Wie Du mit Bodyshaming umgehen und Dein Selbstwertgefühl stärken kannst

Bodyshaming kann zu psychischen Belastungen und sozialem Rückzug führen. Besonders häufig betroffen sind Menschen mit Übergewicht, die im Alltag, Beruf und Gesundheitsversorgung diskriminiert oder benachteiligt werden. Dein Körper verdient Respekt – unabhängig vom Gewicht. Denn Körpergewicht hängt von vielen Faktoren ab und ist keine Frage von Willenskraft. Schutz, Selbstfürsorge und Selbstakzeptanz sind entscheidend, um negative Einflüsse abzuwehren. Gesunde Veränderungen durch achtsame Ernährung, Bewegung und gegebenenfalls ärztliche Unterstützung fördern Dein Wohlbefinden – ohne Druck oder Schuldgefühle.
Der Begriff Bodyshaming setzt sich aus den englischen Wörtern body (Körper) und shame (Scham) zusammen. Er beschreibt das Verhalten, Menschen wegen ihres äußeren Erscheinungsbildes zu kritisieren, zu beleidigen oder herabzuwürdigen.
Besonders häufig betroffen sind Menschen mit starkem Übergewicht – nicht nur wegen ihres Aussehens, sondern auch aufgrund tief verankerter gesellschaftlicher Vorurteile. Noch immer wird Körpergewicht fälschlicherweise mit Eigenschaften wie Willensschwäche, Faulheit oder mangelnder Disziplin verknüpft. Diese Zuschreibungen sind nicht nur verletzend, sondern medizinisch falsch.
Denn: Adipositas ist eine chronische Erkrankung, die durch komplexe Wechselwirkungen zwischen Genetik, Stoffwechsel, Umweltfaktoren und psychosozialen Einflüssen entsteht. Sie lässt sich nicht allein durch „mehr Disziplin“ lösen – und verdient eine respektvolle, medizinisch fundierte Betrachtung.
Untersuchungen zeigen, dass Menschen mit Übergewicht in vielen Lebensbereichen Diskriminierung erleben – oft subtil, aber mit spürbaren Folgen:2
Arbeitsmarkt: Trotz gleicher Qualifikation werden übergewichtige Bewerber:innen seltener eingeladen oder befördert. Am Arbeitsplatz gelten sie häufig als weniger belastbar oder diszipliniert – ein Vorurteil, das wissenschaftlich nicht haltbar ist.
Gesundheitswesen: Ärztinnen und Ärzte neigen dazu, Beschwerden vorschnell dem Gewicht zuzuschreiben. Das kann zu Fehldiagnosen führen – viele Betroffene meiden Vorsorgeuntersuchungen aus Scham oder wegen negativer Erfahrungen.
Öffentliche Räume: Enge Sitzplätze, schmale Drehkreuze oder ungeeignete Möbel können Ausschluss und Demütigung erzeugen – ein oft übersehener Aspekt von strukturellem Bodyshaming.
Bodyshaming ist kein oberflächliches Ärgernis, sondern kann ernsthafte gesundheitliche Folgen haben – psychisch wie körperlich:

Adipositas ist keine Frage von Willenskraft oder falscher Lebensführung – sondern eine chronische Erkrankung, die durch viele Faktoren beeinflusst wird und oft schwer steuerbar ist. Sie kann mit ernsthaften Begleiterkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergehen.
Jeder Körper ist individuell – und auch die Gewichtsentwicklung entsteht durch ein komplexes Zusammenspiel:
Dein Gewicht sagt nichts über Deinen Charakter, Deine Disziplin oder Deine Werte aus. Es ist keine Schuldfrage – sondern Ausdruck biologischer, sozialer und gesundheitlicher Einflüsse.
Bodyshaming verletzt – aber Du kannst lernen, Dich zu schützen. Das beginnt mit klaren Grenzen: gegenüber anderen und gegenüber Dir selbst. Wenn Dich jemand wegen Deines Körpers beleidigt, darfst Du ruhig und bestimmt sagen: „Ich möchte nicht über meinen Körper sprechen.“ oder „Ich fühle mich durch diesen Kommentar verletzt.“ Du musst Dich für nichts rechtfertigen.
Auch Deine Gedanken kannst Du hinterfragen. Wenn Sätze auftauchen wie „Ich bin nicht gut genug“, erinnere Dich: Das ist nur ein Gedanke – kein Fakt.
Wenn Du Dich für eine Gewichtsreduktion entscheidest, darfst Du das tun – aus Selbstfürsorge, nicht aus Selbsthass. Gesunde Veränderungen beginnen dort, wo Selbstrespekt und Achtsamkeit im Vordergrund stehen. Denk daran: Du sorgst für Deinen Körper, weil er es verdient – nicht, weil er erst dann wertvoll ist.
