Was das Dumping-Syndrom ist, welche Symptome es auslöst und wie es behandelt werden kann

Das Dumping-Syndrom ist eine Verdauungsstörung, die vor allem nach Magenoperationen auftritt. Dabei wird die Nahrung zu schnell und teilweise unverdaut in den Dünndarm weitergeleitet. Beim Frühdumping treten Beschwerden wie Herzrasen, Schwindel und Durchfall etwa 15 bis 30 Minuten nach dem Essen auf. Beim Spätdumping zeigen sich Symptome wie Unterzuckerung, Zittern und Heißhunger ein bis drei Stunden nach dem Essen. Die wichtigste Behandlung ist eine gezielte Ernährungstherapie. Damit lässt sich meist eine weitgehende Beschwerdefreiheit erreichen.
Das Wort Dumping bedeutet auf Englisch „Entleeren“ und das Syndrom zählt zu den Verdauungsstörungen. Normalerweise mischt der Magen die Nahrung mit Magensäure und gibt sie dann in kleinen Portionen an den Dünndarm weiter. Beim Dumping-Syndrom funktioniert diese „Drosselung“ nicht mehr richtig, sodass die Nahrung zu schnell und teilweise unverdaut in den Dünndarm weitergeleitet wird.
Am häufigsten tritt das Syndrom nach Operationen wie Magen-Bypass oder Schlauchmagen im Rahmen einer Adipositas-Therapie auf.1-3
In sehr seltenen Fällen kann es auch ohne chirurgischen Eingriff entstehen. Ursachen können beispielsweise Störungen der Magenbeweglichkeit (Motilitätsstörungen), Verletzungen des Magens oder seltene Erkrankungen sein, die den Transport der Nahrung im Verdauungstrakt beeinflussen.4
Das Dumping-Syndrom wird in die Formen Frühdumping und Spätdumping unterteilt. Beide entstehen dadurch, dass die Nahrung zu schnell aus dem Magen in den Dünndarm gelangt. Trotzdem unterscheiden sich die Formen darin, wann die Beschwerden auftreten und welche Mechanismen im Körper dafür verantwortlich sind.
Wenn der Magen seinen Inhalt zu schnell in den Dünndarm entleert, kommt dort plötzlich eine große Menge teils unverdaute Nahrung an. Besonders problematisch ist es, wenn die Nahrung sehr zuckerhaltig oder stark flüssig ist. Im Dünndarm entsteht dann ein „Ungleichgewicht“. Der Speisebrei ist viel konzentrierter (hyperosmolar) als das Blut. Dadurch wird Flüssigkeit aus dem Blutkreislauf in den Darm gezogen, um das auszugleichen.
Durch diesen schnellen Flüssigkeitsstrom kann das Blutvolumen kurzzeitig sinken, sodass innerhalb von 15 bis 30 Minuten nach dem Essen folgende Symptome auftreten können:5
Beim Spätdumping wird Zucker im Dünndarm sehr schnell aufgenommen, was zunächst zu einem starken Anstieg des Blutzuckerspiegels führt. Der Körper reagiert darauf mit einer besonders hohen Ausschüttung von Insulin, um den Zucker wieder in die Zellen zu transportieren. Oft wird dabei jedoch zu viel Insulin freigesetzt, sodass der Blutzuckerspiegel im Anschluss stark abfällt (Unterzuckerung).
Durch diesen „Zucker-Absturz“ können etwa ein bis drei Stunden nach dem Essen folgende Symptome auftreten: 5
Die Diagnose beginnt mit einem ausführlichen Gespräch (Anamnese). Ärztinnen und Ärzte achten dabei besonders auf:
Neben dem Gespräch können verschiedene Tests die Diagnose stützen. So kann beispielsweise bei Spätdumping mithilfe eines oralen Glukosetoleranztests (OGTT) ein niedriger Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie) festgestellt werden, der während oder kurz nach den Beschwerden auftritt.
