Abnehmen durch Spazieren – warum kleine Schritte große Wirkung haben

Regelmäßiges Spazierengehen als sanfter Einstieg bei Übergewicht und Adipositas

Übergewichtiger Mann geht motiviert im Park spazieren und zeigt, wie Abnehmen durch Spazieren unterstützt werden kann.

Spazierengehen ist einfach, gelenkschonend und eine sehr wirkungsvolle Methode, um Gewicht zu reduzieren. Schon moderates Gehen unterstützt ein Kaloriendefizit, kann die Herz-Kreislauf-Gesundheit stärken und helfen, Stress abzubauen. Schon 2,5 Stunden Gehen pro Woche in kurzen Einheiten und eine bewusste Ernährung können helfen, Gewicht nachhaltig zu reduzieren.

Letzte Änderung
08.12.2025
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Ozempic® ist in Deutschland ausschließlich zur Behandlung von Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes zugelassen. Es darf nur nach ärztlicher Verordnung eingesetzt werden. Die Anwendung von Ozempic® zur Gewichtsreduktion gehört nicht zu den zugelassenen Indikationen. Der folgende Artikel dient der medizinischen Aufklärung. Wende Dich bei Fragen zur Behandlung immer an Deine Ärztin oder Deinen Arzt.

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Spazierengehen – die ideale Einstiegssportart bei Übergewicht und Adipositas

Spazierengehen (oder Walking, also flottes Gehen) ist die natürlichste Bewegungsform des Menschen. Und genau deshalb eignet es sich perfekt für alle, die lange keinen Sport gemacht haben. 

Auch für Menschen mit starkem Übergewicht ist Spazierengehen oft der beste und realistischste Einstieg in mehr Bewegung, um zusammen mit einem Kaloriendefizit erste Kilos zu verlieren und langfristig fitter zu werden. Es braucht nicht immer ein schweißtreibendes Training.1, 2

Warum Spazierengehen beim Abnehmen hilft

Beim Abnehmen gibt es ein einfaches Grundprinzip: Wenn Du mehr Kalorien verbrennst, als Du zu Dir nimmst, kannst Du langfristig Gewicht verlieren. Um dieses Kaloriendefizit zu erreichen, kann regelmäßige Bewegung unterstützen.

Für Menschen mit Übergewicht können sportliche Aktivitäten jedoch herausfordernd sein, sowohl aus körperlichen, psychischen als auch aus motivierenden Gründen. Spazierengehen bietet eine sanfte Alternative und ist ein guter Einstieg. 

Vorteile bei Übergewicht und Adipositas

Spazierengehen erfüllt einige Kriterien, die es braucht, um sicher, effektiv und vor allem machbar in ein aktiveres Leben zu starten.

  • Keine Einstiegshürden: Man braucht keine Geräte, kein Studio, keine Vorkenntnisse. Bequeme Schuhe reichen – und man kann direkt vor der Haustür starten.
  • Gelenkschonend: Im Gegensatz zum Joggen bleibt immer ein Fuß am Boden. Dadurch werden Knie, Hüften und Rücken weniger belastet.
  • Herz-Kreislauf-Gesundheit: Regelmäßiges Gehen kann den Blutdruck verbessern, sodass Herz, Lunge und Muskeln besser zusammenarbeiten.3
  • Mehr Kalorienverbrauch als gedacht: Menschen mit mehr Gewicht verbrennen beim Gehen auch mehr Kalorien pro Minute, weil der Körper eine größere Masse bewegt.
  • Gut für den Kopf: Raus an die frische Luft, Gedanken sortieren, Stress abbauen – Spaziergänge tun nicht nur dem Körper, sondern auch der Psyche gut.4, 5
  • Individuell anpassbar: Dauer, Tempo und Strecke kann man selbst bestimmen. Von 10 Minuten im gemütlichen Tempo bis hin zu längeren, schnelleren Runden ist alles möglich.

Wie viele Kalorien verbrennt man beim Gehen?