Radikale Diäten sind selten erfolgreich und können Körper und Psyche belasten. Zu viel Verzicht führt oft zu Frust, Schuldgefühlen und dem Gefühl, versagt zu haben. Nachhaltige Veränderung braucht Geduld, Selbstachtung und kleine, alltagstaugliche Schritte.
Wenn Du täglich etwa 300 bis 500 kcal weniger aufnimmst, als Du verbrauchst, kannst Du langfristig Gewicht verlieren – gesund und stressfrei. Dabei helfen:
Wichtig ist: Dein Weg muss zu Deinem Leben passen. Ohne Stress, ohne Überforderung – dafür mit Selbstfürsorge und realistischen Zielen.
Du musst diesen Weg nicht allein gehen. Sprich mit Deiner Hausärztin oder Deinem Hausarzt über passende Unterstützungsangebote. Empfehlenswert ist eine ganzheitliche Behandlung, die individuell kombinierbare Bausteine umfasst – etwa Ernährungsberatung, Bewegungstherapie und Verhaltenstherapie.
Ein möglicher Therapiebaustein sind Inkretin-basierte Wirkstoffe (umgangssprachlich „Abnehmspritzen“) wie Semaglutid oder Tirzepatid. Sie beeinflussen das Hunger- und Sättigungszentrum, wodurch die Nahrungsaufnahme reduziert wird. Eine ärztliche Verordnung ist möglich:
Aktuelle Studien zeigen, dass Patientinnen und Patienten mit diesen Wirkstoffen – in Kombination mit Ernährungsumstellung und Bewegung – deutliche und nachhaltige Gewichtsverluste erzielen konnten.12-14
Bodyshaming kann die psychische Gesundheit belasten – vor allem, wenn es wiederholt oder über längere Zeit erlebt wird. Es verletzt das Selbstwertgefühl und kann zu Stress, Schamgefühlen und sozialem Rückzug führen. In Kombination mit anderen Faktoren kann das Risiko für Depressionen, Angststörungen oder Essstörungen steigen. Psychische Erkrankungen sind jedoch multifaktoriell bedingt – also nie allein durch Bodyshaming verursacht. Genetische Veranlagung, Lebensumstände, frühere Erfahrungen und individuelle Bewältigungsstrategien spielen ebenfalls eine Rolle.
Übergewicht wird häufig mit negativen Eigenschaften wie Faulheit, Willensschwäche oder mangelnder Disziplin verknüpft – obwohl diese Vorurteile medizinisch unbegründet sind. Dahinter stehen tief verwurzelte gesellschaftliche Stereotype, die Menschen mit Übergewicht besonders häufig zu Zielscheiben von Diskriminierung und Beschämung machen. Dabei wird oft übersehen: Adipositas ist eine chronische Erkrankung, die durch komplexe biologische, psychologische und soziale Faktoren entsteht. Körpergewicht ist kein Maß für Charakter oder Leistungsfähigkeit – und sollte niemals als Grundlage für Bewertung oder Ausgrenzung dienen.
Im Gesundheitswesen werden Beschwerden von übergewichtigen Menschen oft vorschnell dem Gewicht zugeschrieben. Dadurch können andere Ursachen übersehen werden. Viele Betroffene meiden Arztbesuche aus Angst vor abwertenden Kommentaren – mit Folgen für die medizinische Versorgung.
Bodyshaming bedeutet, Menschen wegen ihres Aussehens zu kritisieren oder herabzuwürdigen. Bodypositivity steht für Akzeptanz, Selbstliebe und Respekt gegenüber allen Körpern.
Indem ein respektvolles Miteinander gefördert und Diskriminierung klar benannt und unterbunden wird. Wichtig ist ein Umfeld, in dem Vielfalt akzeptiert wird und niemand aufgrund seines Körpers bewertet wird.
Soziale Medien können Bodyshaming-Mechanismen verstärken, weil dort häufig unrealistische Schönheitsideale und bearbeitete Körperbilder sichtbar sind. Das erhöht den Druck zum Vergleich, besonders bei jungen Nutzer:innen.
Nein, Wegovy® kaufen ohne Rezept ist nicht möglich. Das Medikament ist verschreibungspflichtig und kann nur mit einer ärztlichen Verordnung in der Apotheke erworben werden.
Ja, ein Saxenda® Rezept ist erforderlich. Das Medikament darf nur mit ärztlicher Verordnung in Apotheken – online oder vor Ort – abgegeben werden.