In der Praxis wird oftmals der sogenannte Sigstad-Score genutzt. Dabei werden die typischen Symptome mit Punkten bewertet. Ab einem bestimmten Wert spricht vieles für ein Dumping-Syndrom.
Auch ist es wichtig, das Dumping-Syndrom von anderen möglichen Ursachen abzugrenzen:
Das Dumping-Syndrom kann mit Symptomen wie Schwindel, Kreislaufproblemen oder Durchfall den Alltag deutlich einschränken. Mit gezielten Maßnahmen lässt sich die Lebensqualität jedoch meist spürbar verbessern. Dabei stehen vor allem die Ernährung und die Essgewohnheiten im Mittelpunkt. In manchen Fällen werden auch Medikamente eingesetzt.
Die wichtigste Behandlung ist eine angepasste Ernährung. Da das Problem durch eine zu schnelle Entleerung des Magens verursacht wird, ist es vor allem wichtig, den Darm nicht mit großen Mengen oder stark zuckerhaltigen Speisen zu überfordern.
Auch das Essverhalten selbst spielt eine Rolle:
Wenn die Umstellung der Ernährung nicht ausreicht, um die Beschwerden zu lindern, können Ärztinnen und Ärzte auch Medikamente verschreiben. Diese sollen entweder die Magenentleerung bremsen oder die Blutzuckerschwankungen reduzieren. Mögliche Wirkstoffe sind:
In seltenen Fällen können weitere Medikamente zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels oder zur Linderung einzelner Symptome verordnet werden.
Von einer vollständigen Heilung wird meist nicht gesprochen, sondern von einer guten Symptomkontrolle. Mit Ernährungstherapie und ggf. Medikamenten können die meisten Betroffenen ein weitgehend normales Leben führen.¹12
Nach einer Magenoperation bessern sich die Beschwerden häufig im Laufe der Zeit, weil sich der Körper an die veränderte Verdauung anpasst. Manche Patientinnen und Patienten sind nach Monaten oder Jahren nahezu beschwerdefrei.13
Das Dumping-Syndrom ist eine Verdauungsstörung, bei der Nahrung zu schnell und teilweise unverdaut vom Magen in den Dünndarm gelangt. Es entsteht meist nach Magenoperationen, kann aber selten auch ohne Operation durch Störungen der Magenbeweglichkeit oder Verletzungen auftreten.
Frühdumping kann kurz nach dem Essen Herzrasen, Schwindel oder Durchfall verursachen. Das Spätdumping tritt später auf und kann sich durch Unterzuckerung, Zittern oder Heißhunger äußern.
Die wichtigste Behandlung ist eine Ernährungstherapie mit kleinen, eiweiß- und ballaststoffreichen Mahlzeiten. Bei schweren Verläufen können zusätzlich Medikamente helfen, die Magenentleerung oder Blutzuckerschwankungen zu regulieren.
Ja, in seltenen Fällen kann das Dumping-Syndrom auch ohne chirurgischen Eingriff entstehen. Ursachen können unter anderem Motilitätsstörungen, Verletzungen des Magens oder seltene Erkrankungen sein.
Eine vollständige Heilung im klassischen Sinn ist selten, aber die Symptome lassen sich meist gut kontrollieren. Mit Ernährungsumstellung und gegebenenfalls Medikamenten können Betroffene oft ein normales Leben führen.
Das Dumping-Syndrom ist zwar belastend, senkt aber in der Regel nicht die Lebenserwartung. Mit geeigneten Maßnahmen bessern sich die Beschwerden häufig im Laufe der Zeit deutlich.
Ja, ein Wegovy® Rezept ist zwingend erforderlich, da das Medikament verschreibungspflichtig ist. Nur mit einer ärztlichen Verordnung darf es in Apotheken abgegeben werden – online oder vor Ort.
Nein, Saxenda® kaufen ohne Rezept ist nicht erlaubt. Das Medikament ist verschreibungspflichtig und darf nur mit einer ärztlichen Verordnung in Apotheken abgegeben werden.