Folgen bei Übergewicht: Risiken für Körper und Psyche verstehen

Warum Übergewicht mehr als ein ästhetisches Problem ist

Illustration: Ungesunde Ernährung belastet die Gesundheit.

Übergewicht wirkt sich auf nahezu alle Bereiche der Gesundheit aus – von Herz-Kreislauf-System und Stoffwechsel bis hin zu Psyche und sozialen Beziehungen. Mit steigendem Gewicht erhöht sich das Risiko für Erkrankungen und eine verkürzte Lebenserwartung.1

Was ist Übergewicht?

Übergewicht bezeichnet eine übermäßige Ansammlung von Körperfett, die zu einem erhöhten Körpergewicht führt. Der Body-Mass-Index (BMI) dient als Orientierung:

  • BMI 25–29,9: Übergewicht
  • BMI ab 30: Adipositas

Überblick über die verschiedenen Arten von Folgen – körperlich, psychisch, sozial

  • Körperliche Folgen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Gelenkprobleme2 Psychische Folgen: Selbstwertprobleme, Depressionen, Essstörungen1
  • Soziale Folgen: Diskriminierung, Stigmatisierung, Einschränkungen im Alltag3

Was passiert bei 20, 30 oder 40 kg Übergewicht?

Die gesundheitlichen Folgen von 20 kg, 30 kg oder 40 kg Übergewicht werden häufig diskutiert, da viele Betroffene wissen möchten, welche Risiken mit zunehmendem Gewicht verbunden sind.

Aus medizinischer Sicht orientieren sich Fachleute jedoch nicht an einem festen Mehrgewicht in Kilogramm, sondern an der Einteilung in Adipositas-Grade:

  • Grad 1: BMI 30–34,9
  • Grad 2: BMI 35–39,9
  • Grad 3: BMI ≥ 40

Für Grad 1 und 2 gibt es bislang keine differenzierten Risikoangaben aus großen Studien. Die verfügbaren Daten beziehen sich vor allem auf Grad 3, da hier die stärksten gesundheitlichen Folgen nachgewiesen wurden.4,5

Grundsätzlich gilt: Je höher das Übergewicht, desto größer ist die Belastung für den Organismus.

Körperliche und gesundheitliche Folgen von Übergewicht

Ein dauerhaft zu hohes Körpergewicht begünstigt zahlreiche Erkrankungen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Adipositas fördert Arteriosklerose und kann zu Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall führen.1

Stoffwechselstörungen

  • Diabetes Typ 2: Starkes Übergewicht begünstigt Insulinresistenz. Die Kombination mit weiteren Risikofaktoren wird als metabolisches Syndrom bezeichnet.6
  • Fettstoffwechselstörungen: Erhöhte Cholesterinwerte belasten die Gefäße.7

Atemwegserkrankungen

  • Schlafapnoe-Syndrom: Atemaussetzer im Schlaf führen zu Tagesmüdigkeit und erhöhtem kardiovaskulärem Risiko.2

Erkrankungen des Verdauungssystems

  • Fettleber: Risiko für nichtalkoholische Fettlebererkrankung steigt mit dem Gewicht.1
  • Gallensteine: begünstigt durch Fettstoffwechselstörungen.7

Erkrankungen des Bewegungsapparates

  • Arthrose: Dauerhafte Gelenkbelastung durch erhöhtes Gewicht.4

Hormonstörungen

  • Frauen: Erhöhte Androgenspiegel können Akne, Zyklusstörungen und vermehrte Körperbehaarung verursachen.
  • Männer: Ein Anstieg des Östrogenspiegels kann zu Potenzstörungen führen.

Krebserkrankungen

  • Höheres Risiko für Darm-, Brust- und Prostatakrebs1

Sarkopenie (Muskelschwund)

Trotz Übergewicht kann es durch Mangelernährung zu einem Abbau von Muskelmasse kommen – bekannt als sarkopene Adipositas. Besonders im Alter ist dies ein Risiko für Stürze und Pflegebedürftigkeit.

Erhöhtes Risiko bei Operationen

Stark übergewichtige Menschen haben ein höheres Risiko für Komplikationen bei chirurgischen Eingriffen:

  • Blutgerinnsel
  • Infektionen
  • Wundheilungsstörungen
  • In einigen Fällen können notwendige Operationen gar nicht durchgeführt werden.

