- Schlafstörungen wirken sich auf das Gewicht aus.
- Schon wenige Nächte mit weniger Schlaf können zu einer erhöhten Kalorienzufuhr führen.
- Schlafmangel beeinflusst den Stoffwechsel und führt dazu, dass der Körper vermehrt Fett einlagert.
Ausreichend Schlaf gilt als gesund. Für die meisten bedeutet das acht Stunden (für manche etwas weniger oder etwas mehr). Zu wenig Schlaf kann zu einer Gewichtszunahme führen. Dieser Zusammenhang wurde mittlerweile in zahlreichen Studien weltweit untersucht. Erfahre im Folgenden, wie Schlafstörungen Dein Gewicht beeinflussen, welche Ursachen dem zugrunde liegen und wie Stress und Schlafapnoe sich auf Deinen Schlaf auswirken können.
Medikament bestellenSchlafstörungen äußern sich in verschiedenen Formen. Mögliche Ursachen sind dabei Stress und psychische Belastungen, Licht, Lärm, Alkohol, Koffein, ungünstige Schlafgewohnheiten, hohes Lebensalter, Schichtarbeit sowie bestimmte Medikamente und Erkrankungen. Zu wenig Schlaf wirkt sich nicht nur negativ auf Dein Energielevel und Deine Laune aus: Schlafmangel begünstigt auch eine Gewichtszunahme.
Dieser Zusammenhang hat sich in verschiedenen epidemiologischen Studien gezeigt. Neuere Forschungen haben genauer untersucht, was die Ursachen für die Gewichtszunahme bei Schlafmangel sein könnten.
Mit dem unzureichenden Schlaf war eine vermehrte Kalorienzufuhr verbunden: Durchschnittlich 308 Kalorien pro Tag mehr nahmen die Teilnehmenden zu sich als in der Kontrollphase, in der sie ihrem normalen Schlafbedürfnis nachgehen durften. Dabei stieg vor allem die Protein- und Fettzufuhr.
Der Schlafmangel war darüber hinaus mit einer signifikanten Gewichtszunahme verbunden. Durchschnittlich wogen die Probanden nach der Schlafentzugs-Phase, die 21 Tage betrug, 0,5 kg mehr. Müdigkeit kann demnach zu einer erhöhten Kalorienaufnahme führen, was das Risiko für Übergewicht steigert.
In einer weiteren Studie der Universität Colorado wurde ebenfalls der Zusammenhang zwischen Schlafmangel und Übergewicht untersucht. Dabei wurde entdeckt, dass sich der Schlafmangel unmittelbar auf den Energieverbrauch auswirkt. Der Tagesverbrauch stieg um etwa 5 % an, gleichzeitig aber auch die Kalorienzufuhr. Die Nahrungszufuhr war den 16 Teilnehmer und Teilnehmerinnen während der Studie gänzlich selbst überlassen. Dabei nahmen sie circa 6 % mehr Kalorien zu sich als die Kontrollgruppe. Durchschnittlich nahmen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Studie während des Forschungszeitraums 0,82 kg zu.
Neben dem erhöhten Appetit infolge des Schlafdefizits gibt es einen weiteren Grund für die Gewichtszunahme. Forschende der Universität Uppsala untersuchten, wie sich die vermehrte Kalorienzunahme auf den Stoffwechsel auswirkt. Dafür wurden die Teilnehmenden aufgefordert, zwei Nächte hintereinander wach zu bleiben.
Am Morgen nach den beiden Nächten wurden Proben aus dem Skelettmuskel und Fettgewebe der Teilnehmenden entnommen. Dabei zeigte sich, dass zu wenig Schlaf in den Muskelzellen zu einem Abfall der sogenannten Glykolyse geführt hatte. Die Glykolyse dient eigentlich dem Energiegewinn von Zellen. Infolgedessen verbrauchten die Zellen weniger Glukose, was möglicherweise die Ursache des Blutzuckeranstiegs war. Die Muskelzellen griffen nun anstelle von Glukose zunehmend auf Proteine für ihre Energieversorgung zurück.
Nach den schlaflosen Nächten stiegen zudem die Cortisolwerte an. Eine entgegengesetzte Reaktion trat in Fettzellen auf. Hier waren die Enzyme der Glykolyse aktiver. Die Fettzellen versuchen wahrscheinlich, die über das Blut gelieferte Glukose zu verwerten oder zu speichern: Die Glykolyse liefert den Fettzellen den Rohstoff für den Aufbau von Fettreserven. Schlafmangel begünstigt demnach die Bildung von Fettgewebe.
Zu den gängigsten Ursachen für Schlafstörungen zählt Stress. Damit geht häufig auch einher, dass Betroffene in ständige Sorge verfallen. Dieses immerwährende Kopfzerbrechen führt dazu, dass die Einschlafphase verlängert ist. Die Schlaflänge ist dadurch deutlich reduziert. Halten solche Stressphasen nur vorübergehend an, verschwinden die Schlafprobleme schnell wieder. Kritisch wird es jedoch bei dauerhaftem Stress. Ein erhöhter Cortisolspiegel kann dann zu chronischen Schlafstörungen führen, die über längere Zeit anhalten.
