Die richtige Dosierung von Ozempic® – so funktioniert’s

Mit welcher Dosierung solltest Du die Ozempic®-Behandlung starten, was ist zu tun, wenn Du eine Dosis vergisst und warum ist es so wichtig, die Dosis langsam zu steigern? Die Antworten darauf und weitere Infos findest Du im folgenden Artikel.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Wirkstoff in Ozempic® wird in bereits vor dosierten Fertigpens 1x wöchentlich unter die Haut gespritzt. 
  • Du fängst mit einer Anfangsdosis von 0,25 mg an und steigerst diese alle 4 Wochen, bis Du die Erhaltungsdosis von 1 mg erreicht hast. 
  • Eine langsame Steigerung der Dosis ist notwendig, um Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden zu verringern.

Welche Ozempic® Dosierungen gibt es?

Ozempic® kommt in bereits vordosierten Fertigpens. In jedem Fertigpen hast Du ausreichend Wirkstoff für 4 Anwendungen.

  • 0,25 mg
  • 0,5 mg
  • 1 mg

Dosierung von Ozempic®: So startest Du mit der Abnehmspritze

Der Wirkstoff in Ozempic®, Semaglutid, wird 1x pro Woche mit einem Fertigpen, einer Art Stift mit einer kleinen Nadel, unter die Haut in das Fettgewebe, z. B. am Bauch oder am Oberschenkel gespritzt. Das solltest Du immer am selben Wochentag tun, unabhängig von den Tageszeiten oder Mahlzeiten.

Du fängst im ersten Monat mit einer Anfangsdosis von 0,25 mg an und erhöhst sie schrittweise im Verlauf von 12 Wochen bis Du auf die maximale Erhaltungsdosis von 1,0 mg kommst. Das ist notwendig, um Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Verstopfungen oder Durchfall zu verringern

Sollten trotz einschleichender Dosierung stärkere Unverträglichkeiten auftreten, erfolgt eine Dosisanpassung. Das bedeutet, dass Du in Rücksprache mit Deinem Arzt / Deiner Ärztin die Dosis vorerst nicht laut Schema weiter erhöhst. Es kann auch sein, dass Du zunächst mit einer niedrigeren Dosierung die Behandlung fortführst, bis sich die Nebenwirkungen gebessert haben.

Erhöhung der Ozempic® Dosis

Auf dem Fertigpen siehst Du die Dosis für jeweils 1 Anwendung. Jede Dosierungsstärke hat eine eigene Farbe. Achte vor jeder Anwendung darauf, dass Du die richtige Dosis laut Schema injizierst.  

Monat 1Monat 2Monat 3
0,25 mg0,5 mg1,0 mg
1x pro Woche1x pro Woche1x pro Woche
  • Starte Ozempic® mit einer Anfangsdosis von 0,25 mg wöchentlich im 1. Monat.
  • Im 2. Monat erhöhst Du die wöchentliche Dosis auf 0,5 mg. 
  • Im  3. Monat erhöhst Du die wöchentliche Dosis auf 1,0 mg. 
  • Für die darauffolgenden Monate behältst Du die wöchentliche Erhaltungsdosis von 1,0 mg bei und erhöhst diese nicht mehr.

Was passiert, wenn Du eine Dosis vergessen oder zu spät eingenommen hast?

Hast Du Deine Ozempic® Dosis 1x vergessen, solltest Du diese innerhalb von 5 Tagen nachholen. Wenn jedoch mehr als 5 Tage vergangen sind, überspringe die ausgelassene Dosis und verabreiche Dir die nächste Dosis an Deinem regulär geplanten Tag. Wende keine doppelte Menge an, um die verpasste Dosis nachzuholen. Anschließend musst Du nichts an Deinem Dosierungsschema ändern.

Solltest Du Ozempic® mehr als 2 Wochen nicht injiziert haben, möchtest Deine Therapie aber fortführen, dann melde Dich bei Deinem Arzt / Deiner Ärztin. Er / Sie wird Dich beraten, ob das Dosierungsschema angepasst bzw. verringert werden muss.

Änderung des Spritztages – was Du beachten musst

Wenn Du merkst, dass der reguläre Wochentag, an dem Du Dir die Spritze verabreichst, nicht mehr in Deinen Zeitplan passt, kannst Du diesen wechseln. Wichtig ist, dass zwischen 2 Dosen mindestens 3 Tage (> 72 Stunden) liegen. Nachdem Du Deinen neuen Verabreichungstag gewählt hast, kannst Du die wöchentliche Dosierung wie gewohnt fortsetzen.

Aus Versehen zu niedrig dosiert?

Verabreichst Du Dir eine zu niedrige Dosis von Ozempic®, hast Du weniger Wirkstoff im Körper und somit eine geringere Wirkung. Hast Du aus Versehen einen Fertigpen mit einer niedrigeren Dosierung verwendet, z. B. 0,5 mg statt 1 mg, dann kannst Du die andere Hälfte der Dosis mit einer neuen Nadel nachholen.

Achte neben der Dosierungsaufschrift auf dem Fertigpen auch auf die richtige Anwendung von Ozempic®, damit die Lösung vollständig im Körper ankommt.

Aus Versehen zu hoch dosiert?

