Gibt es einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und Vitamin-D-Mangel?
Vitamin D wird überwiegend vom Körper selbst hergestellt und ist essenziell für die Knochengesundheit, die Muskulatur sowie für das Immun- und Nervensystem. Bei der Regulierung des Körpergewichts spielt das „Sonnenvitamin“ jedoch kaum eine Rolle. Zwar beeinflusst Vitamin D möglicherweise die Fettspeicherung, aber ein Vitamin-D-Mangel führt nicht nachweislich zur Gewichtszunahme. Ebenso lassen sich keine Abnehmeffekte durch die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten belegen.
Vitamin D spielt eine zentrale Rolle im Stoffwechsel, im Immunsystem und in der Muskelfunktion. Der Körper kann es selbst bilden, wenn er ausreichend Sonnenlicht ausgesetzt ist, und zu einem kleinen Teil über die Nahrung aufnehmen. Viele Menschen in Deutschland sind jedoch unterversorgt, besonders im Winter. Ein Mangel kann sich auf verschiedene körperliche Prozesse auswirken.
Die folgenden Werte geben Orientierung, wie der Vitamin-D-Spiegel eingeordnet wird:
Der Vitamin-D-Spiegel lässt sich mit einem Labortest bestimmen.
Vitamin D könnte theoretisch eine Rolle bei der Gewichtskontrolle spielen. Es gibt Hinweise, dass das Vitamin die Fettspeicherung und die Bildung von Fettzellen beeinflusst.1 Allerdings stammen diese Erkenntnisse aus Reagenzglas- und Tierversuchen und sind daher wenig aussagekräftig.
In einer Studie1 zeigte sich: Ältere Frauen mit höheren Vitamin-D-Werten nahmen im Schnitt weniger Gewicht zu als Frauen gleichen Alters mit niedrigeren Werten. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass Vitamin D der Grund dafür ist – die Studie beweist keinen ursächlichen Zusammenhang.
Obwohl Adipositas mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel assoziiert wird, gibt es keine Belege, dass ein Vitamin-D-Mangel eine Gewichtszunahme begünstigt.2 Bei starkem Übergewicht kann es sinnvoll sein, Deinen Vitamin-D-Wert überprüfen zu lassen, um potenzielle Folgen eines Mangels zu verhindern.
Zwei Aspekte könnten bei Übergewicht und Adipositas zu niedrigen Vitamin-D-Werten führen:
Aufgrund der Speicherung im Fettgewebe verzögert sich bei übergewichtigen und adipösen Menschen auch der Anstieg von Vitamin D im Blut, wenn dieses als Nahrungsergänzung eingenommen wird.
Vitamin D hilft nicht nachweislich beim Gewichtsverlust und eine Supplementierung schützt nicht vor einer Gewichtszunahme.3 Zwar kann sich ein gesunder Vitamin-D-Spiegel positiv auf verschiedene Prozesse im Körper auswirken, doch für das erfolgreiche Abnehmen sind andere Aspekte ausschlaggebend:
Interessant ist auch, dass sich bei Frauen mit stabilem Gewicht und Gewichtsverlusten kein Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Vitamin-D-Spiegel beobachten ließ.1 Konkret bedeutet das für Dich: Dein Abnehmvorhaben wird nicht an niedrigen Vitamin-D-Werten scheitern.
Die Ursachen für einen Mangel an Vitamin D lassen sich in 2 Kategorien unterteilen:
Während sich der erste Punkt durch vermehrten Aufenthalt im Freien und / oder eine angepasste Ernährung beeinflussen lässt, ist bei einer gestörten Vitamin-D-Aufnahme eine medizinische Analyse erforderlich. Neben der bereits erwähnten Adipositas könnten unter anderem folgende Erkrankungen einen Vitamin-D-Mangel bewirken:
Zudem können Medikamente, beispielsweise bestimmte Antibiotika, Antiepileptika, Laxativa, Steroide, Rheuma-Medikamente, Cholesterin-Senker und Orlistat, zu einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel führen.
Nach einer bariatrischen Operation (z. B. Magenverkleinerung) kann es neben weiteren Nährstoffmängeln auch zu niedrigen Vitamin-D-Werten kommen. Die Studienlage hierzu ist jedoch nicht eindeutig.2
Ein leichter, kurzzeitiger Vitamin-D-Mangel bleibt häufig symptomfrei. Bei einem chronischen Mangel kann es allerdings zu deutlichen Beschwerden kommen. Diese werden vor allem durch die fehlende Kalziumaufnahme im Körper ausgelöst, die dem Vitaminmangel folgt:
Beachte bitte, dass diese schwerwiegenden Komplikationen sehr selten sind und nur bei einem lang anhaltenden, starken Vitamin-D-Mangel auftreten.
Um Deinen Vitamin-D-Spiegel zu normalisieren, kannst Du das probieren:
Eine vorbeugende Nahrungsergänzung mit Vitamin D ist in der Regel nicht notwendig – als unbedenklich gilt eine Dosierung von 20 µg (800 IE) pro Tag.5
Wichtig: Solarien mit UVB-Strahlen können zwar die Synthese von Vitamin D anregen, werden aber aufgrund des erhöhten Hautkrebsrisikos nicht empfohlen.4
Bei akuten Erkrankungen wie Osteoporose, Rachitis oder Osteomalazie gelten eigene Richtwerte bezüglich der optimalen Vitamin-D-Zufuhr. Besprich potenzielle Maßnahmen in diesen Fällen immer mit einer Ärztin / einem Arzt.