Wie viele Kalorien Du beim Gehen verbrennst, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab: 

  • Körpergewicht: Je höher das Gewicht, desto größer der Kalorienverbrauch. Der Körper muss schlicht mehr Masse bewegen.
  • Steigungen oder schnelleres Tempo: Erhöhen zusätzlich den Kalorienverbrauch und trainieren die Kondition.
  • Moderates Tempo (ca. 5 km/h): Für Übergewichtige laut Studien oft der optimale Bereich, um die Fettverbrennung anzuregen.6
  • Regelmäßigkeit ist entscheidend: Eine Runde bringt wenig – die Summe über Wochen und Monate macht den Unterschied.1
  • Zusätzliche Schritte im Alltag: Treppen steigen, Wege zu Fuß gehen, kleine Spaziergänge in Pausen summieren sich. 7 

Wenn Du täglich gehst (2x 25 Minuten an 6 Tagen pro Woche), kannst Du im Schnitt mit folgendem zusätzlichen Kalorienverbrauch rechnen:1, 7, 8

  • 100 kg: ca. 2.000 kcal/Woche
  • 120 kg: ca. 2.400 kcal/Woche
  • 140 kg: ca. 2.800 kcal/Woche
  • 160 kg: ca. 3.200 kcal/Woche

Kaloriendefizit durch Spazierengehen und Ernährung

Faustregel: Ein Kaloriendefizit von 500 kcal pro Tag führt zu einem Gewichtsverlust von etwa 0,5 kg pro Woche. Das entspricht einem Defizit von 3.500 kcal pro Woche. 

Eine 120 kg schwere Person, die 2.400 kcal pro Woche durch Gehen verbraucht, erreicht somit bereits einen Großteil des erforderlichen Kaloriendefizits. Den Rest kann man durch eine kalorienreduzierte und gesunde Ernährung erreichen.

Dabei geht es nicht um Hungern oder Verzicht auf alles, was Freude macht, sondern um kleine, machbare Veränderungen im Alltag. 

Hier einige Tipps:

  • Kalorien zählen: Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viel Du isst, solltest Du in den ersten ein bis zwei Monaten die ungefähren Kalorien Deiner Mahlzeiten zählen und notieren. Damit bekommst Du ein gutes Gefühl für die richtigen Portionen.
  • Bewusst essen: Eine Mahlzeit in Ruhe ohne Ablenkung genießen, hilft dabei, die Sättigung rechtzeitig zu spüren und die Mahlzeit zu beenden.
  • Portionen anpassen: Oft reicht es, den Teller etwas kleiner zu wählen oder nicht gleich nachzufüllen.
  • Zuckerhaltige Getränke meiden: Ungesüßte Getränke sparen schnell viele Kalorien.
  • Lebensmittel gut auswählen: Baue in Deinen Ernährungsplan viel Gemüse, Eiweiß, gesunde Fette und Vollkornprodukte ein. Diese können Dir helfen, länger satt zu bleiben und damit weniger Kalorien aufzunehmen.

Setze Dir realistische Ziele beim Abnehmen mit Spazierengehen

Viele starten hochmotiviert, wollen sofort große Veränderungen – und hören schnell wieder auf, weil sie frustriert sind. Gerade am Anfang solltest Du Dich jedoch nicht überfordern. Besser ist es, langsam anzufangen.

Schrittzähler nutzen: Es geht nicht darum, sofort die berühmten „10.000 Schritte“ zu schaffen. Viel sinnvoller ist es, die aktuelle Schrittzahl bewusst wahrzunehmen. Liegt Dein Schnitt bei 3.000, dann kannst Du Dir vornehmen, zunächst auf 3.500 oder 4.000 zu kommen. Mit der Zeit lässt sich die Schrittzahl langsam erhöhen. So wächst die Bewegung ganz natürlich in den Alltag hinein und jeder zusätzliche Schritt zählt.

Langsam steigern: Starte mit 10 Minuten Spazierengehen, nicht direkt mit einer Stunde. Wichtig ist, dass Du auf Deinen eigenen Körper hörst und wahrnimmst, was machbar ist. 

Abwechslung einbauen: Anfangs reicht ein gemütlicher Spaziergang. Später kannst Du versuchen, einen Abschnitt etwas schneller zu gehen, einen Abschnitt langsam und einen Abschnitt wieder schneller. Schon eine kleine Steigerung des Tempos sorgt dafür, dass der Körper mehr Kalorien verbrennt.

