Menschen mit Übergewicht haben ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck.
Dieser kann wiederum zu schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder einem Schlaganfall führen. In diesem Artikel geht es um die Mechanismen, die bei Übergewicht oder Adipositas zu einem hohen Blutdruck führen. Außerdem erläutern wir die Folgen von Bluthochdruck und gehen auf Lebensstilfaktoren ein, mit denen der Blutdruck stabilisiert werden kann.
Bluthochdruck, auch bekannt als Hypertonie, ist ein Zustand, bei dem der Druck des Blutes in den Arterien dauerhaft erhöht ist. Normalerweise wird der Blutdruck in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gemessen und besteht aus zwei Werten: dem systolischen und dem diastolischen Druck.
Ein normaler Blutdruck liegt in der Regel bei etwa 120 / 80 mmHg. Bei Bluthochdruck liegt der systolische Druck bei über 140 mmHg und / oder der diastolische Druck bei über 90 mmHg. Es gibt verschiedene Grade, abhängig von der Höhe des Blutdrucks, von leichter bis schwerer Hypertonie.
Bluthochdruck ist ein ernsthaftes Gesundheitsproblem, da er das Risiko für verschiedene Komplikationen erhöht, wie z. B. Herzerkrankungen, Schlaganfall, Nierenerkrankungen und Augenschäden. Oftmals ist Bluthochdruck asymptomatisch, das heißt, dass Betroffene möglicherweise keine offensichtlichen Anzeichen oder Symptome bemerken.
Daher ist es wichtig, regelmäßig den Blutdruck zu überprüfen, insbesondere wenn Risikofaktoren wie Übergewicht, eine ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Rauchen oder familiäre Vorbelastungen vorliegen.
Die Tabelle stellt dar, ab welchen Werten ein zu hoher Blutdruck besteht. Dabei unterscheiden Mediziner:innen drei verschiedene Kategorien:
Um die Diagnose Bluthochdruck zu stellen, müssen Werte von über 140 / 90 mmHg bei mindestens drei Messungen an zwei unterschiedlichen Tagen vorliegen. Um den Blutdruck zu kontrollieren, wird meist ein 24-Stunden-Blutdruckmessgerät eingesetzt.
Häufig hängt Bluthochdruck mit dem Gewicht zusammen. Übergewicht besteht ab einem BMI von 25 und ist eine der Hauptursachen für Hypertonie. Es gibt mehrere Mechanismen, durch die Übergewicht zu einem Anstieg des Blutdrucks führen kann. Häufig treten diese gemeinsam auf.
Bei Übergewicht und Fettleibigkeit kann es zu einer erhöhten Aktivität des sympathischen Nervensystems kommen. Dies kann durch verschiedene Faktoren wie Insulinresistenz, einen erhöhten Leptinspiegel und entzündliche Prozesse im Körper verursacht werden. Die erhöhte Aktivität des sympathischen Nervensystems führt zu einer Verengung der Blutgefäße, einer Erhöhung der Herzfrequenz und einer verstärkten Freisetzung von Stresshormonen wie Adrenalin und Noradrenalin. Diese Reaktionen erhöhen den Blutdruck.
Darüber hinaus kann eine erhöhte sympathische Aktivität des Nervensystems auch zu einer gestörten Nierenfunktion führen. Die Nieren spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Blutdrucks, indem sie den Flüssigkeitshaushalt und den Salzgehalt im Körper kontrollieren. Bei einer gestörten sympathischen Aktivität können die Nieren ihren regulierenden Einfluss auf den Blutdruck verlieren, was zu einem erhöhten Blutdruck führt.
Übergewicht bewirkt oft eine Erhöhung des Blutvolumens im Körper. Der Körper benötigt mehr Blut, um das zusätzliche Fettgewebe zu versorgen, was eine Erhöhung des Herzzeitvolumens zur Folge hat. Das Herz muss härter arbeiten, um das zusätzliche Blut zu pumpen, dadurch steigt der Blutdruck.