Demenzrisiko

Metaanalysen deuten auf ein leicht erhöhtes Risiko für Demenz vor dem 65. Lebensjahr bei Adipositas Grad 3 hin.8

Adipositas – Risiko für Folgeerkrankungen

Krankheitsrisiko im 10-Jahres-Vergleich.6,8,10

Erkrankung Normalgewicht Übergewicht Adipositas Grad 3
Typ-2-Diabetes 8 % 22 % 57 %
Vorhofflimmern 1 % 2 % 3–5 %
Erektile Dysfunktion bei Männern 9 % 12 % 14 %

Hinweis: Die dargestellten Daten beziehen sich ausschließlich auf Adipositas Grad 3 (BMI ≥40), da für die Schweregrade 1 und 2 bislang keine differenzierten Risikoangaben aus großen Studien vorliegen.4,5

Psychische und soziale Folgen von Übergewicht

Übergewicht wirkt sich nicht nur körperlich, sondern auch stark auf die psychische Gesundheit und das soziale Leben aus.

Psychische Belastungen

Übergewicht kann das Selbstwertgefühl erheblich beeinträchtigen und führt oft zu einem negativen Körperbild. Betroffene berichten häufiger von Schamgefühlen, sozialem Rückzug und einem erhöhten Risiko für Depressionen oder Angststörungen.1

Studien zeigen zudem einen Zusammenhang zwischen Adipositas und Essstörungen wie Binge Eating, bei denen es zu wiederholten unkontrollierten Essanfällen kommt.3 Auch Schlafstörungen und emotionale Erschöpfung sind mögliche Folgen, da das psychische Wohlbefinden stark unter dem gesellschaftlichen Druck leidet.

Soziale Folgen

Zusätzlich zu den körperlichen und psychischen Belastungen sind Menschen mit Übergewicht häufig von sozialen Benachteiligungen betroffen. Diskriminierung, Vorurteile und Stigmatisierung treten in vielen Lebensbereichen auf – sei es im Berufsleben, im sozialen Umfeld oder im Gesundheitswesen.3

  • Beruflich: Studien belegen, dass Menschen mit Übergewicht auf dem Arbeitsmarkt seltener eingestellt oder befördert werden und häufig geringere Einkommen erzielen.10
  • Privat: Negative Kommentare und Ausgrenzung können zu sozialer Isolation und Verlust sozialer Netzwerke führen.
  • Gesundheitsversorgung: Auch im medizinischen Kontext berichten Betroffene von Vorurteilen und unzureichender Versorgung, was die Hemmschwelle für ärztliche Hilfe erhöht.

Langfristig kann diese soziale Belastung den psychischen Stress verstärken und einen Teufelskreis aus Isolation, emotionalem Essen und weiterer Gewichtszunahme begünstigen.

Adipositas und Lebenserwartung

Sterberisiko nach Geschlecht

Die folgende Übersicht zeigt das Risiko, innerhalb von 15 Jahren zu sterben – getrennt nach Geschlecht und BMI-Kategorie. Die Angaben beruhen auf einer großen Kohortenstudie mit Erwachsenen (Alter 35–89 Jahre) und beziehen sich auf das allgemeine Sterberisiko, also Todesfälle durch alle Ursachen.

Gruppe Normalgewicht Übergewicht Adipositas Grad 3
Frauen 4 % 4 % 12 %
Männer 7 % 9 % 45 %

Sterberisiko nach Altersgruppen

Auch das Alter beeinflusst das 15-Jahres-Sterberisiko bei steigendem BMI deutlich.

Altersgruppe Normalgewicht Übergewicht Adipositas Grad 3
35–49 Jahre 3 % 3 % 14 %
50–69 Jahre 5 % 5 % 18 %
70–89 Jahre 28 % 27 % 44 %

Hinweis: Die Daten beziehen sich auf Adipositas Grad 3 (BMI ≥ 40), da differenzierte Angaben für Grad 1 und 2 fehlen. Die Angaben beziehen sich auf die Gesamtbevölkerung (Männer und Frauen).11,12

Alle Artikel zu Folgen von Übergewicht

Häufige Fragen

Übergewicht erhöht das Risiko für zahlreiche chronische Erkrankungen. Zu den häufigsten gesundheitlichen Folgen zählen:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit, Schlaganfall)
  • Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes und Fettstoffwechselstörungen
  • Atemwegserkrankungen (z. B. Schlafapnoe)
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates (z. B. Arthrose, Rückenschmerzen)1,4