Das Stresshormon Cortisol ist sozusagen der Gegenspieler des Schlafhormons Melatonin. Der Melatoninspiegel steigt normalerweise an, sobald es dunkel wird. Gleichzeitig sinkt der Cortisolspiegel im Blut und erreicht häufig gegen Mitternacht seinen Tiefpunkt. Dadurch können wir normalerweise ohne längere Unterbrechungen durchschlafen.
Steht unser Körper jedoch dauerhaft unter Stress, leidet das Gleichgewicht zwischen Cortisol und Melatonin. Dies führt dazu, dass wir nachts nicht einschlafen können und uns tagsüber müde und erschöpft fühlen.
Zwar ist Schlafapnoe keine direkte Ursache für Übergewicht, die Schlafstörung mit nächtlichen Atemaussetzern tritt jedoch vermehrt bei Menschen auf, die von Adipositas betroffen sind. Übergewicht ist sogar der Hauptrisikofaktor für die Entwicklung einer Schlafapnoe. Schlechter Schlaf wiederum fördert die Gewichtszunahme, womit sich Betroffene in einem regelrechten Teufelskreis befinden.
Abnehmen ist der effektivste Weg zur Behandlung einer Schlafapnoe. Eine Gewichtsreduktion wirkt sich direkt auf den Schweregrad der Schlafapnoe aus und kann somit die Schlafqualität deutlich verbessern
Schlafapnoe, offiziell obstruktives Schlafapnoesyndrom, ist eine Atemstörung, die während des Schlafens einsetzt. Ursächlich für die Schlafstörung können Fettpolster am Hals sein, die sich zu beiden Seiten des Rachens bilden. Auf diesen wird dadurch Druck ausgeübt, die Atemwege werden eingeengt und der Luftstrom behindert. Wenn dann im Schlaf die Rachenmuskulatur erschlafft, kann sie diesem Druck nicht mehr genügend Widerstand leisten und die oberen Atemwege verschließen sich – es kommt für einige Sekunden zum Atemstillstand. Die Schlafqualität ist hierdurch deutlich negativ beeinträchtigt und Betroffene fühlen sich häufig müde und erschöpft – auch dann, wenn sie glauben, ausreichend geschlafen zu haben.
Eine Gewichtszunahme kann viele Gründe haben: Eine genetische Veranlagung, Stoffwechselstörungen, die Einnahme von Medikamenten sowie eine erhöhte Kalorienaufnahme bei wenig Bewegung sind nur einige der Gründe. Genauso viele Ursachen haben auch Schlafstörungen. So können Stress, psychische Belastungen, Lärm, Koffein, Alkohol oder Erkrankungen wie eine Schlafapnoe sich negativ auf den Schlaf auswirken.
Schlafstörungen wirken sich wiederum auf das Gewicht aus – das konnten zahlreiche Studien belegen. Bereits einige Nächte mit weniger Schlaf können zu einer erhöhten Kalorienzufuhr führen. Bei gleichbleibendem Energieverbrauch kommt es dann schnell zu einem Kalorienüberschuss – das Gewicht steigt und damit auch das Risiko für Übergewicht. Schlafmangel beeinflusst zudem den Stoffwechsel und führt dazu, dass der Körper vermehrt Fett einlagert. Ausreichend Schlaf trägt also dazu bei, das Gewicht zu halten und erhöht den Abnehmerfolg.
Zu wenig Schlaf kann sich als Gewichtszunahme auf der Waage niederschlagen. Dies liegt vor allem daran, dass Müdigkeit häufig mit einer höheren Kalorienzufuhr kompensiert wird. Außerdem verändert sich der Stoffwechsel bei Schlafmangel.
Ja, durch Schlafstörungen in Form von zu wenig Schlaf ist es möglich zuzunehmen. Müdigkeit führt häufig zu mehr Appetit und infolgedessen auch zu einer erhöhten Kalorienaufnahme. Zudem verändert der Körper den Energiestoffwechsel bei Schlafmangel und setzt vermehrt Fett an.
Schlafmangel kann durch eine erhöhte Kalorienzufuhr und einen veränderten Energiestoffwechsel, durch den vermehrt Fett angesammelt wird, zu einer Gewichtszunahme führen. Damit steigt auch das Risiko, übergewichtig zu werden.
Wenn Du bislang zu wenig schläfst, ist es möglich, dass darin der Grund für Deine unfreiwillige Gewichtszunahme liegt. Gesunder Schlaf kann dazu beitragen, dass Du Dein Gewicht besser halten kannst. Direkt abnehmen wirst Du allein dadurch meist nicht, es steigert aber Deinen Abnehmerfolg.
Im Wachzustand verbrennt der Körper mehr Kalorien als in der Schlafphase. Demzufolge fährt der Körper bei zu viel Schlaf für eine lange Zeit den Energieverbrauch runter. Wird dies tagsüber nicht durch mehr Bewegung oder eine geringere Kalorienzufuhr kompensiert, kann es sein, durch zu viel Schlaf zuzunehmen.