Solltest Du aus Versehen eine höhere oder mehrfache Dosis von Ozempic® gespritzt haben, können stärkere Nebenwirkungen auftreten, wie z. B.:

  • Starke Übelkeit
  • Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Unterzuckerung
  • Kopfschmerzen und Müdigkeit
  • Dehydrierung

Trinke ein zuckerhaltiges Getränk gegen die Unterzuckerung. Nimm gegen den Flüssigkeitsverlust, der durch häufiges Erbrechen oder Durchfall auftreten kann, ausreichend Wasser zu Dir.

Suche immer einen Arzt / eine Ärztin auf, wenn Du Dir eine höhere Dosis gespritzt hast. Vor allem eine starke Unterzuckerung kann gefährliche Auswirkungen haben.

Kann man Ozempic® mit Alkohol oder anderen Medikamenten anwenden?

An sich darf man unter der Behandlung mit Ozempic® Alkohol trinken. Es hat keinen Einfluss auf die Wirkung von Semaglutid. Jedoch führt Alkohol zu einem verminderten Blutzuckerspiegel, indem es die Glukoseproduktion (Blutzucker-Produktion) in der Leber hemmt.

Dadurch ist die Gefahr einer Unterzuckerung erhöht, vor allem, wenn Du kurz davor Sport gemacht hast oder weitere Antidiabetika einnimmst. Je nachdem, welches Getränk Du zu Dir nimmst, kann auch ein zu hoher Blutzuckerspiegel auftreten.

Für Personen, die eine entzündete Bauchspeicheldrüse hatten, oder unter Neuropathien (Nervenschäden) aufgrund von Diabetes leiden, ist es besonders ratsam, komplett auf Alkohol zu verzichten.

Gut zu wissen
Studien an Mäusen legen nahe, dass der Wirkstoff Semaglutid die Lust, Alkohol zu trinken, senkt. Daher wird jetzt geforscht, ob Semaglutid zur Behandlung von Alkoholabhängigkeit genutzt werden könnten.
Bitte beachte: Tierstudien sind nicht 1 zu 1 auf Menschen übertragbar, daher ist noch nichts erwiesen.Welche Medikamente Du während der Anwendung von Ozempic® vermeiden solltest und welche Wechselwirkungen auftreten können, kannst Du hier nachlesen.

Besondere Vorerkrankungen: Ist eine Dosisanpassung von Ozempic® notwendig?

Ab einem höheren Alter oder wenn bestimmte Vorerkrankungen bestehen, kann die Wirkung eines Arzneistoffs, wie z. B. Semaglutid, sowie die Menge, die im Körper verbleibt, bei gleicher Dosierung unterschiedlich sein. Wende Dich an Deinen Arzt / Deine Ärztin, da die Dosis unter Umständen angepasst werden muss.

Was müssen ältere Menschen bei der Dosierung beachten?

Personen, die älter als 65 Jahre alt sind, brauchen keine besondere Dosisanpassung. Für Menschen über 75 Jahre gibt es nicht genug Erfahrungen, sodass eine höhere Empfindlichkeit gegenüber Ozempic® nicht ausgeschlossen werden kann.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Liegt bei Dir eine leichte oder mittelschwere Einschränkung der Nierenfunktion vor, so ist keine Dosisreduktion erforderlich. Allerdings können bei Patienten / Patientinnen mit mittelschwerer Nierenfunktionseinschränkung mehr Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Wie sich die Anwendung von Ozempic® bei Menschen mit terminaler Niereninsuffizienz auswirkt, ist aktuell nicht ausreichend erforscht.

Eingeschränkte Leberfunktion

Auch im Falle einer leichten oder mittelschweren Einschränkung der Leberfunktion ist im Normalfall keine Dosisanpassung erforderlich. Ozempic® sollte nichtsdestotrotz nur nach Rücksprache mit einem niedergelassenen Arzt / einer niedergelassenen Ärztin angewendet werden, besonders wenn Du bereits Gallensteine, eine Gallenblasenentzündung oder Bauchspeicheldrüsenentzündung hattest. Patienten / Patientinnen mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion wird Semaglutid nicht empfohlen.

Zusammenfassung

Die Dosierung von Ozempic® wird nach einem Schema über 3 Monate aufgebaut, wobei jeden Monat die Dosis erhöht wird. Dadurch werden mögliche Nebenwirkungen reduziert und bessere Ergebnisse beim Abnehmen erzielt.

Wenn Du eine Dosis vergessen hast oder Deinen Verabreichungstag ändern willst, kannst Du das unter bestimmten Voraussetzungen tun. Treten bei Dir stärkere Nebenwirkungen auf, halte unbedingt Rücksprache mit Deinem Arzt / Deiner Ärztin.

Häufige Fragen

Kann die Dosierung von Ozempic® angepasst werden, wenn keine Wirkung festgestellt wird?

Welche Dosierung von Ozempic® wird für Patienten mit Niereninsuffizienz empfohlen?

Ist die Dosierung von Ozempic® bei Typ-1-Diabetes anders als bei Typ-2-Diabetes?

Gibt es spezielle Dosierungsrichtlinien für Ozempic® bei älteren Patienten?

Welche Folgen kann eine Überdosierung von Ozempic® haben und wie kann sie vermieden werden?

Wie wird die Startdosierung von Ozempic® festgelegt?

Wie unterscheidet sich die Dosierung von Ozempic® von anderen GLP-1-Rezeptoragonisten?

Wie wird Ozempic® richtig dosiert, um Nebenwirkungen zu minimieren?

Quellenangaben

Links