Warum eine antientzündliche Ernährung sinnvoll sein kann – und was wirklich zählt
Sogenannte entzündungshemmende Lebensmittel können den Körper dabei unterstützen, chronische Entzündungen zu reduzieren. Das ist wichtig – denn solche Entzündungen gelten als Risikofaktor für zahlreiche Erkrankungen, etwa Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Alzheimer. Doch: Einzelne „Superfoods“ sind kein Wundermittel. Entscheidend ist eine ausgewogene Ernährung, die entzündungsfördernde Stoffe reduziert und antientzündliche Nährstoffe gezielt einbindet.
Entzündungen sind eine natürliche Reaktion des Immunsystems auf schädliche Reize wie Krankheitserreger, Verletzungen oder Umweltgifte. Typisch sind Rötungen, Schwellungen, Schmerzen und Hitze – die sogenannte akute Entzündung unterstützt die Heilung.
Problematisch wird es, wenn Entzündungen chronisch verlaufen. Dann bleibt der Körper dauerhaft im Alarmzustand – oft ohne spürbare Symptome. Das kann das Immunsystem schwächen, oxidativen Stress fördern und langfristig das Risiko für Krankheiten wie Diabetes-Typ-2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.1
Neben chronischem Stress sowie Schlaf- und Bewegungsmangel ist auch Übergewicht und somit die Ernährung an Entzündungsprozessen beteiligt – in doppelter Rolle: Während bestimmte Lebensmittel entzündungsfördernd wirken, hemmen andere wiederum Entzündungen, oder können präventiv helfen.2
Verantwortlich dafür sind bioaktive Komponenten, die sich direkt oder indirekt auf Entzündungsprozesse im Körper auswirken, diese reduzieren und Symptome chronischer Krankheiten lindern können.1
Die Wirkung entsteht vor allem durch folgende drei Mechanismen:
Doch welche Inhalts- und Nährstoffe sind es genau, die für die antientzündliche Wirkung sorgen? Die Forschung ist hier noch nicht abgeschlossen. Bekannt ist aber, dass sich folgenden Substanzen positiv auf Entzündungen auswirken können:
Nicht nur das „Was“, sondern auch das „Wie“ ist entscheidend:
Einzelne Lebensmittel können keine Wunder bewirken. Du wirst keine positiven Effekte erzielen können, indem Du einfach zusätzlich mehr Kräuter oder ab und zu Fisch isst. Entscheidend ist eine langfristige, ausgewogene Ernährungsweise. Achte darauf:7
Zwar gibt es keine klar definierte entzündungshemmende Ernährung, doch bei der mediterranen Diät haben sich beispielsweise in einer 3-jährigen Studie diverse entzündungshemmende Effekte gezeigt.8
Entzündungshemmende Lebensmittel enthalten beispielsweise Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren, sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Sie können entzündungsfördernde Botenstoffe hemmen, Zellstress reduzieren und Immunzellen beeinflussen.
Entscheidend ist eine ausgewogene Ernährung, die den Nährstoffbedarf abdeckt. Zahlreiche gesunde Lebensmittel wie Gemüse, Obst und Beeren, fettreicher Fisch, Olivenöl oder Joghurt wirken gleichzeitig auch entzündungshemmend.
Sie können beispielsweise helfen, Immunreaktionen positiv zu beeinflussen und Werte von Entzündungsmarkern zu senken. Es ist aber essenziell, die Ursache chronischer Entzündungen von einem Arzt / einer Ärztin feststellen zu lassen.
Ja. Die Wirkung von Lebensmitteln auf Entzündungsprozesse lässt sich auch wissenschaftlich belegen. Allerdings ist die Forschung nicht abgeschlossen. Ungeklärt ist etwa, ob alle Menschen gleichermaßen von entzündungshemmenden Ernährungsweisen profitieren.10
Effekte einzelner entzündungshemmender Lebensmittel auf die Krankheitsprävention lassen sich kaum belegen. Eine ausgewogene Ernährung mit entzündungshemmenden Lebensmitteln könnte jedoch helfen, das Risiko für Krankheiten wie Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.