Schuhe und Haltung – die Basics fürs angenehme Spazierengehen

Gib Deinem Körper die bestmögliche Unterstützung, indem Du vor allem auf das richtige Schuhwerk achtest. Die Füße tragen das gesamte Körpergewicht, weshalb bequeme und stabile Schuhe unverzichtbar sind. Sie sollten

  • eine gute Dämpfung haben, damit Gelenke wie Knie und Hüfte entlastet werden.
  • fest am Fuß sitzen, ohne zu drücken oder zu scheuern.
  • genug Platz im Zehenbereich bieten, sodass sich die Zehen frei bewegen können.
  • idealerweise eine rutschfeste Sohle besitzen, um sicheren Halt zu geben.

Auch wenn Du „nur spazieren gehst“, sind Laufschuhe oder spezielle Walkingschuhe eine gute Wahl. Wenn Du unsicher bist, lass Dich am besten in einem Fachgeschäft beraten.

Auch die Körperhaltung macht einen großen Unterschied. Mit einer aufrechten, lockeren Haltung wird das Gehen angenehmer und gesünder:

  • Kopf hoch: Blick nach vorne, nicht dauerhaft auf den Boden. Das schont Nacken und Wirbelsäule.
  • Schultern locker: Nicht die Schultern hochziehen, sondern entspannt hängen lassen.
  • Arme mitschwingen lassen: Das unterstützt den natürlichen Rhythmus und entlastet die Schultern.
  • Schritte abrollen: Erst mit der Ferse aufsetzen, dann über den Fuß abrollen, damit die Belastung gleichmäßig verteilt wird.

Motivation: So wird Spazierengehen beim Abnehmen zur festen Routine

Das größte Hindernis ist oft nicht der Körper, sondern der Kopf. Der innere Schweinehund sagt gern: „Morgen“. Spazierengehen darf aber leicht und angenehm sein, Spaß machen und so automatisch zur Gewohnheit werden. Diese Strategien können Dir dabei helfen:

  • Feste Zeiten einplanen: So wie Du einen Termin nicht vergisst, kannst Du auch Spaziergänge im Kalender festhalten, zum Beispiel „jeden Tag nach dem Mittagessen 15 Minuten“. Feste Rituale machen es leichter, dranzubleiben.
  • Musik oder Podcasts hören: Vielleicht hilft es Dir, Deine Lieblingsmusik auf die Ohren zu setzen und den Takt der Schritte zur Melodie anzupassen. Alternativ kannst Du Dir auch Podcasts oder Hörbücher anhören, denn so vergeht die Zeit oft wie im Flug.
  • Achtsamkeit beim Gehen: Wenn Du es lieber ruhiger magst, kannst Du das Gehen mit Achtsamkeit verbinden. Spüre bewusst den Atem, nehme die Umgebung und Gerüche wahr und höre alle Geräusche. Das wirkt fast wie eine kleine Meditation und beruhigt den Kopf.
  • Gemeinsam gehen: Zusammen ist es häufig leichter und macht mehr Spaß. Vielleicht kannst Du mit einer Freundin oder einem Freund häufiger Spaziergänge machen. Sieh auch mal in der Umgebung nach, ob es Gleichgesinnte gibt, die regelmäßig in einer Gruppe spazieren gehen. 

Zusammenfassung

Häufige Fragen

Ja. Spazierengehen unterstützt beim Abnehmen, weil Du dabei Kalorien verbrennst und so leichter ein Kaloriendefizit erreichst. Die Fortschritte sind vielleicht nicht spektakulär, aber sie sind stetig – und genau das macht sie so wertvoll. Zusätzlich kann regelmäßige Bewegung Stress abbauen und das Wohlbefinden fördern.

Schon 2,5 Stunden moderates Gehen pro Woche, aufgeteilt in mehrere kurze Einheiten, können rund 2.000 bis 3.000 Kalorien verbrennen – das entspricht einem Großteil des wöchentlichen Kaloriendefizits von etwa 3.500 kcal, das für einen Gewichtsverlust von 0,5 kg pro Woche nötig ist. Ergänzt durch eine gesunde, kalorienreduzierte Ernährung kann Spazierengehen so einen wichtigen Beitrag zum Abnehmen leisten.

