Warum wirkt Ozempic® nicht?
Du wendest Ozempic® schon seit einiger Zeit an und siehst nicht die gewünschten Ergebnisse? Das kann verschiedene Gründe haben. Eine mögliche Ursache: Du hast Deine Ernährung nicht umgestellt. Das rezeptpflichtige Medikament mit dem Wirkstoff Semaglutid, der das Hungerempfinden senkt und das Sättigungsgefühl steigert, sollte immer in Kombination mit einer Ernährungsumstellung und vermehrter körperlicher Bewegung angewendet werden. Erfahre hier mehr darüber, welche weiteren Ursachen hinter einer fehlenden Wirkung stecken könnten und was Du dagegen tun kannst.

Das Wichtigste in Kürze
- Ozempic® senkt Dein Hungerempfinden und steigert Dein Sättigungsgefühl, indem es unter anderem die Bewegung der Verdauungsorgane verlangsamt.
- Eine Gewichtsabnahme mit Ozempic® erzielst Du in Kombination mit einer kalorienarmen Ernährung und aktiver körperlicher Bewegung.
- Um Anwendungsfehler zu vermeiden, halte stets Rücksprache mit Deinem Arzt / Deiner Ärztin.
Mögliche Ursachen, warum Ozempic® nicht wirkt und was Du dagegen tun kannst
Du hast mit der Anwendung von Ozempic® begonnen, bemerkst aber noch keinen Unterschied auf der Waage? Das können die Gründe dafür sein:
Zu hohe Erwartungen
Wie viel Anwender:innen in welchem Zeitraum mithilfe von Ozempic® abnehmen können, ist von Person zu Person verschieden und vom individuellen Stoffwechsel abhängig. Manche reagieren sehr schnell und verlieren die ersten Kilos bereits nach wenigen Wochen. Bei anderen wiederum braucht es ein paar Wochen mehr, bis die ersten Kilos verschwinden.
Fehlende Ernährungsumstellung
Ozempic® bzw. der Wirkstoff Semaglutid sendet ein Signal an Dein Gehirn und hemmt das Hungerempfinden. Es verbessert die Esskontrolle, führt zu weniger Heißhunger und senkt den Wunsch nach fettreichen Mahlzeiten.
Zudem verlangsamt es die Bewegung und Entleerung der Verdauungsorgane. Dadurch bleibt das Essen länger im Magen und Darm und Du fühlst Dich länger satt. Infolgedessen nimmst Du weniger Kalorien zu Dir und nimmst ab.
Stellst Du Deine Ernährung jedoch nicht um bzw. ernährst Dich von sehr kalorienreichem Essen oder trinkst stark zuckerhaltige Getränke, dann wirst Du höchstwahrscheinlich trotz Ozempic® kein Kaloriendefizit erreichen und kein oder nicht genug Gewicht verlieren.
Neben einer Ernährungsumstellung spielt auch ausreichend körperliche Bewegung eine große Rolle, um ein Kaloriendefizit zu erzielen.
Falsche Dosierung
Um Nebenwirkungen bei der Anwendung von Ozempic® zu verringern, wird die Dosis zu Beginn langsam gesteigert. Die Anfangsdosis beträgt 0,25 mg in den ersten 4 Wochen. Im Anschluss wird die Dosierung von Ozempic® nach einem bestimmten Schema alle 4 Wochen gesteigert, bis die Maximaldosierung erreicht ist.
Verabreichst Du Dir eine zu geringe Dosis, nimmst Du entsprechend weniger ab. Kontrolliere immer die Dosis auf dem Etikett des Ozempic® Fertigpens und während der Anwendung in der Dosisanzeige. Sprich mit Deinem behandelnden Arzt / Deiner behandelnden Ärztin, wenn Du starke Nebenwirkungen verspüren solltest oder Du Fragen zur Dosierung hast.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Bevor Du mit einer Ozempic®-Behandlung startest, sprich mit Deinem behandelnden Arzt / Deiner behandelnden Ärztin über alle Medikamente (rezeptpflichtig und frei verkäuflich), die Du aktuell einnimmst. Es können Wechselwirkungen auftreten, sprich: Arzneistoffe, die gleichzeitig eingenommen werden, beeinflussen sich gegenseitig.
Wechselwirkungen können beispielsweise Nebenwirkungen von Ozempic®, wie z. B. Magen-Darm-Beschwerden verstärken oder die Wirkung von Ozempic® und somit den Gewichtsverlust verringern.
Außerdem gibt es Medikamente, die eine Gewichtszunahme als Nebenwirkung zur Folge haben können. Dazu gehören bestimmte Antidepressiva oder Antidiabetika. Setze diese auf keinen Fall selbständig ab, sondern besprich Dich vorab mit Deinem Arzt / Deiner Ärztin.
Falsche Anwendung oder Lagerung
Solltest Du Deinen Ozempic® Fertigpen falsch lagern oder falsch anwenden, dann kann er ebenfalls weniger oder im Zweifelsfall gar nicht wirken.