1 .1Scheiber, A., & Mank, V. (2025). Anti-inflammatory diets. In StatPearls. StatPearls Publishing.
2. 2Uebel, U. (2021). Antiinflammatorische Ernährung. Uro-News, 25(9), 40–43. https://doi.org/10.1007/s00092-021-4657-4
3. 3Hamer, H. M., Jonkers, D., Venema, K., Vanhoutvin, S., Troost, F. J., & Brummer, R.-J. (2008). Review article: the role of butyrate on colonic function: REVIEW: ROLE OF BUTYRATE ON COLONIC FUNCTION. Alimentary Pharmacology & Therapeutics, 27(2), 104–119. https://doi.org/10.1111/j.1365-2036.2007.03562.x
4. 4Cristofori, F., Dargenio, V. N., Dargenio, C., Miniello, V. L., Barone, M., & Francavilla, R. (2021). Anti-inflammatory and immunomodulatory effects of probiotics in gut inflammation: A door to the body. Frontiers in Immunology, 12, 578386. https://doi.org/10.3389/fimmu.2021.578386
5. 5Ricker, M. A., & Haas, W. C. (2017). Anti-inflammatory diet in clinical practice: A review. Nutrition in Clinical Practice: Official Publication of the American Society for Parenteral and Enteral Nutrition, 32(3), 318–325. https://doi.org/10.1177/0884533617700353
6. 6Yu, X., Pu, H., & Voss, M. (2024). Overview of anti-inflammatory diets and their promising effects on non-communicable diseases. The British Journal of Nutrition, 132(7), 898–918. https://doi.org/10.1017/S0007114524001405
7. 7Kökten, T., Hansmannel, F., Ndiaye, N. C., Heba, A.-C., Quilliot, D., Dreumont, N., Arnone, D., & Peyrin-Biroulet, L. (2021). Calorie restriction as a new treatment of inflammatory diseases. Advances in Nutrition (Bethesda, Md.), 12(4), 1558–1570. https://doi.org/10.1093/advances/nmaa179
8. 8Urpi-Sarda, M., Casas, R., Sacanella, E., Corella, D., Andrés-Lacueva, C., Llorach, R., Garrabou, G., Cardellach, F., Sala-Vila, A., Ros, E., Ruiz-Canela, M., Fitó, M., Salas-Salvadó, J., & Estruch, R. (2021). The 3-year effect of the Mediterranean diet intervention on inflammatory biomarkers related to cardiovascular disease. Biomedicines, 9(8), 862. https://doi.org/10.3390/biomedicines9080862
9. 9Forsythe, L. K., Wallace, J. M. W., & Livingstone, M. B. E. (2008). Obesity and inflammation: the effects of weight loss. Nutrition Research Reviews, 21(2), 117–133. https://doi.org/10.1017/S0954422408138732
10. 10Medicom. (o. J.). Medicom.cc. Abgerufen 25. April 2025, von https://medicom.cc/de/publikationen/nutrition-news/202101/entries/04-Ernaehrung-Inflammation.php?success
11. Entzündungen: Antientzündliches Ernährungsmanagement. (2023, Dezember 1). Fachgesellschaft für Ernährungstherapie. https://fet-ev.eu/entzuendungen-ernaehrungstherapie/
12. Fletcher, J. (2020, Januar 3). Anti-inflammatory diet: Food list and tips. Medicalnewstoday.com; Medical News Today. https://www.medicalnewstoday.com/articles/320233
13. (O. J.). Mayoclinichealthsystem.org. Abgerufen 25. April 2025, von https://www.mayoclinichealthsystem.org/hometown-health/speaking-of-health/want-to-ease-chronic-inflammation
14. LeWine, H. E. (2024, März 26). Foods that fight inflammation. Harvard Health. https://www.health.harvard.edu/staying-healthy/foods-that-fight-inflammation
15. (O. J.-c). Wisc.edu. Abgerufen 25. April 2025, von https://www.fammed.wisc.edu/files/webfm-uploads/documents/outreach/im/handout_ai_diet_patient.pdf
16. Can vitamins help fight inflammation? (2011, November 16). WebMD. https://www.webmd.com/vitamins-and-supplements/inflammation-fighting-vitamins