Der Kalorienverbrauch hängt vom Tempo, Körpergewicht und der Strecke ab. Zügiges Gehen oder Steigungen erhöhen den Energieverbrauch zusätzlich. Studien zeigen, dass ein moderates Tempo von etwa 5 km/h besonders effektiv für die Fettverbrennung ist. Schon mit 2,5 Stunden Gehen pro Woche, aufgeteilt in kleine Einheiten, lassen sich rund 2.000 bis 3.000 Kalorien verbrennen.6

Joggen verbrennt zwar schneller mehr Kalorien, ist aber auch deutlich belastender für Knie, Hüfte und Rücken. Für Menschen mit Übergewicht ist Spazierengehen deshalb oft die deutlich bessere Wahl: gelenkschonend, alltagstauglich und leichter durchzuhalten. Entscheidend ist nicht die Sportart, sondern dass Du regelmäßig in Bewegung bleibst und ein Kaloriendefizit erreichst.

Viele starten mit zu hohen Zielen und geben frustriert auf, daher sind kleine, realistische Schritte wichtiger. Mehrere kurze Runden sind oft angenehmer als ein einziger langer Spaziergang. Achte außerdem auf gutes Schuhwerk und eine aufrechte Haltung – das beugt Schmerzen und Verletzungen vor.

Um Gewicht zu verlieren, braucht es ein Kaloriendefizit. Wenn dieses allein durch Spazierengehen erreicht wird, kann man langsam Gewicht abbauen. Für einen effektiven und langfristigen Gewichtsverlust ist jedoch die Kombination aus Bewegung und einer bewussten, leicht kalorienreduzierten Ernährung entscheidend.

Ja, Du kannst Saxenda® online bestellen, sofern Dir ein gültiges Rezept vorliegt. Der Versand erfolgt über anerkannte Online-Apotheken direkt zu Dir nach Hause.

Nein, Wegovy® kaufen ohne Rezept ist nicht möglich. Das Medikament ist verschreibungspflichtig und kann nur mit einer ärztlichen Verordnung in der Apotheke erworben werden.

  1. Kleist B, Wahrburg U, Stehle P et. al, Moderate Walking Enhances the Effects of an Energy-Restricted Diet on Fat Mass Loss and Serum Insulin in Overweight and Obese Adults in a 12-Week Randomized Controlled Trial. J Nutr. 2017 Oct 1;147(10):1875-1884, Download vom 09.09.2025 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28794207/
  2. La New JM, Borer KT. Effects of Walking Speed on Total and Regional Body Fat in Healthy Postmenopausal Women. Nutrients. 2022 Jan 31;14(3):627, Download vom 09.09.2025 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35276986/
  3. Hanson S, Jones A. Is there evidence that walking groups have health benefits? A systematic review and meta-analysis. Br J Sports Med. 2015 Jun;49(11):710-5, Download vom 09.09.2025 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25601182/
  4. Xu Z, Zheng X, Ding H et. al, The Effect of Walking on Depressive and Anxiety Symptoms: Systematic Review and Meta-Analysis. JMIR Public Health Surveill. 2024 Jul 23;10:e48355, Download vom 09.09.2025 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/39045858/
  5. Morris JN, Hardman AE. Walking to health. Sports Med. 1997 May;23(5):306-32, Download vom 09.09.2025 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9181668/
  6. Bogdanis GC, Vangelakoudi A, Maridaki M. Peak fat oxidation rate during walking in sedentary overweight men and women. J Sports Sci Med. 2008 Dec 1;7(4):525-31. PMID: 24149961; PMCID: PMC3761910, Download vom 09.09.2025 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24149961/
  7. Richardson CR, Newton TL, Abraham JJ, Sen A, Jimbo M, Swartz AM. A meta-analysis of pedometer-based walking interventions and weight loss. Ann Fam Med. 2008 Jan-Feb;6(1):69-77, Download vom 09.09.2025 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18195317/
  8. Madjd A, Taylor MA, Delavari A, Malekzadeh R, Macdonald IA, Farshchi HR. Effect of a Long Bout Versus Short Bouts of Walking on Weight Loss During a Weight-Loss Diet: A Randomized Trial. Obesity (Silver Spring). 2019 Apr;27(4):551-558, Download vom 09.09.2025 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30737894/