Zielgruppe: Menschen mit akutem Abnehmziel unter ärztlicher Begleitung
Dauer: Sehr kurzfristig

6. Pflanzenbasierte Diäten

Beispiele: Vegetarisch, Vegan, Whole Food Plant-Based

Prinzip: Verzicht auf Fleisch (ggf. auch Milch, Eier), Fokus auf Gemüse & Vollwertkost
Zielgruppe: Personen mit ethischen, gesundheitlichen oder ökologischen Motiven
Dauer: Langfristig

7. Medizinisch-therapeutische Diäten

Beispiele:

  • Ernährungsansatz zur Blutdrucksenkung (DASH)
  • Mittelmeer-Diät
    Diabetes-Diät
  • Mediterran-DASH-basierte Ernährung zur Vorbeugung kognitiver Erkrankungen (MIND)

Prinzip: Gesundheitliche Beschwerden gezielt über Ernährung regulieren (z. B. Blutdruck, Stoffwechsel, Gehirnleistung)
Zielgruppe: Menschen mit diagnostizierten Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Demenzrisiko
Dauer: Langfristig

8. Entgiftungs- & Detox-Diäten

Beispiele: Saftkuren, Master Cleanse, Basenfasten
Prinzip: Körper „reinigen“ durch Verzicht auf feste Nahrung oder säurebildende Lebensmittel
Zielgruppe: Menschen mit dem Bedürfnis nach einem körperlichen Neustart und Entlastung
Dauer: Kurzfristig

9. Punktesysteme / App-Diäten

Beispiele: Weight Watchers (WW), App-basierte Programme
Prinzip: Lebensmittelbewertung durch Punkte, Kaloriensteuerung via Tools
Zielgruppe: Strukturbedürftige Menschen, die digitale Begleitung und Motivation suchen
Dauer: Flexibel

Welche Diät passt zu mir?

Die Wahl der passenden Diät hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Es gibt viele Arten von Diäten, doch nicht jede ist für jede Person geeignet. Stell Dir folgende Fragen:

  • Möchtest Du langfristig abnehmen oder vor allem Deine Gesundheit verbessern?
  • Wie viel Zeit und Motivation kannst Du in die Ernährung investieren?
  • Hast Du gesundheitliche Einschränkungen oder besondere Ernährungsbedürfnisse?
  • Ist Dir Flexibilität oder ein fester Plan wichtiger?
  • Legst Du Wert auf pflanzliche Ernährung oder tierische Eiweißquellen?

Für Berufstätige mit wenig Zeit können Intervallfasten oder App-basierte Programme sinnvoll sein. Bei gesundheitlichen Zielen (z. B. Bluthochdruck) sind DASH oder Mittelmeer-Diät empfehlenswert. Wer sich für Umweltschutz oder Tierwohl interessiert, findet in veganen Diäten eine dauerhafte Lösung.

Hinweis: Besonders Crash-Diäten oder extrem kohlenhydratarme Diätformen (z. B. ketogen) sollten nur mit ärztlicher Betreuung begonnen werden – vor allem bei Vorerkrankungen oder starkem Übergewicht.

Nachteile und Risiken

Nicht alle Diäten sind langfristig sinnvoll oder gesund. Gerade sehr restriktive oder einseitige Diäten zum schnell Abnehmen bergen Risiken:

  • Nährstoffmängel durch einseitige Lebensmittelauswahl
  • Heißhungerattacken oder Konzentrationsprobleme bei Crash-Diäten
  • Soziale Einschränkungen, z. B. beim Essen mit anderen
  • Jojo-Effekt nach Abbruch der Diät
  • Psychische Belastung durch ständigen Verzicht

Besonders Null-Diäten, Formula-Diäten ohne ärztliche Begleitung oder sehr extreme Konzepte sollten nur nach Rücksprache mit Fachpersonen umgesetzt werden

Typische Irrtümer bei Diäten

Viele Menschen machen ähnliche Fehler bei der Wahl oder Umsetzung einer Diät – hier die häufigsten Missverständnisse:

  • „Weniger essen reicht.“ – Nicht ganz. Entscheidend ist nicht nur die Menge, sondern auch was man isst. Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte – also viele Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe bei gleichzeitig moderatem Kaloriengehalt – fördern die Sättigung und Gesundheit. Wer einfach nur stark reduziert, riskiert Mangelerscheinungen und Heißhunger.
  • „Alle Kohlenhydrate machen dick.“ – Das ist so pauschal nicht richtig. Komplexe Kohlenhydrate wie in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Gemüse liefern wichtige Ballaststoffe, halten den Blutzucker stabil und machen lange satt. Allerdings gilt: Auch diese Lebensmittel führen bei einem dauerhaften Kalorienüberschuss zur Gewichtszunahme.
  • „Schnelle Diäten = dauerhafter Erfolg“ – Ein häufiger Trugschluss. Radikale Diäten führen oft nur kurzfristig zum Gewichtsverlust. Ohne eine nachhaltige Umstellung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten kommt es nach der Diätphase häufig zum Jo-Jo-Effekt – das verlorene Gewicht kehrt zurück, oft sogar mehr als zuvor.