Lagere den Ozempic® Fertigpen im Kühlschrank und lass ihn nicht fallen. Achte neben der richtigen Dosierung auch auf das Verfallsdatum. Wichtig ist zudem, dass die Flüssigkeit im Pen klar und farblos ist.
Stelle sicher, dass Du den Pen richtig anwendest. Verwende stets eine neue Nadel, spritze Ozempic® in das Fettgewebe, z. B. am Bauch und warte lang genug, bis die komplette Dosis im Körper ist.
Lies Dir den Beipackzettel genau durch und wende Dich bei Unklarheiten an Deinen Arzt / Deine Ärztin.
Individueller Stoffwechsel und Begleiterkrankungen
Bei bestimmten Begleiterkrankungen kann eine Gewichtsabnahme erschwert sein. Zwar ist Ozempic® für Diabetiker zugelassen. Dennoch nimmt diese Personengruppe im Durchschnitt weniger ab als Patienten / Patientinnen ohne Diabetes. Zudem können eine Schilddrüsenunterfunktion sowie psychische Krankheiten, wie z. B. eine Depression, den Gewichtsverlust erschweren.
Es gibt auch einen Anteil an Ozempic® Anwender:innen, die trotz richtiger Anwendung und Dosierung ebenfalls kaum einen Gewichtsverlust zeigen. Die Gründe dafür sind noch nicht abschließend geklärt. Vermutet wird, dass der Stoffwechsel eine Rolle spielt. Häufig liegen bei dieser Personengruppe auch Vorerkrankungen vor.
Du hast ein Gewichtsplateau erreicht
Häufig verlieren Anwender:innen vor allem zu Beginn sehr viel Gewicht, erreichen aber ab einem gewissen Zeitpunkt ein Gewichtsplateau, sprich: die Gewichtsabnahme gerät ins Stocken.
Das ist normal und passiert sehr häufig im Laufe einer Gewichtsreduktion — mit oder ohne Ozempic®. Der Grund ist, dass neben dem Fett auch Muskelmasse verloren geht. Die Folge: Dein Stoffwechsel wird langsamer, verbraucht weniger Kalorien und der Gewichtsverlust wird kleiner.
Dem entgegenwirken kannst Du mit Krafttraining, um Muskelmasse aufzubauen. Nimm darüber hinaus ausreichend Protein zu Dir. Eiweiß hält lange satt und fördert den Muskelaufbau.
Wie soll Ozempic® im Idealfall wirken?
Der Wirkstoff in Ozempic® ist Semaglutid, ein GLP-1-Rezeptoragonist, der das körpereigene Hormon GLP-1 nachahmt. Dabei aktiviert Ozempic® GLP-1-Rezeptoren in unterschiedlichen Organen im Körper. Es fördert unter anderem die Insulinproduktion und -ausschüttung in der Bauchspeicheldrüse und senkt folglich den Blutzuckerspiegel bei Nahrungsaufnahme.
Ozempic® sendet ein Signal über die Geschmacksbahn an das Gehirn und hemmt das Hungerempfinden. Zudem bewirkt es eine langsamere Bewegung der Verdauungsorgane und führt zu einem höheren Sättigungsgefühl und einem niedrigeren Hungergefühl.
Alternativen zu Ozempic®
Das multimodale Konzept zur Behandlung von Adipositas bietet professionelle Unterstützung, um gesund abzunehmen und das neue Gewicht langfristig zu halten. Es besteht aus 3 Säulen: Ernährung, Bewegung und Verhaltensänderung.
Darüber hinaus gibt es weitere Abnehmmedikamente, wie z.B. Wegovy®, das ebenfalls den Wirkstoff Semaglutid enthält, oder Saxenda® mit dem Wirkstoff Liraglutid.
Die bariatrische Chirurgie bzw. Adipositaschirurgie umfasst verschiedene operative Eingriffe, die zu einer Magenverkleinerung führen. Eine Operation wird nach individueller Abwägung bei stark adipösen Personen in Erwägung gezogen, wenn bisherige Methoden zur Gewichtsreduktion nicht erfolgreich waren. Dabei wird ein Teil des Magens entfernt, um die Nahrungsaufnahme zu begrenzen.
Wie bei jeder Operation gehen aber mit einer Magenverkleinerung auch gewisse Operationsrisiken einher. Die Operation sollte wohlüberlegt erfolgen, denn diese kann meist nicht mehr rückgängig gemacht werden, während ein Medikament jederzeit abgesetzt werden kann.
Zusammenfassung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wieso kein sichtbarer Gewichtsverlust eintritt. Sei Dir bewusst, dass Ozempic® Deine Gewichtsabnahme lediglich unterstützen kann. Für einen erfolgreichen und dauerhaften Gewichtsverlust sind darüber hinaus ein Kaloriendefizit und körperliche Aktivität entscheidend.
Quellenangaben
Links