Warum Abführmittel nicht beim Abnehmen helfen und welche gefährlichen Folgen der Missbrauch haben kann
Abführmittel können bei Verstopfung zum Einsatz kommen, unterstützen jedoch nicht die Gewichtsabnahme. Vielmehr entziehen sie dem Körper vor allem Wasser, sodass es zu einem kurzfristigen, scheinbaren Gewichtsverlust kommt. Fett wird hingegen nicht abgebaut und ein Missbrauch von Abführmitteln kann lebensgefährliche Folgen haben. Um Gewicht wirklich dauerhaft zu verlieren, müssen mehr Kalorien verbrannt als aufgenommen werden (Kaloriendefizit). Zusätzlich kann regelmäßige Bewegung den Kalorienverbrauch noch erhöhen.
Abführmittel (Laxantien) sollen helfen, den Stuhlgang zu erleichtern. Sie werden eingesetzt, wenn jemand unter Verstopfung leidet, also nur selten zur Toilette gehen kann oder Schwierigkeiten beim Stuhlgang hat. Dabei gibt es verschiedene Arten von Abführmitteln, die auf unterschiedliche Weise wirken. Darunter zum Beispiel:
Die Vorstellung hinter dem Abnehmen mit Abführmitteln ist, dass durch eine schnellere Darmentleerung weniger Kalorien aufgenommen werden und dadurch das Körpergewicht sinkt.
Abführmittel wirken allerdings erst im unteren Teil des Darms, meist im Dickdarm. Bis dahin sind die meisten Nährstoffe einschließlich Zucker, Fette und Eiweiße bereits vom Dünndarm aufgenommen worden. Selbst wenn also der Stuhl durch ein Abführmittel schneller ausgeschieden wird, sind die Kalorien längst im Körper angekommen. Dementsprechend betrifft die Wirkung der Abführmittel hauptsächlich den Wassergehalt des Darms und des Stuhls und nicht die tatsächliche Energieaufnahme.
Kommt es nach der Einnahme von Abführmitteln zu einer Gewichtsabnahme, liegt das in der Regel daran, dass der Körper kurzfristig Wasser verliert. Dieser Wasserverlust kann auf der Waage zwar wie ein echter Gewichtsverlust aussehen, hat aber nichts mit einer Verringerung von Körperfett zu tun. Auch die vermehrte Stuhlausscheidung kann kurzfristig zu einem vorübergehenden leichten Gewichtsverlust führen.
Der Körper reguliert den Wasserhaushalt sehr genau, und das verlorene Wasser wird größtenteils innerhalb kurzer Zeit wieder ausgeglichen, durch Trinken oder über den normalen Stoffwechsel. Es handelt sich also lediglich um einen vorübergehenden Effekt.
Die regelmäßige Einnahme von Abführmitteln birgt erhebliche gesundheitsgefährdende Risiken und es drohen schwere körperliche und psychische Folgen:
Darüber hinaus steht der Missbrauch von Abführmitteln in engem Zusammenhang mit Essstörungen wie Bulimie (Ess-Brech-Sucht) oder Anorexie (Magersucht). Viele Betroffene nutzen Abführmittel als eine Form des sogenannten „Purging“, also der nachträglichen „Reinigung“ nach Essanfällen. Dabei geht es nicht nur um Gewichtsabnahme, sondern auch um Kontrolle, Schuldgefühle oder Selbstbestrafung. Dadurch kann sich eine psychische Abhängigkeit entwickeln. Letzteres kann wiederum Depressionen, Angstzustände und weitere psychische Erkrankungen begünstigen.4,5,6
Gewicht zu verlieren bedeutet, die Fettreserven des Körpers abzubauen. Das ist mit Abführmitteln nicht möglich. Vielmehr ist das nur möglich, wenn über einen längeren Zeitraum mehr Energie verbraucht wird, als über die Nahrung aufgenommen wird (Kaloriendefizit). Eine ausgewogene Ernährung mit Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, gesunden Fetten und eiweißreichen Lebensmitteln kann dabei unterstützen. In der Regel reichen ca. 300 bis 500 Kalorien weniger pro Tag als der normale Bedarf aus, um langsam und gesund abzunehmen und das Gewicht langfristig zu halten.
Neben der Ernährung ist auch Bewegung ein wichtiger Faktor beim Abnehmen. Schon 30 Minuten Bewegung am Tag können ausreichen, um zusätzliche Energie zu verbrennen. Empfohlen wird eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining, um gleichzeitig Muskelmasse zu erhalten bzw. aufzubauen.
Für Menschen mit starkem Übergewicht (Adipositas) gibt es Medikamente, die bei der Gewichtsabnahme helfen können. Hierzu gehören Wirkstoffe wie Semaglutid (Handelsname: Wegovy®), Tirzepatid (Handelsname: Mounjaro®) sowie Liraglutid (Handelsname: Saxenda®). Sie werden mit einem Fertigpen unter die Haut gespritzt (subkutan) und
Dabei ist die Anwendung auf eine bestimmte Zielgruppe beschränkt: Personen mit einem BMI (Body-Mass-Index)
Ja, der Missbrauch von Abführmitteln kann schwerwiegende körperliche und psychische Schäden verursachen, darunter Nährstoffmängel, Darmträgheit und sogar lebensgefährliche Komplikationen wie Herzprobleme oder Nierenversagen. Auch die Darmflora und das Immunsystem können langfristig geschädigt werden.
Abführmittel führen lediglich zu einem kurzfristigen Wasserverlust. Sie wirken im Dickdarm, nachdem die Nährstoffe bereits vom Körper aufgenommen wurden. Auch die vermehrte Ausscheidung von Stuhl kann zu einer vorübergehenden leichten Gewichtsabnahme führen. Es entsteht jedoch nur der Eindruck einer Gewichtsabnahme, ohne dass Fett abgebaut wird.
Nein, eine dauerhafte Gewichtsabnahme durch Abführmittel ist nicht möglich, da sie weder den Fettabbau fördern noch die Kalorienaufnahme relevant beeinflussen. Außerdem kann langfristiger Gebrauch zu chronischen Verdauungsproblemen führen.
Mögliche Risiken sind Flüssigkeitsmangel, Elektrolytverlust, Mangelernährung, Schäden an der Darmmuskulatur sowie psychische Abhängigkeit. Der Missbrauch steht zudem in engem Zusammenhang mit Essstörungen wie Bulimie und Magersucht.
Nein, der kurzfristige Gewichtsverlust durch Abführmittel betrifft ausschließlich Wasser, nicht jedoch Körperfett. Fettabbau gelingt nur durch ein Kaloriendefizit, das durch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung unterstützt wird.
Ärztinnen und Ärzte warnen ausdrücklich vor der missbräuchlichen Einnahme von Abführmitteln zum Abnehmen, da dies erhebliche gesundheitliche Schäden verursachen kann. Wer bereits seit Längerem Abführmittel einnimmt, sollte diese nur unter ärztlicher Aufsicht absetzen, um Komplikationen zu vermeiden.
Nein, Saxenda® kaufen ohne Rezept ist nicht erlaubt. Das Medikament ist verschreibungspflichtig und darf nur mit einer ärztlichen Verordnung in Apotheken abgegeben werden.
Du kannst Wegovy® bestellen, wenn dir ein Arzt ein gültiges Rezept ausgestellt hat. Anschließend ist die Bestellung über eine zertifizierte Versandapotheke möglich.