Übergewicht und Fettleibigkeit können eine Insulinresistenz verursachen, bei der die Zellen des Körpers nicht mehr auf das Hormon Insulin reagieren, das den Blutzuckerspiegel reguliert. Insulinresistenz kann eine Verengung der Blutgefäße hervorrufen. Das kann dazu führen, dass mehr Elektrolyte wie Natrium ins Blut aufgenommen werden. Diese ziehen dann vermehrt Wasser in die Blutgefäße, was das Blutvolumen und somit den Blutdruck erhöht.
Übergewicht ist auch mit einem erhöhten Risiko für Schlafapnoe verbunden, einer Störung, bei der die Atmung während des Schlafs kurzzeitig unterbrochen wird. Schlafapnoe kann den Blutdruck erhöhen, indem sie den Sauerstoffgehalt im Blut verringert und Stressreaktionen im Körper auslöst.
Ein durch Übergewicht verursachter erhöhter Blutdruck (Bluthochdruck oder Hypertonie) birgt verschiedene Gefahren für Deine Gesundheit:
Diese Risiken zeigen, wie wichtig es ist, den Blutdruck bei Menschen mit Übergewicht regelmäßig zu kontrollieren sowie die Notwendigkeit abzunehmen und einen gesunden Lebensstil zu etablieren.
Eine Gewichtsabnahme beeinflusst den Blutdruck unmittelbar: Das Blutvolumen wird reduziert, wodurch der Druck auf die Arterien sinkt. Die Gefäßfunktion wird verbessert und die Insulinresistenz vermindert. Außerdem werden Entzündungen im Körper verringert.
Nicht jeder übergewichtige Mensch entwickelt zwangsläufig Bluthochdruck, aber Übergewicht erhöht das Risiko dafür deutlich. Eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und eine Gewichtsabnahme können jedoch helfen, dieses zu verringern oder bei bestehendem Bluthochdruck diesen zu kontrollieren. Zudem solltest Du den Salzkonsum reduzieren, da Salz bei Übergewicht das Risiko für Hypertonie erhöht.
Eine Überaktivität des sympathischen Nervensystems, Insulinresistenz, Schlafapnoe, eine gestörte Nierenfunktion und erhöhtes Blutvolumen sind mögliche Gründe, weshalb sich Bluthochdruck bei übergewichtigen Menschen verstärkt entwickeln kann. Ein zu hoher Blutdruck kann unter anderem Herzerkrankungen, einen Schlaganfall sowie Gefäßerkrankungen zur Folge haben.
Die Behandlung von Bluthochdruck beinhaltet in der Regel eine Kombination aus gesunder Ernährung, regelmäßiger körperlicher Aktivität, Gewichtsregulierung, Vermeidung von Nikotin und Alkohol, Stressmanagement und in einigen Fällen auch eine medikamentöse Therapie.
Leptin, ein Hormon, das hauptsächlich im Fettgewebe produziert wird, hat Einfluss auf den Blutdruck. Es reguliert den Appetit und den Energiehaushalt und spielt auch eine Rolle bei der Steuerung des Blutdrucks. Leptin kann die Aktivität des sympathischen Nervensystems erhöhen, was zu einer Steigerung des Blutdrucks führen kann.
Eine Gewichtsabnahme kann den Bluthochdruck bei Adipositas verbessern und in einigen Fällen zu einer vollständigen Normalisierung führen. Durch den Verlust von überschüssigem Körpergewicht wird die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems reduziert und die Funktion der Blutgefäße verbessert, was eine Senkung des Blutdrucks bewirken kann.
Jede Ernährung, die dazu führt, Übergewicht zu reduzieren, kann sich positiv auf den Blutdruck auswirken, sprich: ihn senken. Der entscheidende Faktor ist weniger das Intervallfasten und mehr das reduzierte Körpergewicht.
Es ist empfehlenswert, den Blutdruck unabhängig vom BMI-Wert regelmäßig zu kontrollieren. Ab einem BMI von 25 gilt man als übergewichtig. Je weiter der BMI steigt — sprich: je stärker das Übergewicht — desto mehr erhöht sich das Risiko für Bluthochdruck. Bei Übergewicht sollte auf jeden Fall eine regelmäßige Kontrolle stattfinden.