Taille-Hüft-Verhältnis: WHR berechnen

Wie gesund ist Deine Fettverteilung? Taille-Hüft-Verhältnis richtig bewerten

Person misst den Bauchumfang mit Maßband zur Bestimmung des Taille-Hüft-Verhältnisses

Das Taille-Hüfte-Verhältnis – auch Waist-Hip-Ratio (WHR) genannt – zeigt, wie sich Dein Körperfett verteilt und ob vor allem gesundheitlich riskantes Bauchfett vorliegt. Ein hoher Wert kann mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes einhergehen, ein niedriger Wert gilt als günstiger. In diesem Artikel erfährst Du, wie Du Dein WHR berechnest, was ein gesunder Wert ist – und was Du tun kannst, um ihn positiv zu beeinflussen.

Letzte Änderung
03.07.2025
Lesezeit
5
Minuten

Was ist das Taille-Hüfte-Verhältnis – und warum ist es so wichtig?

Das Taille-Hüfte-Verhältnis beschreibt, wie das Körperfett zwischen Taille und Hüfte verteilt ist – also ob Du eher Bauch- oder Hüftfett ansetzt.

Ein hoher WHR-Wert weist auf viel viszerales Fett im Bauchraum hin – Fettgewebe, das die Organe umgibt und Entzündungsstoffe freisetzen kann. Laut WHO1 und zahlreichen Studien2,3,4 erhöht ein ungünstiges Verhältnis das Risiko für:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Typ-2-Diabetes
  • Fettleber
  • Bluthochdruck

Der oft genutzte Body-Mass-Index (BMI)  verrät zwar das Verhältnis von Gewicht zu Körpergröße, sagt aber nichts über die Fettverteilung aus. Gerade bei sportlichen Menschen kann der BMI irreführend sein: Viel Muskelmasse = hoher BMI, aber oft niedriges WHR – und damit gesund.

Was ist viszerales Bauchfett?

Viszerales Bauchfett ist eine spezielle Form des Körperfetts, das sich im Inneren des Bauchraums um lebenswichtige Organe wie Leber, Darm und Bauchspeicheldrüse lagert. Es unterscheidet sich vom sichtbaren Unterhautfett, wirkt stoffwechselaktiv und kann über hormonähnliche Botenstoffe Entzündungen und Krankheiten fördern. Je mehr viszerales Fett vorhanden ist, desto höher ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.

Taille-Hüfte-Verhältnis berechnen – Anleitung & Formel

Das Taille-Hüft-Verhältnis zu berechnen ist einfach – Du brauchst nur ein Maßband. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung gelingt es Dir, schnell und zuverlässig Deine Maße richtig auszumessen.

Was du für die Messung brauchst

  • Ein nicht dehnbares Maßband.
  • Eng anliegende Kleidung oder Unterwäsche.
  • Optional: Einen Spiegel oder eine zweite Person für exaktes Anlegen des Maßbandes.

Tipp: Messe morgens nach dem Aufstehen, nach dem Toilettengang – und immer zur gleichen Tageszeit für einen besseren Vergleich.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Taillenumfang messen
  • Stehe aufrecht, atme normal aus.
  • Miss an der schmalsten Stelle des Bauches (oder auf Bauchnabelhöhe).
  • Maßband waagerecht und eng (nicht einschnürend) anlegen.
  1. Hüftumfang messen
  • Miss an der breitesten Stelle des Gesäßes.
  • Maßband waagerecht und locker anlegen.

Formel zur Berechnung

Um Dein Taille-Hüfte-Verhältnis zu berechnen, teilst Du den gemessenen Taillenumfang durch den Hüftumfang:

Taillenumfang (cm) ÷ Hüftumfang (cm) = Taille-Hüfte-Verhältnis

Beispiel:
80 cm Taille ÷ 100 cm Hüfte = 0,80

Tipp: Nutze einen Taille-Hüft-Verhältnis-Rechner oder WHR-Rechner online, um den Wert schnell und einfach zu bestimmen.

Was ist ein gutes Taille-Hüfte-Verhältnis?

Ein gutes Taille-Hüfte-Verhältnis signalisiert eine günstige Fettverteilung mit geringem Anteil an viszeralem Bauchfett. Es senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich. 

Die empfohlene Fettverteilung unterscheidet sich zwischen Frauen und Männern – und damit auch die Grenzwerte des WHR:

Geschlecht Optimal Erhöhtes Risiko
Frauen Unter 0,85 ≥ 0,85
Männer Unter 0,90 ≥ 0,90

Ein niedriger Wert zeigt: Das meiste Fett sitzt an den Hüften – gesundheitlich unbedenklicher. Ein erhöhter Wert weist auf Bauchfett und damit auf gesundheitliche Risiken hin.