Nein, ein direkter Zusammenhang ist nicht bewiesen. Während ältere Studien einen möglichen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel und einer verstärkten Fettspeicherung vermuteten, zeigen große aktuelle Studien keinen Effekt. Ein Vitamin-D-Mangel tritt häufig bei Menschen auf, die sich wenig bewegen oder selten der Sonne ausgesetzt sind. Das kann indirekt mit einer Gewichtszunahme zusammenhängen, ist aber nicht die Ursache.
Ein kurzfristiger Mangel verursacht in der Regel keine typischen Symptome. Müdigkeit, Muskelschmerzen, -schwäche oder Knochenschmerzen können jedoch Anzeichen für einen starken Vitamin-D-Mangel sein. Dauerhaft kann dieser zu ernstzunehmenden Knochenkrankheiten führen. Ein Mangel lässt sich nur durch einen ärztlichen Bluttest feststellen, bei dem der sogenannte 25(OH)D-Spiegel gemessen wird.
Nein, es gibt keine Belege dafür, dass Vitamin-D-Präparate direkt beim Abnehmen helfen. Sie können sinnvoll sein, um die Gesundheit insgesamt zu unterstützen, wenn ein Vitamin-D-Mangel vorliegt. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung können sie jedoch nicht ersetzen.
Das hängt davon ab, wie stark der Mangel ausgeprägt ist. Zudem spielen Alter und Gewicht eine Rolle. Mit hoch dosierten Präparaten (die nur auf ärztliche Anweisung eingenommen werden sollten) kann der Spiegel oft innerhalb weniger Wochen bis Monate normalisiert werden.
Eine generelle Einnahme von Vitamin D wird nicht empfohlen. Eine Dosis von 20 µg (800 IE) pro Tag gilt jedoch als weitgehend unbedenklich. Bei einem diagnostizierten Mangel legt die behandelnde Ärztin / der behandelnde Arzt die Dosis fest, die je nach Bedarf auch deutlich höher sein kann.
Ja, eine Überdosierung von Vitamin-D-Nahrungsergänzungsmitteln kann gefährlich sein und zu Übelkeit sowie Herzrhythmusstörungen führen. Bei dauerhafter Überdosierung können Nierenschäden oder Herzprobleme auftreten. Eine Überversorgung durch Sonneneinstrahlung ist nicht möglich. Aufgrund des Hautkrebsrisikos sollte man jedoch starke Sonneneinstrahlung und Sonnenbrand vermeiden.
Ja, ein Wegovy® Rezept ist zwingend erforderlich, da das Medikament verschreibungspflichtig ist. Nur mit einer ärztlichen Verordnung darf es in Apotheken abgegeben werden – online oder vor Ort.
Du kannst Mounjaro® bestellen, wenn dir ein Arzt ein gültiges Rezept ausgestellt hat. Danach ist die Bestellung über eine zertifizierte Versandapotheke möglich.
1. 1LeBlanc, E. S., Rizzo, J. H., Pedula, K. L., Ensrud, K. E., Cauley, J., Hochberg, M., Hillier, T. A., & Study Of Osteoporotic Fractures. (2012). Associations between 25-hydroxyvitamin D and weight gain in elderly women. Journal of Women’s Health (2002), 21(10), 1066–1073. https://doi.org/10.1089/jwh.2012.3506
2. 2Karampela, I., Sakelliou, A., Vallianou, N., Christodoulatos, G.-S., Magkos, F., & Dalamaga, M. (2021). Vitamin D and obesity: Current evidence and controversies. Current Obesity Reports, 10(2), 162–180. https://doi.org/10.1007/s13679-021-00433-1
3. 3Patriota, P., Rezzi, S., Guessous, I., & Marques-Vidal, P. (2022). No association between vitamin D and weight gain: A prospective, population-based study. Nutrients, 14(15), 3185. https://doi.org/10.3390/nu14153185
4. 4AMBOSS. (o. J.). Vitamin‑D‑Mangel. In AMBOSS Wissen. Abgerufen am 27. Juli 2025, von https://next.amboss.com/de/article/FB0gci?q=vitamin+d+mangel
5. 5Vitamin D. (o. J.-b). DGE. Abgerufen 25. Juli 2025, von https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-d/
6. 6Bundesinstitut für Risikobewertung. (2023). Hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D können langfristig die Gesundheit beeinträchtigen: BfR Opinion No 065/2023 of 30 November 2023. Bundesbehörden und Einrichtungen im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). https://doi.org/10.17590/20231207-114551-0
7. Vitamin D. (o. J.). DGE. Abgerufen 24. Juli 2025, von https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/faq/vitamin-d/
8. Vitamin D deficiency. (2023, September 8). Cleveland Clinic. https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/15050-vitamin-d-vitamin-d-deficiency
9. DocCheck, M. B. (2013, März 4). Vitamin-D-Mangel. DocCheck Flexikon; DocCheck Community GmbH. https://flexikon.doccheck.com/de/Vitamin-D-Mangel
10. DocCheck, M. B. (2004, Juni 25). Calciferol. DocCheck Flexikon; DocCheck Community GmbH. https://flexikon.doccheck.com/de/Vitamin_D