Mounjaro® Nebenwirkungen

Was Du wissen musst, bevor Du das Medikament anwendest

Frau hält sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Bauch als Symbol für Mounjaro Nebenwirkungen.

In diesem Artikel erfährst Du alles über die bisher bekannten Nebenwirkungen von Mounjaro®. Außerdem wird erklärt, welche Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung wichtig sind und was Du tun solltest, wenn Nebenwirkungen auftreten. Erfahre, wann es ratsam ist, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen und wie Du möglichen Nebenwirkungen vorbeugen kannst.

Letzte Änderung
27.03.2025
Lesezeit
5
Minuten

Was ist Mounjaro® (Tirzepatid)?

Mounjaro® (Tirzepatid)ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, das ursprünglich zur Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt wurde. Inzwischen wird es häufig auch zur Gewichtsreduktion eingesetzt – also zum gesunden Abnehmen unter ärztlicher Aufsicht. Aufgrund seiner Wirkung wird es oft als Abnehmspritze bezeichnet. Der Wirkstoff aktiviert zwei Hormone (GLP-1 und GIP), die das Hungergefühl unterdrücken, die Verdauung verlangsamen und glukoseabhängig die Insulinfreisetzung steigern.“

Mögliche Nebenwirkungen von Mounjaro®

Nebenwirkungen können auftreten, müssen aber nicht – sie variieren je nach individueller Veranlagung, Dosierung und Behandlungsdauer. Sprich mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin über mögliche Nebenwirkungen von Mounjaro®. 

Lies vor der ersten Anwendung den Beipackzettel sorgfältig durch. Dort findest Du alle vom Hersteller gemeldeten Nebenwirkungen, Hinweise zur richtigen Anwendung sowie wichtige Warnhinweise. 

Sehr häufige Nebenwirkungen (mehr als 1 von 10 Behandelten)

Zu den sehr häufigen Nebenwirkungen zählen: 

  • Übelkeit und Durchfall – häufig zu Beginn der Behandlung, klingen aber meist ab
  • Sodbrennen und Aufstoßen  – können im Rahmen der Magen-Darm-Reaktionen auftreten
  • Unterzuckerung vor allem in Kombination mit anderen Diabetesmedikamenten. Symptome:
    • Kopfschmerzen
    • Müdigkeit und Schläfrigkeit
    • Schwäche, Schwindel, Reizbarkeit
    • Hungergefühl
    • Verwirrtheit
    • Schneller Herzschlag, Schwitzen

Häufige Nebenwirkungen (bis zu 1 von 10 Behandelten)

  • Haarausfall – meist vorübergehend, oft bei starker Gewichtsreduktion beobachtet
  • Niedriger Blutdruck – kann sich in Schwindel äußern
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit
  • Magen- und Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen
  • Reaktionen an der Injektionsstelle
  • Schneller Puls, verringerter Appetit
  • Allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Juckreiz und Ekzeme

Gelegentliche Nebenwirkungen (bis zu 1 von 100 Behandelten)

  • Gallensteine, Entzündungen der Gallenblase
  • Entzündungen an der Injektionsstelle
  • Gastroparese – verzögerte Magenentleerung mit Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen
  • Psychische Symptome, z. B. depressive Verstimmungen

Schwerwiegende Nebenwirkungen

Gelegentlich (betrifft bis zu 1 von 100 Behandelten):

  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse 

Symptome:

  • Starke, anhaltende Schmerzen im Oberbauch
  • Erbrechen, Übelkeit

Selten (bis zu 1 von 1.000 Behandelten):

  • Schwere allergische Reaktionen:
    • Atemnot, Angioödem (Schwellungen im Gesicht)
    • Beschleunigter Herzschlag
Warnhinweis bei schwerwiegenden Mounjaro® Nebenwirkungen

Wenn Du den Verdacht hast, dass schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten, brich die Behandlung umgehend ab und suche ärztliche Hilfe auf.

Wichtige Kontaktstellen:

  • Deine Hausärztin oder Dein Hausarzt

  • Deine Apotheke

  • Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)

Wie Du Nebenwirkungen der Abnehmspritze Mounjaro® vorbeugen kannst

Bei Magen-Darm-Beschwerden:

  • Kleine Portionen essen
  • Viel trinken
  • Auf fettiges Essen verzichten
  • Einnahmezeitpunkt anpassen
  • Alkohol, Nikotin, Koffein reduzieren

Bei Hautreaktionen:

  • Kühlung der betroffenen Stelle
  • Stelle regelmäßig wechseln
  • Bei anhaltenden Symptomen: Arztpraxis aufsuchen

Studien zu Nebenwirkungen Mounjaro®

In klinischen Studien (über 7.700 Patient:innen) wurden die meisten Nebenwirkungen als leicht bis moderat eingestuft. Sie traten vor allem zu Beginn oder bei Dosiserhöhung auf und nahmen mit der Zeit ab.