Ja, Übergewicht ist mit einem erhöhten Risiko für psychische Belastungen verbunden:

  • Depressionen
  • Angststörungen
  • Essstörungen (z. B. Binge Eating)

geringeres Selbstwertgefühl und soziale Stigmatisierung (Robert Koch-Institut, 2022)1

Bei Frauen treten bestimmte Folgen häufiger oder ausgeprägter auf, darunter:

  • Hormonelle Störungen (z. B. polyzystisches Ovarialsyndrom – PCOS)
  • Schwangerschaftskomplikationen (z. B. Gestationsdiabetes, Präeklampsie)
  • Gelenkprobleme durch unterschiedliche Körperfettverteilung3

Ein Gewicht von 20 kg über dem Normalbereich (BMI > 30) wird als Adipositas eingestuft und kann

  • den Blutdruck deutlich erhöhen
  • zu Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes führen
  • das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall verdoppeln
  • die Gelenke massiv belasten (z. B. Knie- und Hüftarthrose).4

Unbehandeltes Übergewicht kann langfristig zu schweren Komplikationen führen, u. a.:

  • Chronische Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Fortschreitender Typ-2-Diabetes mit Folgeschäden (z. B. Nierenschäden, Nervenschäden)
  • Erhöhtes Krebsrisiko (z. B. Brust-, Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs)
  • Reduzierte Lebenserwartung1

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  1. Robert Koch-Institut. (2022). Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen in Deutschland. Journal of Health Monitoring, 7(3). https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/Gesundheitsberichterstattung_node.html
  2. World Health Organization. (2023). Obesity and overweight. https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/obesity-and-overweight
  3. Deutsche Gesellschaft für Ernährung. (2020). Ernährungsbericht 2020: Adipositas bleibt ein Problem. https://www.dge.de/wissenschaft/ernaehrungsberichte/14-dge-ernaehrungsbericht/.
  4. World Health Organization. (2021). Obesity and overweight – Key facts. https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/obesity-and-overweight
  5. Deutsche Adipositas-Gesellschaft. (2022). S3-Leitlinie: Prävention und Therapie der Adipositas. https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/050-001
  6. Abdullah, A., Peeters, A., de Courten, M., & Stoelwinder, J. (2010). The magnitude of association between overweight and obesity and the risk of diabetes: a meta-analysis of prospective cohort studies. Diabetes Research and Clinical Practice, 89(3), 309–319. https://doi.org/10.1016/j.diabres.2010.04.012
  7. Deutsche Gesellschaft für Ernährung. (2023). Übergewicht und Folgeerkrankungen. https://www.dge.de
  8. Aune, D., Schlesinger, S., Norat, T., & Riboli, E. (2017). Body mass index, abdominal fatness and heart failure incidence and mortality: a systematic review and dose–response meta-analysis of prospective studies. Circulation, 135(8), 802–815. https://doi.org/10.1161/CIRCULATIONAHA.116.024360
  9. Pizzol, D., Demurtas, J., Celotto, S., Maggi, S., Smith, L., Angiolelli, G., … Veronese, N. (2020). Obesity and the risk of erectile dysfunction: a systematic review and meta-analysis. Journal of Sexual Medicine, 17(7), 1398–1407. https://doi.org/10.1016/j.jsxm.2020.04.003
  10. Puhl, R. M., & Heuer, C. A. (2009). The stigma of obesity: a review and update. Obesity, 17(5), 941–964. https://doi.org/10.1038/oby.2008.636
  11. Global BMI Mortality Collaboration. (2016). Body-mass index and all-cause mortality: individual participant-data meta-analysis of 239 prospective studies in four continents. The Lancet, 388(10046), 776–786. https://doi.org/10.1016/S0140-6736(16)30175-1
  12. Winter, M. G., et al. (2017). Adipositas und Mortalität: Einfluss von Alter und Begleiterkrankungen. Deutsches Ärzteblatt, 114(49), 827–833. https://www.aerzteblatt.de/archiv/morbiditaet-und-mortalitaet-bei-uebergewicht-und-adipositas-im-erwachsenenalter-e1d26c23-858d-4f21-ad56-c20230ef1685