Taille-Hüfte-Verhältnis verbessern – 3 Tipps gegen Bauchfett

Ein ungünstiges Taille-Hüfte-Verhältnis ist häufig die Folge von viszeralem Bauchfett, das sich mit der richtigen Strategie gezielt abbauen lässt. Besonders bei Personen, die gesund abnehmen oder eine langfristige Gewichtsreduktion anstreben, kann das WHR als zusätzlicher Indikator neben dem BMI hilfreich sein. Wenn Du wissen möchtest, wie Du am besten abnehmen kannst, ohne Crash-Diät oder Jo-Jo-Effekt, helfen Dir die folgenden Tipps:

Tipp 1: Ausgewogene Ernährung statt Diäten

  • Mehr Ballaststoffe: Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkorn
  • Weniger einfache Kohlenhydrate: z. B. Zucker und Weißmehlprodukte
  • Hochwertiges Eiweiß: Fisch, Hülsenfrüchte, gesunde Fette (Avocado, Nüsse)

Tipp 2: Bewegung in den Alltag integrieren

  • Ausdauertraining wie Laufen, Walken, Radfahren
  • Krafttraining für große Muskelgruppen (Beine, Rumpf)
  • Alltagsbewegung: Treppe statt Aufzug, Fahrrad statt Auto

Tipp 3: Stress reduzieren und Schlaf verbessern

  • Regelmäßige Entspannung: Konzentrierte Atmung, Meditation
  • Schlafqualität steigern: Feste Zeiten, ausreichend Schlaf
  • Alkohol reduzieren: Hemmt die Fettverbrennung

Wann solltest Du ärztlichen Rat suchen?

Ein erhöhter WHR ersetzt keine medizinische Diagnose. Ein hoher Wert kann jedoch ein wichtiges Warnsignal sein – das solltest Du nicht ignorieren. Sprich mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt, wenn Du unsicher bist oder gesundheitliche Beschwerden hast.

In einigen Fällen kann nebeneine medizinisch begleitete Therapie sinnvoll sein – etwa mit zugelassenen Medikamenten zur Gewichtsreduktion wie Abnehmspritzen. Diese sind verschreibungspflichtig und erfordern eine ärztliche Verordnung. Mit einem Rezept kannst Du sie in Apotheken vor Ort oder bei zertifizierten Online-Apotheken kaufen oder bestellen. Vertrauenswürdige Apotheken erkennst Du am EU-Sicherheitslogo und einer gültigen Lizenz.

Zusammenfassung

Häufige Fragen

Das Taille-Hüfte-Verhältnis (engl. Waist-to-Hip Ratio) ist das Verhältnis von Taillenumfang zu Hüftumfang. Formel: Taillenumfang (cm) ÷ Hüftumfang (cm).

Dieses Verhältnis gibt an, wie das Körperfett zwischen Taille und Hüfte verteilt ist – also ob Du eher Bauchfett oder Hüftfett ansetzt. Damit liefert es einen Hinweis auf das individuelle Risiko für bestimmte Gesundheitsprobleme, etwa im Zusammenhang mit viszeralem Fett.

Ein hoher WHR-Wert weist auf eine dominante Fettverteilung im Bauchraum hin – das sogenannte viszerale Bauchfett. Dieses Fett sitzt tief im Bauchraum und umhüllt lebenswichtige Organe. Es gilt als stoffwechselaktiv, setzt entzündungsfördernde Botenstoffe frei und kann den Hormonhaushalt negativ beeinflussen.

Ein erhöhter Anteil viszeralen Fetts steht in engem Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Typ-2-Diabetes
  • Fettleber
  • Bluthochdruck
  • Chronische Entzündungsprozesse im Körper

Das Taille-Hüfte-Verhältnis liefert daher einen wichtigen Hinweis auf mögliche gesundheitliche Risiken – oft noch aussagekräftiger als der BMI allein.

Ein gesundes Taille-Hüfte-Verhältnis liegt bei Frauen unter 0,85 und bei Männern unter 0,90.

Der BMI misst das Körpergewicht im Verhältnis zur Körpergröße, sagt aber nichts über die Fettverteilung aus. Das WHR zeigt das Risiko für Folgeerkrankungen durch Bauchfett genauer an.

Durch ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, Stressabbau und ausreichend Schlaf kannst Du Dein WHR positiv beeinflussen. Eine gezielte Gewichtsabnahme – insbesondere zur Reduktion von Bauchfett – spielt dabei eine zentrale Rolle.

Viszerales Bauchfett sitzt tief im Bauchraum und umhüllt wichtige Organe. Es ist stoffwechselaktiv, setzt entzündungsfördernde Botenstoffe frei und kann den Hormonhaushalt beeinflussen.

Ein erhöhtes Taillen-Hüft-Verhältnis allein ist keine ausreichende medizinische Begründung für den Einsatz einer Abnehmspritze. Solche Medikamente sind verschreibungspflichtig und dürfen nur bei bestimmten gesundheitlichen Voraussetzungen ärztlich verordnet werden. Liegt ein gültiges Rezept vor, kannst Du das Medikament bei einer zugelassenen Versandapotheke online bestellen – oder direkt in einer Apotheke vor Ort beziehen.

  1. 1World Health Organization. (2011). Waist circumference and waist–hip ratio: Report of a WHO expert consultation, Geneva, 8–11 December 2008. WHO. https://iris.who.int/bitstream/handle/10665/44583/9789241501491_eng.pdf
  2. 2Kuk, J. L., & Ardern, C. I. (2011). Influence of obesity on all-cause mortality risk in men and women. Physiological Reviews, 91(3), 1061–1131. https://journals.physiology.org/doi/epdf/10.1152/physrev.00033.2011
  3. 3AOK. (o. J.). BMI und Waist-to-Hip-Ratio: So ermitteln Sie Ihr Risiko. AOK. https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/abnehmen/bmi-und-waist-to-hip-ratio/
  4. 4Barmer. (o. J.). Bauchfett – Warum es gefährlich ist und wie Sie es loswerden. Barmer. https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/sport/bewegung-und-fitness/bauchfett-1056546