In einer Studie mit 116 Diabetes-Patient:innen konnte kein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen festgestellt werden. Ob Mounjaro® diese Risiken senken kann, ist noch nicht ausreichend erforscht.

Mounjaro® bei Kinderwunsch, Verhütung und Stillzeit: Das solltest Du wissen

Für Frauen im gebärfähigen Alter ist es wichtig, die Anwendung von Mounjaro® sorgfältig mit einer Ärztin oder einem Arzt abzustimmen – insbesondere bei bestehendem Kinderwunsch, in der Schwangerschaft oder während der Stillzeit. Im Folgenden erfährst Du, worauf Du achten solltest.

Mounjaro® und Verhütung

Wenn Du Mounjaro® einnimmst und eine Schwangerschaft vermeiden möchtest, ist eine zuverlässige Verhütung wichtig. Da der Wirkstoff Nebenwirkungen wie Durchfall oder Erbrechen verursachen kann, kann die Wirkung oraler Verhütungsmittel – etwa der Antibabypille – vermindert sein. In solchen Fällen gelten nicht-oral anzuwendende Methoden wie die Spirale oder der Verhütungsring als sicherere Alternativen. 

Schwangerschaft und Stillzeit

Die Anwendung von Mounjaro® wird während der Schwangerschaft nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten zur Sicherheit vorliegen. Wenn Du schwanger werden möchtest, solltest Du das Medikament mindestens vier Wochen vor der geplanten Schwangerschaft absetzen, da Tirzepatid eine lange Halbwertszeit aufweist. 

Auch während der Stillzeit ist Vorsicht geboten: Es ist bislang nicht bekannt, ob Tirzepatid in die Muttermilch übergeht. Eine Anwendung sollte daher nur nach sorgfältiger ärztlicher Abwägung erfolgen.

Zusammenfassung

Häufige Fragen

Häufig treten Nebenwirkungen zu Beginn der Behandlung oder bei Dosissteigerungen auf und klingen oft innerhalb von Tagen bis Wochen ab.

Zu den häufigsten zählen Übelkeit, Durchfall, Müdigkeit, Haarausfall, Magenschmerzen und lokale Reaktionen.

Ja, vor allem bei schneller Gewichtsabnahme. In der Regel ist der Haarausfall vorübergehend.

Ja, durch niedrigen Blutzucker kann es zu Müdigkeit kommen. Oft ist die Ursache ein niedriger Blutzuckerspiegel, wenn Mounjaro® zusammen mit anderen Diabetes-Typ-2-Medikamenten eingenommen wird. Bei starker Müdigkeit solltest Du Deinen Arzt oder Deine Ärztin ansprechen, um möglicherweise die Dosierungen anzupassen.

Ein erhöhtes Risiko für Schilddrüsenkrebs wurde in Tierversuchen beobachtet, ist beim Menschen jedoch nicht nachgewiesen. Bestehende Vorerkrankungen oder bekannte familiäre Vorbelastungen sollten bei der Therapieentscheidung berücksichtigt werden.

Mounjaro® kann vor allem zu Beginn der Behandlung Magen-Darm-Beschwerden, wie beispielsweise Verstopfung, verursachen. Achte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und wende Dich bei Bedarf an Deinen behandelnden Arzt oder Deine behandelnde Ärztin.

Schlaflosigkeit zählt nicht zu den häufig berichteten Nebenwirkungen von Mounjaro®. Solltest Du dennoch Schlafprobleme bemerken, sprich mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin zur Abklärung möglicher Ursachen.

Mounjaro® ist rezeptpflichtig und kann nur nach ärztlicher Beratung bezogen werden. Du erhältst die Abnehmspritze online über zugelassene Versandapotheken oder vor Ort in der Apotheke – sofern ein gültiges Rezept vorliegt.

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  3. 3Welche Nebenwirkungen kann Mounjaro® (Tirzepatid) haben? (o. J.). Lilly-patient.de. Aufgerufen am 03.06.2024. https://www.lilly-patient.de/de-de/answers/welche-nebenwirkungen-kann-mounjaro-tirzepatid-haben-185655
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  5. Mounjaro, mg I. in E., Mounjaro, mg I. in E., Mounjaro, mg I. in E., & Mounjaro, mg I. in E. (o. J.). Fachinformationen und Hinweise zur Meldung von Nebenwirkungen, Lilly.com. Aufgerufen am 03.06.2024. https://www.lilly.com/at/assets/pdf/fachinformation/at_mounjaro_fachinformation.pdf.
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  7. (O. J.). Fachinfo.de. Abgerufen 26. Februar 2025, von https://www.fachinfo.de/fi/pdf/023865/mounjaro-r