Diäten für besondere Lebensphasen

Diät ist nicht gleich Diät – und das gilt besonders für:

  • Kinder und Jugendliche
  • Schwangere und Stillende
  • Senior:innen oder ältere Menschen

In diesen Lebensphasen gelten besondere Anforderungen an die Nährstoffversorgung und die Kalorienzufuhr. Eine Diät sollte hier stets unter ärztlicher oder ernährungswissenschaftlicher Begleitung erfolgen.

Achtung bei schnellen Diäten!

Schnelle Diäten mit Erfolg klingen verlockend – doch ohne langfristige Umstellung kehrt das verlorene Gewicht meist schnell zurück. Auch wenn manche Diäten zum Abnehmen schnelle Erfolge versprechen: Nachhaltigkeit ist entscheidend!

Zusammenfassung

Häufige Fragen

Es gibt zahlreiche Arten von Diäten: Low-Carb, Detox-Diäten, Formula-Konzepte, Intervallfasten, punktbasierte Programme und viele mehr. Manche setzen auf Einschränkungen, andere auf zeitlich begrenztes Essen oder Kaloriensteuerung per App. Bekannte Beispiele sind Weight Watchers, die Keto-Diät oder die Mittelmeer-Diät.

Die effektivste Diät ist die, die langfristig in Deinen Alltag passt und dauerhaft umgesetzt werden kann. Entscheidend für den Abnehmerfolg ist ein Kaloriendefizit – also weniger Energie aufzunehmen, als verbraucht wird.

Wissenschaftlich gut untersucht und empfohlen sind ausgewogene Ernährungsformen wie die Mischkost, die Mittelmeer-Diät oder die DASH-Diät.1 Sie liefern alle wichtigen Nährstoffe, sind alltagstauglich und lassen sich langfristig durchhalten.

Auch Low-Carb-Ansätze und Formula-Diäten (z. B. Mahlzeitenersatz mit Shakes) können kurzfristig wirksam sein – insbesondere bei starkem Übergewicht. Allerdings sollten sie strukturiert und unter fachlicher Begleitung durchgeführt werden, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden und nachhaltige Erfolge zu sichern.1

Alle drei zählen zu den kohlenhydratarmen Diätformen. Während Low-Carb moderat einschränkt, setzt die ketogene Diät fast ausschließlich auf Fett. Paleo basiert auf naturbelassenen Lebensmitteln wie in der Steinzeit – schließt aber nicht alle Kohlenhydrate aus.

Zu den am besten untersuchten und dauerhaft durchhaltbaren Diäten zählen die Mediterrane Ernährung, die DASH-Diät sowie pflanzenbasierte, ausgewogene Ernährungsformen.1 Diese Konzepte gelten als alltagstauglich, nährstoffreich und können sowohl beim gesunden Abnehmen als auch zur allgemeinen Gesundheitsförderung beitragen.

Ja, es gibt Diäten, mit denen sich kurzfristig Gewicht verlieren lässt – dazu zählen beispielsweise Formula-Diäten oder sehr kohlenhydratarme Ernährungsformen wie die ketogene Diät.

Wichtig: Eine schnelle Gewichtsabnahme sollte immer ärztlich oder ernährungsmedizinisch begleitet werden, um gesundheitliche Risiken wie Nährstoffmangel, Kreislaufprobleme oder Muskelabbau zu vermeiden.

Crash-Diäten, also extrem kalorienarme oder einseitige Diätformen ohne fachliche Anleitung, sind nicht zu empfehlen. Sie führen häufig zu einem Jo-Jo-Effekt, sind schwer durchzuhalten und können dem Körper mehr schaden als nutzen. Für einen langfristigen Erfolg ist eine ausgewogene, individuell passende Ernährungsumstellung die deutlich nachhaltigere Lösung.

Laut Studien1 gehören die Mittelmeer-Diät, die DASH-Diät und Intervallfasten-Ansätze zu den am besten untersuchten und empfohlenen Diäten – auch in großen Diäten-Vergleichs-Tests.

  1. 1Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG), Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), & Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM). (2024). S3-Leitlinie: Prävention und Therapie der Adipositas (AWMF-Registernr. 050-001, Version 2.0, Oktober 2024). Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). https://register.awmf.org/assets/guidelines/050-001l_S3_Praevention-Therapie-Adipositas_2024-10.pdf
  2. AOK. (o. D.). Von Trennkost bis Paleo: Die bekanntesten Diäten im Check. https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/abnehmen/von-trennkost-bis-paleo-die-bekanntesten-diaeten-im-check/
  3. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). (o. D.). Weight Watchers-Diät. https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/diaeten-und-fasten/heilfasten/weitere-diaeten/weight-watchers-diaet/
  4. Harvard Health Publishing. (o. D.). Diet and Weight Loss. Harvard Medical School. https://www.health.harvard.edu/topics/diet-and-weight-loss